Ich weise nur darauf hin, daß sie bestimmte
Raumqualitäten entwickelt hat, die das Wort-
geschehen der Verkündigung und das Geschehen
der Eucharistie einander gleichstellen; damit ist
ein Postulat, das auch der Protestantismus er-
hebt, vom Formalen her erfüllt. Weiter sammelt
der Raum eine Gemeinde als brüderliche Ge-
meinschaft; das hierarchische Moment ist kaum
noch zu bemerken. Weiter vermittelt auch der
Raum, wie die ganze Anlage, eine echte Öffnung
zur Welt hin und schafft zugleich Möglichkeiten,
sich im Gebet zu sammeln. Und schließlich
entläßt der Raum nirgends ins Unverbindliche,
trotzdem er strikte von einer falschen Sakra-
lität absieht. In all diesen Punkten, so meine
ich, sind wir uns als Katholiken und Protestanten
schon weithin einig.
Schluß: Ja zum Experiment!
Die Seelsorgeanlage Baumgarten ist sicher in
mancherlei Hinsicht ein Experiment. Wenn wir
dieses Experiment mit einer theologischen
Deutung bejahen, postulieren wir zugleich eine
Theologie des Experiments und den Glauben
als Experiment. Wir halten dafür, daß der Glaube
liegende Zukunft wichtig. Experimentierfr
(Experimentiertradition!) schafft die be
Zukunft, und Experimentierangst verhindert
kunft und zementiert das Schlechte. (Es
doch wohl die Bemerkung gewagt we
daß die vielen schlechten Kirchenbautei
österreichischen Katholizismus und Prote
tismus ein Kennzeichen der Experimei
angst sind; die Architekten können das Be
nicht schaffen - wie etwa in Frankreic
weil die Tradition des Experimentierens f
Die Angst vor dem Experiment im Kirche
deutet aber letztlich auf einen ängstlii
experimentierfeindlichen Glauben hin. Sc
Glaube hat den Mut zur Zukunft verlore
den biblischen Ursprüngen war aber gerad
Zukunftsbezogenheit des Glaubens das
fallende. Das Volk Gottes verstand sicl
Exodusgemeinde. als Gemeinde des Au:
auf eine neue Zukunft hin. Damit fürchte
die Veränderungen in der Gegenwart nich
Wir sehen die Bedeutung des Dialogs zwis
Theologie und dem Typ, der für Gesta
Verantwortung übernimmt, sei es der Kü