Ludwig Schwarzer, Vogelbotschaft, Tempera-Ol
löudwig Schwarzer, Defektes lnterreur, 1965. Tempera-
r
Ludwig Schwarzer, Abseits der Fleiseroute, 196a.
Tempera-Oi
Ludwig Schwarzer Unwrderruflich vorbei. Tempera-Ol
besehen, mutet eine solche Haltung nicht nur
leidenschattslos, sondern beinahe unbeteiligt
an n zumindest für einen Betrachter, der ch
über die geheimnisvolle Kraft einer unerschopf-
lrchen Liebe zur Sache täuscht.
Dieser „Liebe zur Sache" entspringen etwas
Subjektives und etwas Sachliches: Poesie und
Objektivität. Miteinander also eine stimmungs-
volle Sachlichkeit. Diese Eigenschaft hat mich
schon vor Jahren bewogen, Schwarzers Kunst
als poetischen Objektivismus zu charakteri-
sieren. Sie hebt sich damit von der einstigen
.,Neuen Sachlichkei ' ab, wie sie nach 1920 in
einer naiven Variante von Georg Schrimpf,
klassizistrscher von Alexander Kanoldt vertreten
worden ist. Die eindringliche Stimmung der sich
im begrenzten Detail haltenden, aber ins Uner-
meßliche weisenden Motive, die gleichzeitig
fremd und auf eine zukünftige Art urvertraut
anmuten, verfuhrt dazu, Schwarzers Bilder vom
Surrealismus herzuleiten: eine Zuordnung, die
der Künstler subjektiv ablehnt und die auch
objektiv anfechtbar ist. Eine Auflösung von
„Traum und Wirklichkeit, von surrealite" (Bre-
ton), ist für Schwarzer weder Dogma noch
Ziel. Er vertritt kein Manifest, kein Programm:
er malt..., absichtslos - was keineswegs
bedeutungslos heißt. Falls sich dabei meta-
physische Transparenz ergibt, ist nicht „pittura
metafisica" nachexerziert worden. Wenn sich die
Surrealisten auf Raffael berufen haben, so