eine kniende, einen Tierkopf tragende
Gestalt angedeutet 7 „sind ihm dadurch
dienstbar... Sein Palast bedeckt zwölf
Yojanas; daneben liegt nach Süden ein
großer Malaya-Park. Mitten in diesem
Parke steht das Mandala, das im Sinne
des von König Sucandra gewonnenen
Srikalacakra angelegt ist" 10.
Diese Textstelle illustriert das größere der
beiden Manclalas vor dem Thron. Auf der
gleichen Höhe ist rechts und links je ein
Gewässer mit sich darin tummelnden
Vögeln abgebildet, ein Detail, das eben-
falls im Buch ausdrücklich erwähnt wird:
„Dort sind auch noch andere wunderbare
Anlagen, errichtet von anderen Kulika-
Königen späterer Zeiten. So liegt im
Osten dieses Parks der See der Wünsche,
im Westen der See Paundarika. ...Von
den Eisbergen an, die diesen Mittelpunkt
umgeben, ist eine Raumfläche bis zu dem
Gletscher von fünfhundert Yoianas Breite;
sie hat die Form von acht Padma-Blumena
blättern . . .; auf jedem Blatt stehen zwölf
Millionen menschlicher Wohnungen . . .
Zählt man sie zusammen, so sind es sechs-
undneunzig Millionen Städte"Zl.
Damit ist die einer geöEneten Lotusblüte
in Aufsicht angenäherte Erscheinung der
großen Radform erklärt, ebenso wie die
Reihen der kleinen Tempelchen, von denen
auf jedem Feld zvzölf stehen, so daß sich
eine Gesamtzahl von seehsundneunzig er-
gibtll.
Der zuvor erwähnte König Sucandra
(tib. Zla ba bzan po) war eine Inkarnation
des Dhyänibodhisattva Vajrapänill Er
empfing die Lehre vom Kälacakra direkt
vom Erleuchteten, kommentierte sie und
verkündete sie in Sambhala, wo er sein
Mandala hinterließ. Nach ihm folgten viele
Könige, die sich der Verbreitung des
Glaubens widmeten, dem nach Jahrhun-
derten durch den vordringenden Islam ein
mächtiger Gegner erwuchs14.
Nach diesen Herrschern „.. .erscheint
zum Schluß Rudra, der Radträger (cakri)
. . .", der die Mohammedaner erfolgreich
bekämpft. Es „. . .erscheint im Süden
vom Fluß Sitä ein gewaltiges Heer von
neunzig Millionen, Soldaten von ver-
schiedenen Bannerfarben, viermalhundert-
tausend schlachtenmutige wütende Ele-
fanten: es werden sechs Heere . .. sein;
sie werden Hunderttausende von goldenen
Kriegswagen haben; da werden Reiter mit
windschnellen Gebirgspferden (sailäsva)
kommen und mit ihnen unzählbare
Fußgänger, und damit schlägt er in einer
Schlacht im Lande Rum die Mlecchas, und
den Krt-Mati, der die Religion der Mlecchas
lehrt, übermannt er. Also wird die ge-
schlossene Macht der Mlecchas zerschellt
werden, wenn der große Feldherr Hanu
und der große Minister Candrasuta und
alle die Helden . . . überwältigt haben die
hnuptsächlichstcn Kämpfer der Mleccha,
ein Erdbeherrsclicr den anderen, ein Kriegs-
elefant den anderen, das beste Pferd die
anderen Rossc und die zwölf großen
Götter die Gottheiten der dunklen Seite,
welche die Schutzgottheiten der Mlecchas
sind"25.
Mit dem Text stimmt die von G. Tuccilö
gebrachte Version über den dem König
Drag po ak'or 10 can (bei A. Grünwedel
mit Rudra übersetzt) zugeschriebenen Sieg
im wesentlichen überein. Die enge Bin-
dung an die literarische Überlieferung be-
weisen Wieder die Einzelheiten der Schlacht
auf unserem Bild (Abb. 4). Gleich dem
Than-ka in Rom ist Drag po ak'or 10
can, der von einer fliegenden Genie be-
schirmt in einer dunklen Wolke einher-
reitet, durch seine Größe aus der Menge
der Krieger mit ihren Elefanten, Pferden
und goldenen Kriegswagen herausgehoben.
Er hat mit seiner Lanze einen Feind (auf
der römischen Tempelfahne mit Byas pai
blo bezeichnet), dessen Pferd gestürzt ist,
ANMERKUNGEN 20-23
w Ebenda, s. 73.
v Ebenda. 7 Siehe auch die dazugehörcnd: Anmerkung
s. 95. zu 44:. l.
11 Das m die Zahl. die im "rm an rincr andrru-n Stelle
(ebenda. s. 17) grnannl wird. wo von .96 großen Städten
von Sambhzla" die Rede m. - Vgl. auch c. Tucci,
Tibeun Painred Scmlls, 34.11, s. 59a.
11 Der Weg nach Samhhalz, s. 47, und c. Tuoci, Tibenn
22
Pzinled Scrolls. 13a. l. s. 212. N Aus der Un-
zahl der Buddha: ragen Fünf mit verschiedenen wen.
Izilzkrrn verbundzn: Buddha hrnus, an nach dem
Trikäya-Syslcm (Drcikörpcrlchxc) am Seinslufm be-
siwcn: m" Zustand u; vom Ädihuddha gachzffcncn
Dhyänibuddhz (ßuaam der Meditation), der ewig im
Nirväna verbleibt. im Himmel .1; medilativcr Dhyini-
bodhxsaztva und auf Erdcn ab Mumm": Mänusibuddha.
Vzjrapini (Donnerkeiltdgcr) gehört der zweiten Welt
an (Dhyänibuddha: Aksobhya, Mänusibuddha: Ka-
nakamuni).
14 Der WC nach Sambhala. S. 75f. und G. Tucci, Tibetan
Painted crolls, Bd. I. S. 212 und Bd. H, S. 598.
M Der Weg nach Sarnbhah. s. 7st.
Z6 G. Tucn. Tibetan Paimed Scrolls. Bd. H. S. 599.
17 Bei G. Tucci, ebenda. S. 593: Hanumanda.
11 n" Weg nach Sambhala, s. a2.