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der Kunstgewerbeschule verpflanzt zu haben,
war ein glücklicher Gedanke Myrbachs und
wird sich sehr fruchtbar erweisen. Der Unter-
richt umfasst einen Jahreskurs und hat die
Teilnehmer in Knüpferei und Weberei so
weit zu bringen, dass sie ihre eigenen Kom-
positionen unter der Leitung ihres Fach-
professors ausführen können. Daneben wird
aber auch die Stickerei gepflegt durch die
Assistentin Fräulein Rothhansl, die hierin
selbständig zu unterrichten berufen ist; die
Absicht ist, die Schüler dahin zu bringen,
Zeichnungen zu entwerfen, Welche technik-
gemäss sind, das Sticken ist also nicht End-
ziel, sondern Mittel zum Zweck der Ver-
besserung und Vervollkommnung der Ent-
würfe für alle Arten von Stickereien. Auch
dies muss als ein grosser Fortschritt be-
zeichnet werden. Die von Frau Guttmann
ausgestellten Arbeiten zeigen, wie mannig-
faltig und. zukunftsreich diese Art von We-
berei ist. Man sah höchst merkwürdige
Behänge in weichem grauem Tone, reizende
kleidsame Kragen in Perlenweberei, schöne
Borten. Immer neue Aufgaben werden da
Aussvßllßns dßrWienerKunsrgewerbesehule. gestellt, neue Kombinationen von Techniken
Geier, Tiersiudie von Anton Gerhart (r Meter - -
72 Zentimeterhoch), Snasswschule erfunden, SdVerbindungen von Flechtarbeit
und Weberei, die zweifellos grossen Erfolg
Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule, Tiger, nach der Natur in Schönbrunn modelliert
von Friedrich Gornik (2 Meter I6 Zentimeter lang), Sxrasser-Schule