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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 103)

Gerhart Eggcr - Rudolf Schmidt 
EINE WIENER 
ARMILLARSPHAERE VON 
CHRISTIAN C. SCHINDLER 
l Die Axmiilaxsphaere von C. C. Schindlcr. Wim ca. 
1705. Gmamthöhc um: Postamcul 305cm, ohne 
Posnmmx Z8 cm. Höhe des Horizontringes 19,4 cm. die 
der Ringkugel17.2 cm 
ANMERKUNGEN 1-4 
1M. Reuther, Entwicklung und Probleme der Globen- 
gßchid-ne. Vcrötfcntlichungcn des Malh-Phyx. Salons 
Dresden, Bd. 5. gleichzeitig „Der Globusfreund" 1546 
(Wien 1966167). 
1 Stevrnson. Termsüal and Celesüal Globcs, New Havenl 
Yalc University-Prm 1921. 
JEmsz Zinner. Astronomische Instrument: des I1. bis 
B. Jahrhunderts. C. Beck'sche Verl ral: München, 
1. Auflage 1956, bzw. 2. Auflage 196 . Taf. 56. 
4 Eva Chojecka, Die Krakauer Astronomische und Klltn- 
darische [Illustration vom 15. bis I8. hhrhundert, Ver- 
öfenzlichungcn des Slaatl. MlllIL-Phv. Salons Dresden, 
Bd. 4, Berlin 1967. VEB Deutscher erlag der Wissen- 
schaüm (S. 1 , in anderem Zusammenhang): „Dagegen 
gbt die Armillarsphäre ein m14 der Welt, die, von außen 
betrachtet, m eine Synthese du Kosmos, der hie: dlltch 
absn-akne, in des Natur nicht bestehende Linien um- 
schrieben ist. F; ist das Bild eine: mathematisdicn Wirk- 
licbkeik, das dem ,nalurtreuen' Weltbild (dem Quex- 
schnilrsschetna des Weltbildes) im Sinne des spitmittel- 
alterlichezi Naturalismus entgegengesetzt m." 
 
Linter den mathtnat "rmnumischen 
Instrumenten, von w n wir aus dem 
Altertum Kunde haben, ist bereits di 
iwrinillarsphziere (hat-griechisch Ä rmillauder 
„RingktigelU zu finden 1. 
Cicern onders fein aus- 
gearbeitetes (J rat zur Demunstratinn der 
Bewegung von Himmelskiirlwern dem 
Archimedes (zirk 273 212 x (.hr.'y zu, 
und das Gerät sei zu ienet Zeit bereits 
wohlbekannt gew . (iicero (De Re- 
publica ldXl i gibt eine erstaunlich gute 
Beschreibung ' welcher 
Sonne und Mund und nf Planeten sich 
drehten, die auf einer Kugel mit fester 
(f)bertläche, nicht als Sterne mit bexx 
lichen Ortern, darstellbar sind. 
Äntrieh, welcher Nlond und Sunne n 
schreibt ein 
ner Ringktigt , 
uch der 
eine relative Bewegung zueinander setzte, 
wird geschildert. Hierzu gibt lactatitis in 
Institutiunes div tiae, ll V. ei c lirgiinztin r 
Damit tritt ein bereits vullkmnmctx aus? 
gereiftes Demonstratirinsinstru ient vor uns, 
riihftirmen 
geben mußte, die dem jeweilig 1 Stand der 
von welchem "s zweifellos 
Notwendigkeit zur Benutzung bzw. dem 
astrunnnmischen XVissen angepalät waren. 
Aber es ist vielleicht tcslztihalten, daß die 
Äbleitung der Armillarslvhaere von ring- 
turmigen Äleßinstrumenten ab einem Zeit- 
punkt getrennt verlauf das ri ufiirm 
instrument tindet seine le 1c ltnt- 
. B. in der Kingsrinnenuht 
7 die i-Xrmillarslnhaere verliert ihre läc- 
deutung als hleßgerat und wird zum Ane 
Unterrichlsmotlell, an 
welchem die Blessurlgeix durchgeführt wer- 
den, welches aber nicht zur Messung in 
der Natur selbst dient 3. 
Damit ist ein wesentliches CllilfilläYCIlSllliUlTl 
schauungs- und 
der Ärmillarsphaere herausgestellt: sie ist 
ein O ' 
kt der Veranschaulichung von 
Vorginge-n. Sie unterscheidet sich dabei 
vom Himmels- bzw. lirdgliwlwus, welche 
eide, in willk rlicher Verkleinerung und 
in Zusamn n iehung vnn rlitimlichen Ge- 
bilden auf der Ubertlcl als xXrt einer 
Übersetzunv in eine andere Sprache den 
Sternenhimmel bzw. die lirduhertlache 
wiedergeben. Die Ärmillarsphaere soll aber 
Bewegungen und Kunstellatiun also 
Beziehungen deutlich machen. Sie tut dies 
durch willkürliche Fiint irung von be- 
stimmten Verluintlungen auf der Ober- 
däche einer imaginären KugeH. 
Reicht die es Vittel v cht mehr aus w 
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