H
H. ca. 80 cm
Gerhavdt Moswitzer, zwei Eisenskulpturen. Linke
Plastik Nr. 411965, H. 77 cm. Rechte Plastik Nr. 5]
1558, H. 55 cm
sich der Künstler, bevor er an die Ausführung
geht, eine genaue Zeichnung an. Die Bleche
werden zugeschnitten, warm gebogen und
verschweißt, ie nach Bedarf. Dieser Vorgang
gibt natürlich der vollendeten Figur ein ge-
wisses technisches Gepräge. An und für sich
haben Moswitzers Plastiken aber kein technische
funktionelles Programm. Wenn sie, besonders
diese großen Figurationen, auf den ersten Blick
an Raketen erinnern und daher gerne mit diesen
in Beziehung gebracht werden, so haben sie
doch hauptsächlich nur das nach oben Weisende
mit den Weltraumgeschossen gemeinsam.
Das Gesagte wird durch eine Anzahl kleinerer
Objekte - zwischen 50 und 80 cm - bezeugt,
die zeitlich neben den großen entstanden sind
und die gerade in der letzten Schaffenszeit des
Künstlers eine intensive Weiterbildung erlebten.
Wieder finden wir die kronenartigen Abschlüsse,
die deutlich abgesetzten Kopfpartien und die
auf der Erde aufgestützten Leiber. Alles das
aber wird strukturiert, in zeichenhaften Formen,
linearen Aufbauten und strengen Maßen, alles
das aber wird wieder, wie in der Periode der
Häuschen, in Kraftballungen zu konzentrieren
versucht, um sich hier als Neues mit jenem
Dynamischen der hochstrebenden Objekte zu
vereinigen. Ein besonderes Element ist nun mit
den signalähnlichen Pfeilern zu verzeichnen, die
dem Hochstrebenden ein optisches Gegen-
gewicht als Zug nach unten geben.
Es ist erfreulich, beobachten zu können, daß
der Künstler mit einmaliger Zähigkeit und
Geradlinigkeit, ohne Konzessionen an den
Kommerz, unter härtesten materiellen Bedin-
gungen seiner Gestaltungsweise treu blieb und,
soweit man es absehen kann, sich auch weiterhin
seinem einmal geprägten Kanon entsprechend
entwickelt.