Nr. 1.
Neubauten und Concurrenzen.
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Herren: 1. Oberbatirath und Professor Baumeister in Karlsruhe.
2. Oberbaudirector und Professor Dr. Durm in Karlsruhe. 3. Baurath
und Professor Engesser in Karlsruhe. 4. Präsident K. v. Leibbrand in
Stuttgart. 5. Oberbaurath und Professor in Karlsruhe. Es ist
den Wettbewerbern gestattet, mit der Einsendung ihrer Entwürfe
auch Anerbietungen für die Ausführung einzureichen. Entwürfe,
welche die im Bauprogramm enthaltenen Bausummen überschreiten,
haben keinen Anspruch auf Zuerkennung von Preisen.
Der Iserlohner Bürger-Schützenverein schreibt zur Erlangung
von Entwürfen zu einem Concert- und Restaurationslocal in Iser
lohn einen allgemeinen Wettbewerb aus. Die Arbeiten müssen bis
zum IS. Februar 1897, Mittags 12 Uhr, an den Vorsitzenden Steph.
Weiter abgeliefert sein. Für_ die von dem Preisrichteramt als die
besten anerkannten Arbeiten sind 4 Preise ausgesetzt, und zwar; ein
1. Preis von 1800, ein 2. von 1000 und zwei 3. Preise von je 600 Mark.
Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: 1. Professor
H. Stier, Hannover. 2. Stadtbaurath H. Bluth, Bochum 3. Stadtbau
meister Falk nroth, Iserlohn. 4. Apotheker Steph. Weiter, Iserlohn.
5. Fabrikant Fr. Steinenbbhmer, Iserlohn. Die näheren Bedingungen mit
Lage- und Höhenplan und photographischen Ansichten der Oertlich-
keit sind von dem Geschäftsführer des Vereins, Herrn G. Lodewig,
zu beziehen, und zwar gegen Erlegung von 3 Mark, welche mit
Rücksendung der nicht angekauften Entwürfe rückvergütet werden.
Zur Erlangung von Entwürfen für den Bau eines mit dem
Fuldaer im Barockstyl erbauten Orangeriegebäude zu verbindenden
Saales wird ein öffentlicher Wettbewerb unter deutschen Architekten
ausgeschrieben. Bedingungen, Lageplan und Ansichten der Orangerie
sind von L)r. Antoni gegen Einsendung von 10 Mark, welche bei
Einreichung der Bewerbung zurückvergütet werden, zu beziehen. Für
die besten Lösungen der Aufgaben werden ausgesetzt: Ein 1. Preis
zu 600 und ein 2. zu 400 Mark. Das Preisrichteramt setzt sich zu
sammen aus den Herren: Oberbürgermeister Dr. Antoni in Fulda,
Professor Baurath Wolff in Berlin, Professor Dr. Gurlitt in Dresden,
Stadtrathsmitglied Aug. Müller in Fulda, Bürgerausschussmitglied
F. C. Bellinger in Fulda, Maurermeister Adam Heres in Fulda, Stadt
baumeister Fuhrmann in Fulda. Die Wettbewerbungsarbeiten sind
bis zum 1. März 1897, Vormiltags 11 Uhr, an den Unterzeichneten
postfrei einzusenden.
Zur Erlangung von Placatentwürfen für die zweite Kraft- und
Arbeitsmaschinenausstellung in München 1898 ist ein Wettbewerb
mit drei Preisen (600 Mark, 400 Mark und 200 Mark) ausgeschrieben,
an dem sich Künstler aller Nationen betheiligen können. Ablieferungs
tag: 1. April 1897. Programm und Bedingungen können vom Aus
stellungsbureau, München, Färbergraben 1%, bezogen werden.
Zur Erlangung von Entwürfen für den Bau eines neuen Rath
hauses in Leipzig wird ein öffentlicher Wettbewerb unter Architekten,
welche Angehörige des Deutschen Reiches sind, ausgeschrieben. Be
dingungen, Bauprogramm und Lageplan sind von der Nuntiatur des
Rathes der Stadt Leipzig, Rathhaus daselbst, gegen Einzahlung von
5 Mark zu beziehen, welcher Betrag auf Verlangen nach Rückgabe
der Empfangsbescheinigung über einen eingereichten Entwurf daselbst
später zurückerstattet wird. Für die besten Lösungen der Aufgabe
werden ausgesetzt: ein erster Preis von 12000, ein zweiter von 8000,
ein dritter von 5000, ein vierter von 3000 und ein fünfter von
Entschiedene
Regulirung des Neugebäude-Territoriums in Budapest. Die
Jury zur Beurtheilung der Concurrenzpläne für die Regulirung des
Neugebäude-Territoriums hat ihre Entscheidung bereits gefällt und
auch die Motivirung derselben fertiggestellt. Demnach wurde der
erste Preis von 1000 fl. dem mit dem Motto „Baber“ versehenen
Plane zugesprochen, dessen Autor im Mottobriefe nicht genannt ist
und der seine Nennung für die Zeit nach der Concurrenz in Aussicht
stellt. Der zweite Preis von 500 fl. wurde dem ohne Motto eingereichten
Plane des Architekten Anton Palbczi zuerkannt. Zum Ankäufe (mit
dem Preise von je 200 fl.) empfiehlt die Jury den Plan mit dem Motto
„Atlös és kockäs“ des Ingenieurs Eduard Bartoloth, den Concurrenz-
plan mit dem Motto „Alkotmdny“ des Stuhlweissenburger Ingenieurs
Aladâr Pircvits und den Plan mit dem Zeichen der „drei kleinen
Kreise“ des Architekten Julms Sândy. Protokollarisch wurden seitens
der Jury belobt die. Pläne: „Illeszkedik“, „Vértanuk vesztöhelye“,
„Uj Budapest Nr. 2“, „Szabadsâgszobor“ (der letztere hors de con-
'cours). — Die voranstehenden Preiszuerkennungen wurden im Aufträge
des Jurypräsidenten vom Schriftführer Arpad ICegl mit dem Bemerken
veröffentlicht, dass alle bisher in die Oeffentlichkeit gelangten anderen
Nachrichten falsch seien.
Landes-Siechenanstalt in Mauer-Oehling. Den ersten Preis
(5000 Kronen) erhielt das Project der Herren Architekten Julius Fröhlich
und Johann Scheiringir in Wien. Der zweite Preis (3000 Kronen) wurde
dem Projecte der Herren Ed. Engelmann, n.-ö. Landesingenieur, und
Architekt Knill zuerkannt und das Project mit dem Kennzeichen
„Schwarzes Kreuz“ zum Ankäufe empfohlen.
Landwehrkaserne in Krems. Zu dieser Concurrenz sind bloss
zwei Projecte eingelaufen ; die Commission erklärte jedoch, dass keines
derselben dem Programme gemäss verfasst ist und daher die Preise
nicht zuerkannt werden. Das mit dem Motto „Appell“ eingereichte
Project wurde als Grundlage für die Ausarbeitung neuer Pläne für die
zu erbauende Kaserne empfohlen.
Betreffend die Concurrenzwerke für die Neupester Synagoge hat
die unter Vorsitz des Professors Victor Czigler stehende Jury beschlossen,
den Preis dem Werke des Architekten Heinrich Böhm zuzusprechen, da
dessen Plan in architektonischer Beziehung wohl der beste ist, aber
2000 Mark. Das Preisgericht besteht unter dem Vorsitze des Ober
bürgermeisters der Stadt Leipzig aus: dem Bürgermeister, dem ersten
und dem zweiten Vorsteher der Stadtverordneten und 7 Architekten.
Letztere sind die Herren: Baurath Hofmann in Worms, Oberbaurath
Professor Karl Schäfer in Karlsruhe, Baurath Schmieden in Berlin, Paul
Schuster, Director der städtischen Gewerbeschule in I.eipzig, Baurath
Professor Gabriel Seidl in München, Professor Friedrich Thiersch in
München, Geh. Baurath Professor Dr. Wallot in Dresden. Die Wett
bewerbsarbeiten sind an die Nuntiatur des Rathes der Stadt Leipzig,
Rathhaus daselbst, gegen Empfangsbescheinigung bis zum 1. Mai
1897, Abends 6 Uhr, einzureichen, beziehungsweise innerhalb dieser
Frist einer deutschen Postanstalt zu übergeben. Später abgegebene
Entwürfe sind von der Preisbewerbung ausgeschlossen. Wird eine
Empfangsbescheinigung gewünscht, so wird sie an den auf der Paket
adresse angegebenen Absender postfrei geschickt.
Der internationale Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen
für die Bahnhofsanlagen der in Christiania einlaufenden Bahnen
wendet sich an die Ingenieurwissenschaft. Ohne Rücksicht auf die
bestehenden Anlagen ist es gestattet, sowohl Entwürfe für getrennte
Bahnhöfe, wie auch für einen gemeinsamen Bahnhof für sämmtliche
Bahnen einzuliefern. Hierüber, sowie über die Anlage einer Ringbahn
u. s. w. sind im Programm weitere Angaben gemacht. Die Anlagen
sollen zweckmässig für das Geschäftsleben der Stadt wie auch für
die Bedürfnisse der Landesvertheidigung und für eine längere Zukunft
entworfen werden. Eine vorläufige theilweise Ausführung ist im Auge
zu behalten. In Bezug auf Abmessungen über die Anlage der Geleise,
der Bahnhofsbauten und der übrigen Einrichtungen ist den Concur-
renten freie Hand gelassen; doch sind Anhaltspunkte auch hiefür
gegeben. Verlangt werden: ein Hauptübersichtsplan 1:4900, die Pläne
der einzelnen Bahnhöfe 1 : 2000, ein Längsprofil der Bahnhofplätze
1:2000, bezw. 1:200, die entsprechenden Querprofile, ein Längsprofil
1 : 4000, bezw. 1 : 400 der Hafenverbindungsbahn und der Ringbahn,
falls eine solche geplant wird, ein Erläuterungsbericht, ein Kosten
anschlag und ein Verzeichniss der Besitzungen, welche dem Ent
eignungsverfahren unterworfen sein würden. Unterlagen hiefür werden
gegeben. Die gesammten Unterlagen für den Wettbewerb sind gegen.
Erlag von 50 Kronen durch das Arbeitsministerium in Christiania zu
erhalten. Der Betrag wird zurückgezahlt, wenn die Unterlagen zu
rückgeliefert werden oder wenn eine Betheiligung stattgefunden hat.
— Preisrichter sind als Sachverständige die Herren Geh. Baurath
Schwering, Generalmajor L’Orange, Verkehrsdirector Mellbye und Be
zirksingenieur M. Olsen. Bei der Abfassung der Concurrenzbedingungen
ist man augenscheinlich bemüht gewesen, sich den Vorschriften an
zupassen, die in Deutschland für öffentliche Wettbewerbe üblich sind.
Eine Betheiligung an der Ausarbeitung der Ausführungszeichnungen
ist nicht in Aussicht gestellt. (D. Bztg.)
Zur Erlangung von Projecten für eine in der Leonhards
gemeinde in Basel zu erbauende zweite protestantische Kirche wird
unter den schweizerischen und den in der Schweiz niedergelassenen
Architekten eine Concurrenz eröffnet. Für Prämiirung der 3—4 besten
Projecte stehen 6000 Frcs. zur Verfügung. Das Concurrenzprogramm
(mit Uebersichts- und Situationsplan) kann beim Secretariat des Bau
departements des Cantons Basel-Stadt bezogen werden. Eingabetermin
für die Projecte: 31. März 1897, Abends.
Wettbewerbe.
mit den präliminirten Kosten nicht durchführbar erscheint. — Da
hingegen der Concurrenzplan von Armin Hegedus und Max Hoffer
mit praktischem Sinne verfasst und den vorhandenen Kosten, 45.000 fl.,
Rechnung tragend ausgearbeitet ist, wird zur Ausführung dieses
letztere Project anempfohlen. Das dritte eingelaufene Werk kann in
folge seiner primitiven Conception kaum in Betracht gezogen werden.
Kirche in Török-Szt. Miklds. Von den Concurrenzwerken für
eine Kirche in Török-Szt. Miklös hat die Jury den ersten Preis von
800 Kronen dem Werke mit dem Motto „Quadrat im Kreise“ zuge
sprochen, den zweiten Preis von 500 Kronen erhielt das Werk „Pax“.
Auf Antrag der Jury wird das Werk „Egyszerüség“ um 500 Kronen
angekauft.
Neues Rathhaus in Linden bei Hannover. Von 35 Entwürfen
wurde keinem der erste Preis zuerkannt. Zweite Preise im Betrage von
je 1250 Mark erhielten, wie die „D. Bztg.“ erfährt, die Entwürfe der
Architekten Emil Seidel (Berlin) und Lorenz (Hannover). Dritte Preise
von je 1000 Mark fielen an die Entwürfe der Architekten Börgemann
und Schaedtler (Hannover). Für je 500 Mark angekauft wurden die
Entwürfe der Herren Thyriot & Berger (Berlin) und Victor Mennenga
(Hannover). Das Preisgericht übten als Sachverständige aus die Herren
Geh. Regierungsrath Prof. H. Köhler und Stadtbauinspector a. D.
E. Hillebrand in Hannover und die Herren Oberingenieur Bach und
Stadtbaumeister Fröhlich. Linden.
Erweiterungsbau des Rathhauses in Quedlinburg. Bei diesem
Wettbewerb haben die Herren Grisebach Dinklage in Berlin den
ersten, Lindberg (0 Lüsch in Charlottenburg den zweiten und Helzen
dorf in Heppenheim den dritten Preis erhalten. Zum Ankauf wurden
empfohlen die Pläne der Herren Börnstein in Berlin, Müller in Han
nover und Schulmeister in Köln a. Rh.
In dem Wettbewerb um ein Dienstwohngebäude für den Land
rath des Kreises Pr.-Holland i. Ostpreussen sind von 53 eingegan
genen Entwürfen sieben zur engeren Wahl gekommen. Der erste Preis
von 500 Mark wurde den Architekten Cappelen Nicolaisen und Dressier
in Potsdam, der zweite Preis von 200 Mark dem Architekten Pickel
in Düsseldorf zuerkannt. Ferner wurde beschlossen, den Entwurf des
Architekten Tivendell in Cassel für 100 Mark anzukaufen.