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ERHARDT MOSWITZER -
GURATIONEN IN EISEN
Gerhard! Moswnzer, Relief, 1962. Eisen, SOX1ÜO Cm
Gerhard! Muswilzer Korug, 1962. ElSßrl, H. 38cm
Gerhard! Moswltler, Der Elamge, 1962. Elserlplasuk
Nr. 7, H. 4B cm
Gerhard! Moswnzer, Hauserm, 1962. Eisen, H. 20cm
Gerhard! Moswllzer, Saulengluppe, 1963. Eisen.
zwischen ZZDX 3,40 m
an früh begann der 1940 in Maria Lanka-
in der Steiermark geborene Künstler
erialbilder zusammenzubauen. Er verwendete
ne, Holz und Eisen in reliefartigen Anord-
gen, wandte sich aber dann bald der
taltung der freien, dreidimensionalen Figur
wobei er auf den Werkstoff Eisen griff.
ist kein Zufall. Moswitzer erlernte, bevor er
1959 bis 1961 die Kunstgewerbeschule in
z besuchte, das Schlosserhandwerk und
daher mit der Arbeitstechnik, die das Eisen
ngte. vollauf vertraut. Eines seiner ersten
ke, mit dem er Aufmerksamkeit erregte. war
Relief mit einem Ausmaß von 100x80 cm,
verschieden geformte Blechelemente frei
einer Grundplatte geschweißt zeigt. Hier
anz deutlich zu sehen, daß derjunge Künstler
de? menschlichen Figur ausging. Die in
hmischer Anordnung gruppierten Teile lassen
lich Köpfe, Arme und Hände erkennen, die
rtilisierten Formationen nebeneinander zu
rflächenhaften Füllung der zu bewältigenden
l montiert wurden. Schon bei Betrachtung
Einzelheiten werden wir Merkmale gewahr,
denen wir auch später in den größeren und weiter
ausgebauten Objekten wieder begegnen; so etwa
dem geschlossenen Kopf, der einer architektoni-
schen Einheit gleicht, oder dem zinnenbekrönten
Abschluß, den wir dann später bei Moswitzers
großen Figuren sehr häufig wiederfinden und
der ihn oft zur Namensgebung „König" be-
stimmte.
Um 1962 können wir eine ernstliche Wandlung
im Werk des Künstlers feststellen. Er geht ganz
zur Freiplastik über, bei der er auch später
hauptsächlich bleibt, und als weiteres wesent-
liches Merkmal: Er verwendet starkes Material.
Es handelt sich bei dieser etwa zwei bis drei
Jahre dauernden Phase fast ausschließlich um
„Kopfdarstellungen", wobei wir den Begriff
Kopf nicht zu eng und direkt nehmen dürfen.
Sicher ist allen diesen Plastiken die Struktur
des menschlichen Schädels inne, sicher er-
innert dieses und jenes Detail, Schweißungen,
Löcher oder Lappen an gewisse Organe des
Menschen, auch an Kopfbedeckungen oder
Schmuck, doch geht es dem Künstler vor
allem um eine Konzentration der Kräfte. Wir
merken eine zunehmende Verdichtung. Die
Verwendung von Altmaterial, Schrotteisen, gibt
den Figuren hinwieder etwas Skurriles, ja, im
gewissen Sinne sogar Exotisches. Viele erinnern
stark an Fetische oder an afrikanische Neger-
plastiken. Versucht man dann aber einen Ver-
gleich zu ziehen, könnte man nur die Tanz-
masken der ldscho (ldjo) an der Guineaküste
und die großartigen Schnitzereien der Dogon
vorn Oberlauf des Niger als entfernt ähnliche
Objekte nennen. Bei näherer Betrachtung werden
wir nämlich bald gewahr, daß diese „Köpfe"
ein ganz anderes Herkommen haben. Erstens
sind sie vorn Material her geprägt, und zweitens
haben sie zum grundsätzlichen Unterschied zu
den genannten afrikanischen Arbeiten eine
ausgesprochen fröhliche Note. Oft sprüht die
Schalkhaftigkeit des Künstlers geradezu in
Details. Ein Merkmal, das sich durch das
ganze Werk Moswitzers zieht und auch noch
hintergründig in den strengen Plastiken der
letzten Zeit mitwirkt: eine gelassene Heiter-
keit!
Knapp nach der Periode der „Thronenden", wie