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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 103)

'eien im Nürnberger Rathaussaal beschäftigt. 
Einer von ihnen, Ernst Förster, schrieb 
ilariiber: „ . . . Die Auswahl der Gegen- 
stände wie die Verteilung der Rollen er- 
iolgte ohne Zutun des Meisters (Peter 
Iornelius). Fellner übernahm den Eintritt 
Albrechts in die Lehre bei M. Wolzlgemuth; 
W. Kaulbach seine Vermählung mit Katha- 
rina Frey (fälschlich für Agnes Frey); 
Stilke das Künstlerfest in Antwerpen; den 
Sturm auf der Scheide, wobei Dürer große 
Seistesgegenwart und Kraft gezeigt, über- 
rlahrn . . . auch noch Fellner (E. Neureuther 
die Ausführung); ich Dürer am Sterbebett 
ieiner Mutter und Hermann den Meister auf 
zler Tutenbahre. Für ein siebentes Bild, 
das die Mitte von allen bilden sollte, war 
Dürer in der Sonntagmorgenruhe neben 
seiner Staffelei, mit der Bibel in der Hand, 
vorgeschlagen, und Eberle hatte die Auf- 
gabe übernommen." Auf Cornelius' Wunsch 
wurde dieses Mittelbild abgeändert. Förster 
beschrieb es: „Vor dem Throne der 
Kunst sah man rechts A. Dürer, links 
Raffael, beide bekränzt, die Hände sich 
reichen; hinter Dürer Kaiser Maximilian, 
M. Luther, W. Pirckheimer und M. Wohl- 
gemuth; hinter Raffael die Päpste julius II. 
und Leo X., Bramante und P. Pcrugino; 
im Hintergrund die Landschaften von 
Nürnberg und Rom"24. Von diesen Kunst- 
historienmalereien geben nur noch eine 
Bleistiftzeichnung Kaulbachs zu seinem 
Gemälde „Dürers Hnchzeit"25 und zwei 
Stiche Johann Philipp Walters nach den 
Gemälden „Dürer in Seenot" und „Dürer 
 
ANMERKUNGEN 24729 
14 Ernst Förster, Geschichte der deutschen Kunst, Bd. s. 
Leipzig 1260. s. am. 
ß Berlin. ehem. Nationalgalerie; Kchrcr 1934, s. a3, Tal". 42. 
16 Kelirer 1934. s. a4. 
am Sterbebette seiner Mutter" 16 eine Vor- 
stellung. Im Mittelpunkt des Festes stand 
die Grundsteinlegung des von Ludwig I. 
von Bayern angeregten Dürer-Denkmals 
von Christian Rauch, des ersten Denkmals 
für einen Maler. Das Nürnberger Theater 
führte ein schon 1820 erschienenes Fest- 
spiel „Albrecht Dürer" des Prager Schrift- 
stellers Griesel auf. Der Direktor der Nürn- 
berger Malerakademie, Albert Christoph 
Reindel, hatte bereits 1826 zu Beiträgen für 
ein sogenanntes Stammbuch zu Dürers 
Gedächtnis aufgefordert. Bis zum Beginn 
des Festes waren dafür 130 Arbeiten von 
57 Künstlern eingegangen, darunter Öl- 
gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche. 
Diese Wichtige Sammlung von Kunst- 
historienmalerei und -graphik ist jedoch 
vcrlorengegangen. 
Die offizielle Berliner Dürer-Feier wurde 
von Gottfried Schadow geleitet. Schinkel 
lieferte den Entwurf für die Festdekoration 
in der Berliner Singakademie27, der auf 
Wunsch Schadows etwas geändert wurde 13. 
Ludwig Wichmann und Friedrich Ticck 
führten die Skulpturen aus, Heinrich Anton 
Dähling und Karl Gropius vollendeten die 
Malereien. Felix Mendelssohn-Bartholdy 
komponierte eine Festouvertüre und ver- 
tonte den von dem Archäologen Lewetzow 
verfaßten Text einer Dürer-Kantate. Zelter 
hatte die musikalische Leitung. 
Im Mittelpunkt der Düsseldorfer Feier Z9 
stand u. a. ein von Karl Immermann ver- 
faßtes Festspiel „Dürers Traum", in dem 
Immermann selbst die Rolle des Dürer 
v Georg Galland. Eine Dürer-Erinnerung aus dem roman- 
Kischen Berlin. Straßburg 1912. Tal". I. 
u Gnlland m2. Tal". m. 
w August Hagen. Die deutsche Kunst in unserem Jrhrhuudr-rr, 
11a. 1. Berlin 1357, s. 334. 
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