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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 103)

Ludwig Schwarzer, Vogelbotschaft, Tempera-Ol 
löudwig Schwarzer, Defektes lnterreur, 1965. Tempera- 
r 
Ludwig Schwarzer, Abseits der Fleiseroute, 196a. 
Tempera-Oi 
Ludwig Schwarzer Unwrderruflich vorbei. Tempera-Ol 
besehen, mutet eine solche Haltung nicht nur 
leidenschattslos, sondern beinahe unbeteiligt 
an n zumindest für einen Betrachter, der ch 
über die geheimnisvolle Kraft einer unerschopf- 
lrchen Liebe zur Sache täuscht. 
Dieser „Liebe zur Sache" entspringen etwas 
Subjektives und etwas Sachliches: Poesie und 
Objektivität. Miteinander also eine stimmungs- 
volle Sachlichkeit. Diese Eigenschaft hat mich 
schon vor Jahren bewogen, Schwarzers Kunst 
als poetischen Objektivismus zu charakteri- 
sieren. Sie hebt sich damit von der einstigen 
.,Neuen Sachlichkei ' ab, wie sie nach 1920 in 
einer naiven Variante von Georg Schrimpf, 
klassizistrscher von Alexander Kanoldt vertreten 
worden ist. Die eindringliche Stimmung der sich 
im begrenzten Detail haltenden, aber ins Uner- 
meßliche weisenden Motive, die gleichzeitig 
fremd und auf eine zukünftige Art urvertraut 
anmuten, verfuhrt dazu, Schwarzers Bilder vom 
Surrealismus herzuleiten: eine Zuordnung, die 
der Künstler subjektiv ablehnt und die auch 
objektiv anfechtbar ist. Eine Auflösung von 
„Traum und Wirklichkeit, von surrealite" (Bre- 
ton), ist für Schwarzer weder Dogma noch 
Ziel. Er vertritt kein Manifest, kein Programm: 
er malt..., absichtslos - was keineswegs 
bedeutungslos heißt. Falls sich dabei meta- 
physische Transparenz ergibt, ist nicht „pittura 
metafisica" nachexerziert worden. Wenn sich die 
Surrealisten auf Raffael berufen haben, so
	        
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