als das, was man gemeinhin unter Flastik
ieht. Die Objekte sind Träger einer Aktion,
Vorgänge und nicht Selbstzweck. Erst
h das choreographische Zusammenspiel im
entsteht das Gesamtwerk. Darum ist es
g widersinnig, sie als in Ruhe befindliche
zkte mit den aus dem Bereich der Rund-
tik entlehnten Kriterien zu werten. Es sind
ge, in der Zeit ablaufende Lichtformen, bei
geraffter Taktzeit vorbeihuschende Farb-
ler und Schleifen.
aus Plexiglas gebaute Rundplastik wäre,
sie auch noch so schön sein, choreo-
hisch wenig brauchbar. Die Plastik ist
m deshalb nicht verwertbar, weil sie zu
ein Ganzes ist, während die Objekte nur
r einer Gesamtaktion bilden, sie binden und
n sich während des Spieles. Ein bewegtes
em zum Unterschied zu einem statischen.
Entscheidende aber ist, daß man in techno-
en Bereichen mit anderen Denk- und
knormen arbeitet, als wir es gewöhnt sind.
I denkt in großen Zusammenhängen, in
jängen und Gruppen, bildet andere schär-
Kriterien, um eine gute Programmierung
ermöglichen. Man versucht, wie im Vogel-
größere Übersicht zu gewinnen.
soll nicht heißen, daß alles durch eine
wenanlage gehen muß. Die Programmierung
h eine Rechenanlage lohnt sich nur bei
jaben, die einen größeren Variationsbereich
tzen. Es wäre zum Beispiel ohne weiteres
lich, die Strukturen der UV-Modelle durch
n Computer programmieren zu lassen.
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Das gleiche Zeichengerät, das die Computer-
graphik anfertigt, könnte auch so gesteuert
werden, daß es Risse für Objekte oder Plastiken
auf Plexiglas zeichnet. Die dann nachträglich
durch den Schnitt entstehenden Teile werden
räumlich verwinkelt. Man käme so durch eine
Seitentüre von der Computergraphik zur Com-
puterplastik (Abb. 7).
Übrigens können Computergraphiken statt mit
dem Zeichengerät auch durch die Kopplung
eines Analogsichtgeräts mit der Rechenanlage
entstehen (elektronische Computergraphik,
Abb. 1.8.9, 10, 11, 12).
Interessant und ergiebig wäre aber das direkte
Verfahren, bei dem die Modelle und Flastiken
mittels einer geometrischen Datenverarbeitungs-
anlage gleich aus dem Material gefräst werden.
Georg Muche, einst Meister und Lehrer am
Bauhaus, arbeitet gegenwärtig bei der AEG
an diesem Problem. Vielleicht ließe sich diese
Anlage noch für weitere Aufgaben einsetzen.
Verglichen mit den UV-Objekten sind die
cinematrischen Modelle, die im polarisierten
Licht agieren, noch entmaterialisierter und in
noch verstärktem Maße zum bloßen Vorgang
reduziert. Erst im polarisierten Licht, wenn man
sie durch ein Polarisationsfilter betrachtet (das
zweite Filter befindet sich vor der Lichtquelle),
erhalten sie Leben und Farbe. Diese Farben
ändern sich nicht nur beim Drehen des Filters.
sondern auch wenn das Objekt seine Stellung
wechselt (Abb.'l3,14). Die cinematrischen Cho-
reogramme sind deshalb auch völlig anders als
die des UV-Films. Vielleicht kann man an
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Otto BeckmannlGrassl,
raphik in vier Farben
chaubild einer choreographischen Bewegung in
polarisiertem Lieht. Die Bahnen sind geradlinig.
der Ferbwechsel der Objekte erfolgt" an den Eck-
punkten der Bahnen plötzlich ohne Ubergänge
Ein für den Verfasser von Nake (Rechenzentrum der
Technischen Hochschule Stuttgart) gemachtes Com-
puterchoreogramm für eine Filmversuchsreihe in
polarisiertem Licht, in den Bögen des Choreogramms
erfolgt der Farhwechsel des cinematrischen Objekts
stetig an den Spitzen der Bögen übergangslos
Elektronische Computer-
den cinematrischen Vorgängen am deutlichsten
demonstrieren, was man unter dem Denken in
Vorgängen, Gruppen und Übersichten gemeint
hat.
Eines der neueren Probleme der abstrakten
Plastik ist die Farbe, die teilweise das alte
Spiel von Licht und Schatten aufhebt und
andere Akzente setzt. Gerade hier wird noch
viel Zeit und Energie in Einzelversuchen ver-
schwendet. Nun lassen sich aber an Stelle der
cinematrischen Objekte nach etwas anderen
Gesetzen auch kleine farblose Modelle von
Plastiken anfertigen, die man im polarisierten
Licht dann von Farbe zur Gegenfarbe durch-
spielen kann.
Schon ein einzelnes Modell ergibt eine ganze
Reihe von Farbvariationen. Man hat mit einigen
Variationen bereits in relativ kurzer Zeit einen
großen Bereich abgesteckt, aus dem dann für
die eigentliche Arbeit, für die Ausführung im
Material, das passende Modell ausgesucht wer-
den kann.
Diese technogene Methode ist dem bloßen
Probieren weit überlegen, da sie die Dinge
von einer höheren Warte aus immaterieller und
intellektueller erfaßt und gegenüber dem Einzel-
versuch ein breiteres lnformationsband besitzt.
Im übrigen ist die Rechenanlage, der Computer,
nur eine, wenn auch wichtige Möglichkeit
innerhalb der Front, die man als Zusammen-
fassung aller technogenen Möglichkeiten, als
eine "Ars magna ex machina" bezeichnen
könnte.
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