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Badehaus B, Ansicht vom Erschließungsweg
Badehaus B, Schnitt. Hier sind deutlich die differen-
zierten Niveaus zu erkennen
Badehaus B, Grundriß mit der gesamten Parzelle
Badehaus B, schräge, seitliche, einem der beiden Nach-
barn zugewandte Ansicht. Der Plattenweg seitlich ist
bereits der Zugang Zum rechten Nachbarn. Die frei-
stehende Betonscheibe wurde anstelle einer usuellen
Begrenzung errichtet
Die Planung eines Badehauses als Bauaufgabe
von temporärer Bedeutung und Benutzung kann
durch zwei extreme Auffassungen gekennzeich-
net sein; die eine: Improvisation und bedingte
Haltbarkeit in der Ausführung und verhältnis-
mäßig niedrige Anschaffungskosten - die an-
dere: exakte Durchplanung, Witterungs- und
Einbruchssicherheit und weitgehende Wartungs-
freiheit im Winter.
Wenn die Erstellungskosten beider prinzipieller
Möglichkeiten nicht zu sehr auseinanderklaffen
oder wenn sie sogar zur Deckung gebracht wer-
den können und dennoch die Idee eines „Frei-
zeithauses" ausgedrückt wird und wenn das Ob-
jekt für einejunge Familie gehört, die das Haus für
viele Sommeraufenthalte zu benützen plant, ist
die zweite Auffassung als Planungsprinzip vor-
zuziehen.
Der spezielle Wunsch des Bauherrn war die
Unterbringung einer fünfköpfigen Familie mit
einem Raumreservoir für Gäste, die Erfüllbarkeit
von Repräsentationspflichten, unbehinderte Sicht
nach dem See, Abgeschlossenheit zur Straße und
zu den Nachbarn, ferner kurze Bauzeit und ein
Kostenlimit von S 250.000r samt Aufschlie-
ßung, Nebenkosten und Einrichtung.
An behördlichen Vorschriften waren zu berück-
sichtigen 1 bebaubare Fläche max. 40 m2, Seiten-
abstände von den Nachbarparzellen mind. l ,50 m,
Dachfirsthöhe: 3,50 m, eigener Brunnen und
eigene Abwasserbeseitigung.
Da der Bauherr in diesem Rahmen volle Freiheit
ließ, wurde die Aufgabe derart durchgeführt:
Unter Anwendung eines Maßstabes von 1 Fuß
(dreidimensional) wurden einige freistehende
Betonscheiben mit Ausfachungselementen und
Hetzerträgern als Uberlager verbunden, die
Deckenuntersichten sind holzgeschalt, darüber
Kaltdach und Kieseldeckung.
Die Betonscheiben blieben innen und außen
naturbelassen, wobei die sichtbare Schalstruktur
die Möglichkeiten in der Gestaltung dieses Ma-
terials zeigt, was im Erscheinungsbild den Ein-
druck des angenehmen und heiter betonten
Zweckes eines Badehauses unterstreichen kann.
Alle Konstruktions- und Ausfachungsteile sind
aus naturbelassener, verleimter, massiver Lärche,
die vor den Glasflächen zur Einbruchssicherung
in Zeiten der Nichtbenützung dienen. -
Schrankelemente und Möbel bestehen aus lär-
chenfurnierten Paneelen, alle Untersichten aus
gespundeter Lärchenholzschalung. Für alle
Räume und Terrassen wurden keramische Platten
als Fußbodenmaterial benützt, alle nach außen
öffnenden Türen, Klappen und Flügel sind mit
Glasal-Eternit beschichtet.
Die Ausstattung besteht aus 8 Stück fix einge-
bauten Schrankelementen, 8 fußfrei eingebauten
Betten, einfachen Naturholz-Fauteuils mit Segel-
tuchbespannung, einem Naturholztisch mit
Drahtglasplatte und eingebauten Lichtraster-
flächen, aus Kochschrank mit Spüle und Eis-
schrank, ferner aus einer Naßgruppe mit Brause,
Wandklosett, Waschbecken, Warmwasserberei-
tung, elektrischer Förderpumpe. (Sämtliche In-
stallationen sind leicht zugänglich angeordnet.)
Eine Wand des Wohnraumes erhält einen in
Arbeit befindlichen Gobelin mit abstrahierten
folkloristischen Motiven von Maria Bilger-
Biljan. Auf der Seeterrasse ist die Aufstellung
einer größeren Holzskulptur von Otto Eder vor-
gesehen. Die raumschließende Betonskulptur ist
von Josef Krawina.
Planverfassung und Bauleitung: Arch. DipL-lng.
Josef Krawina mit DipL-lng. Günther Oberhofer.