Moswitzer die fetischartigen Köpfe nennt, geht
er dazu über, nur noch neues Material für seine
Arbeiten zu verwenden. Es folgen jene Gebilde,
die unter dem Namen „Häuserln" zusammen-
gefaßt sind. Es ist aber nach wie vor die Kopf-
struktur, die dern Künstler zu diesen Arbeiten
Impulse gibt. Im Grunde geht es Moswitzer
aber um die Erreichung einer gewissen Statik
und das Konzentrieren der Kräfte zu einem
Kern. Fast parallel, zumindest zeitlich übera
schneidend, setzen die säulenartigen Objekte
ein, mit denen ein mehr graphisches Element
angeschlagen wird. Diese auf sparsamste Gee
staltung reduzierten Gebilde sind gewisser-
maßen ein Gegengewicht zu den vorange-
gangenen und haben eine Dynamik, die den
Blick des Beschauers nach oben zwingen will.
Letzteres ist an zwei Beispielen besonders
ersichtlich. Bei dem einen handelt es sich um
eine Senkrechte, die in der Mitte mit wendel-
treppenartigen Querstangen hochführt, bei dem
anderen um eine dreimal verkropfte Stange, die
zwischen den mittleren Verdickungen zu einem
dünnen Punkt zusammengezogen wird. Wir
kennen die saugende Wirkung vom Venturia
rohr der Aerodynamik, wo eine solche Zu-
sammenstauung auch eine hohere Geschwindig-
keit hervorruft, und spüren bei dem genannten
Objekt Moswitzers das dem Nodus folgende
Emporschnellen. Diese einfachen Stangen haben
auch noch zeichen- oder signalhaften Charakter
und treffen sich damit in einer gewissen Weise
mit den Steinarbeiten des Bildhauers Prantl.
Einen sehr gewichtigen Raum nehmen die nun
folgenden großen Formen ein. Die erste ist
mit 1966 datiert. Hier haben sich nun beide
Elemente, die Konzentrierung der Kräfte und
der Zug nach oben, zu einem Ganzen vereinigt.
Sicher können wir auch hier Anklänge an die
menschliche Struktur, wie eingangs erwähnt.
finden. Auch den Bekrönungen begegnen wir
wieder, und diese wie einige andere charaktea
ristische Formen geben dem Künstler Anlaß.
die Arbeiten mit Namen wie „Königin Kirin-
gula" oder „Langohr" zu benennen. Es ist nicht
notwendig, zu betonen, daß es sich hier aus-
schließlich um Namensgebungen und nicht um
die Gestaltung der „Königin Kiringula" handelt.
Etwas kommt aber doch durch diese Namen
wieder zum Ausdruck: der gelockerte, heitere
Sinn des Schöpfers, der bei aller Monumentalität
und dem Ernst dieser Figuren, bei der Besessen-
heit des Schaffenden, einen befreienden Akzent
setzt, der einen trotz der durch das Material
und den Arbeitsvorgang - auf den wir gleich
zu sprechen kommen werden s bedingten
technoiden, unserer Epoche entsprechenden
Formung sehr menschlichen, ja sympathischen
Zug aufweist. Um die großen Figuren, manche
sind über drei Meter hoch. auszuführen, fertigt
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