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USA 7 ÖSTERREICH
älliläägllONDs INTERNATIONAL AWARDS
Wie wir bereits in der Nummer 106
bekanntgaben, hat den voriahrigen begehrten
Preis des modernen Schmuckdesigrts der
Wiener Goldschmied Manfred Nisslmuller
verliehen bekommen. Der Diamonds Inter-
national Awards ist die nOChste Auszeichnung
für kostbaren Diarriantschrnuck und wird
jährlich von den De Beers Consolideted
Mirtes. Lld. lur jene 30 Schmuckstücke
verliehen, die sich durch besondere
Schönheit und Originalität in der Formgebung
und Materialverarbeitung auszeichnen. Am
Wettbewerb können sich Schmuckgestalter
aus aller Welt beteiligen: im Jahr 1969
50
wurden 1880 Entwurfs von insgesamt
627 Designern aus 30 Ländern eingereicht.
Die 30 Schmuckstucke der Awsrds-Collection
gelten daher als reprasentativ fur das
moderne internationale Schmuckdesign. Bei
der Jurierung wurden in erster Linie Schän-
heit, Ideenreichtum, Tragbarkeit und
Verarbeitung des Materials gewertet. Die
ausgezeichnete Arbeit des Österreichers
Manfred Nisslmüller war ein aus Baguette-
Diamanten und gleichgeformten Weißgold-
StHbCherl pyramtdenarltg Zusarnmengelugter
Ring, der vor allem durch Originalität und
kühne Formgebung besticht.
Informationen für eventuelle Beteiligungen
bei De Beers Consolidated Mines, Ltd..
40 Holborn Viairluct, London. E.C. 1 n
Berichte
Im PALAIS THURN UND TAXIS in l
BREGENZ stellten die beiden in
Wien arbeitenden Künstler I
Sabine Weiger und Kurt lngerl vorn
20. September bis 12. Oktober 1969 i
aus. Ihre unter dem Titel i
„Konstruktionen" gezeigten Arbeiten i
setzen die Linie fort, die die beiden i
jungen Künstler schon seit einiger '
Zeit eingeschlagen haben, die sie I
erstmals im Künstlerhaus Wien im
Frühjahr 1968 zeigten und die von
kinetischen Erlebnissen, von
Hard Edge bis zur Op-art reichen.
Jeder der beiden zeigte in Bregenz
etwa 50 Bilder in einer
Spritztechnik, die eine sehr exakte
Ausführung gewährleistete. Während
Kurt lngerl nur mit schwarzen und
weißen Flächen operiert und Holz als
Malgrund verwendet, sind die
Arbeiten der Sabine Weiger in
Farben gehalten und auf Metallgrund
aufgetragen. Hatten die Formungen
ursprünglich noch ornamentale
Anklänge, so sind diese bei den in
Bregenz gezeigten Objekten weitest-
gehend aufgehoben. Ein reiner
Konstruktivismus herrscht vor. Beide
Künstler konnten erfreulicherweise
Kontakte zu Schweizer und deutschen
Interessenten knüpfen (Abb. 11, 12).
In der GALERIE IM TAXISPALAIS in
INNSBRUCK war die Ausstellung
.Kunst ohne Künstler" vom 8. Juli bis
3. August zu sehen. Sie wurde
vorher von der Galerie nächst
St. Stephan in Wien gezeigt, und wir
berichteten im Heft Nr. 106 daruber.
Besonders zu vermerken ist, daß die
Schau, sie sollte ursprünglich bis
10. August zugänglich sein, auf
Anordnung „höchster Stellen"
vorzeitig geschlossen werden mußte!
Im BAUZENTRUM AM RENNWEG
stellte Paul Flora vom 11. Juli bis
zum 17. August 111 Zeichnungen
aus. Große Beachtung fand eine
neue Serie: Arbeiten über die
Freiheitskämpfe 1809. Andere
Blätter behandelten das Thema
Höfling und Hofstaat, wieder andere
zeigten Figurenkompositionen in der
Landschaft.
Von der STÄDTISCHEN GALERIE
LIENZ wäre als besonders nennens-
wert ebenfalls eine Personal-
ausstellung von Paul Flora zu nennen,
die im vergangenen Herbst stattfand
und sich in ähnlichem Rahmen wie
die lnnsbrucker Schau hielt.
In Niederösterreich hat sich im
vergangenen Jahr eine Gruppe
aktivistischer junger Menschen um
die neue interessante Zeitschrift
,das pult", die jeden zweiten Monat
erscheint und die Literatur, Kunst
und Kritik bringt, zusammengefunden.
In den Räumen des Kulturamtes der
Stadt St. Pölten organisierte
..das pult" nun unter der Leitung
Adam Jankowskis eine Ausstellung
unter dem Titel NEUE MALEREI,
die vom 25. September bis 5. Ok-
tober 1969 zu sehen war. Diese
Schau bot einen Einblick in
verschiedene neue Tendenzen der _
österreichischen Malerei. Schöpfer l
der minimal-art, der arithmetischen
und der synthetischen Abstraktion
sowie der kybernetischen Kunst '
waren mit Beispielen ihres Schaffens
vertreten, wobei einige Namen
schon im österreichischen
Kulturleben einen bedeutenden
Klang haben. Es stellten aus:
Artner, Jankowski, Kovachich,
Rolett, Nadia, Painitz, Schwarzenberg
und Stiegler. Die Ausstellung soll
nun auf Grund der eingegangenen
Einladungen in Feldkirch, Bregenz.
Linz, Graz und Villach gezeigt
werden (Abb. 13-15). Amis Vogel 1
21. Österreichische Jugend-
kulturwoche, Innsbruck,
26. April bis 3. Mai 1970
Die 21. Österreichische Jugend-
kulturwoche, die vom 26. April b
3. Mai 1970 in Innsbruck stattfir
wird, soll sich vorwiegend mit di
Thema „Architektur" unter Ein-
beziehung der Nachbardiszipline
beschäftigen. Auf Einladung der
Veranstalter hat dazu der Wiener
Architekt Günther Feuerstein ein
Konzept ausgearbeitet, das unter
dem Arbeitstitel „ . . . aber Emma
ist das noch Architektur"
(Architektur - ganz klein a und
sehr groß) eine Reihe von
Möglichkeiten aufzeigt.
Feuerstein geht dabei von scheir
baren Grundwahrheiten aus:
Immer mehr Häuser bauen wir.
Unsere Architektur ist eine endlc
Addition nahezu gleicher Volumi
Die Menschen haben die gleiche
Häuser, weil sie die gleichen
Bedürfnisse haben. Aber 7 habe
sie die? lst es nicht so, daß Arch
tektur nicht mehr interessiert?
Wird Architektur nicht in steigen
Ausmaß durch verschiedenste
Phänomene ersetzt? Was ist heu
möglich, um dem Menschen net
Bereiche der Wahrnehmung, des
Bewußtseins, der Freiheit, der
Existenz zu geben bzw. wiederzi
geben?
„Gebaute" Architektur ist nur ein
der Medien, wenn auch noch
immer ein sehr wesentliches.
Auf der Suche nach Lösungen
müßte man aber auch die anders
Medien heranziehen: Wort, Bild.
Aktion, Mixed Media. Sie liefern
Unterlagen zur Behandlung eine
ganzen Katalogs wichtiger
Fragen.
Günther Feuersteins Konzept wt
nun in diesen Tagen an zahlreicl
Personen im In- und Ausland
versandt, die gleichzeitig gefragt
wurden, ob eine Veranstaltung ii
Art des vorgelegten Konzepts
überhaupt sinnvoll sei, was
vergessen wurde und welche
Anderungen berücksichtigt werd
sollten. Dieselbe Frage wird mit
dieser Veröffentlichung an alle
engagierten jungen Leute in
Osterreich gerichtet; wer sich
interessiert, möge das Jugendku
wochenkonzept beim Kulturring
Tirol, 6020 Innsbruck, Bürgerstrz
10, kostenlos anfordern. Jede
Mitarbeit wird dankbar angenorr
ebenso Beiträge in jeder Form, c
für die Bewältigung der gestellte
Themen von Interesse sein
können.
Die ersten eingegangenen
Anregungen wurden im Rahmer
einer Veranstaltung diskutiert,
die am Freitag, den 5. Dezember
im Hotel „Weißes Kreuz" in lnns
stattfand. Dort wurde über die
Vorschläge zur Programmgestalt
referiert und diskutiert und mit
allen Anwesenden das Programr
21. OSTERREICHISCHEN
JUGENDKULTURWOCHE
festgelegt. Damit sollte auf
demokratischer Basis die Einfluß
nahme auf das Programm durch
alle interessierten Personen
garantiert sein.
BILDTEXTE 11-15
11 Kurt lngerl, Interferenzen, 1969. L
108 X 75 cm
12 Sabine Weiger, Konstruktionen,
Lack, je 100x100 cm (Abb. 11,
der Ausstellung der beiden Kürts
Palais Thurn und Taxis in Bregenz
13 Hermann Painitz, Drei Druckgra
Mitte: 50x65 Crn, links und re
40x54 cm. Gummischnittdruc
Karton
14 Gertraud Artrter, Variation Nr. 6,
Lack auf Holz, 130x170 cm
15 Adam Jankovski, Synoptische Ko
tion", 19GB. Kasein auf Papier, 4B)
(Abb. 13-15 aus der Ausstellung
Malerei" im Kulturamt der Stadt St.