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hatte, und von dem (iulde und den lidel-
steinen seines Palastes die christlichen
Heiligtümer wiedererrichten.
Ich glaube, daß man nur auf diesem Wege,
alsn über die antithetischen Topni der zweiten
Kreuzlegende, die symbolischen Zusammen-
hänge der prächtigen Yilandxrerkleidung der
Kapelle des hl. Kreuzes sowie der Katharinen-
kapellc auf Karlstein und ebenso der später
von Karl errichteten Wenzelskapelle im Prager
Veitsdom einsehen und verstehen kann. Man
bedenke, daß Heraklius in der Legende exaltalio
in Nachahmung des ersten chris ichen Kaisers
Konstantin und dessen Rolle in der ersten
Kreuzlegende (inventin)4 auftritt. Beide Le-
gendcn entstehen in einer kritischen Lage;
je ei sammelt sich am östlichen Dnnauufer
ein riesiges feindliches Heer (Perser und ihre
Verbündeten). Gegen sie. muß das Kreuz
Christi in der Legende lnrentia Jiwrmr rrnrzlr
von des Kaisers Mutter auf Golgatha auf-
gefunden und erhöht, in der Legende Exallulia
Janrlae rmri: dem Wleltfeinrl durch den Kaiser
entrissen und auf Gnlgatha wiedererhöht
werden.
Somit wird Heraklius zum zweiten Konstan-
tin - er bestätigt dies, indem er auch den
Sohn und Heerführer Chusraus auf der
Donaubrücke im Zweikampf überwindet, ähn-
lich wie Konstantin den Maxentius auf der
hlilvischen Brücke über den Tiber. (Ver-
merkt sei noch, daß Konstantin, am Rhein
w an der Donau, ein berühmter Brücken-
bauer war-i)
Über den 1378 verstorbenen Karl IV. wurden
zwei Grabreden gehalten, und in beiden wird
er, sowohl vom Erzbischof Johann Ocko
von Vlasim als auch vom Meister Adalbertus
Ranconis de Ericinio (Vojtech Rankuv von
Jeiuv) der zweite Konstantin genannt". lir
ließ auch die Prager Steinbrückc wieder er-
richten, und an dem von ihm 13571587 ge-
gründeten Turturm dieses Bauwerkes ist er
als ponlffrzv, als Brückenbauer, dargestellt, was
zugleich eine Anspielung auf den Cwitrlurllirurx
ponl{'lZ-.x' ruuxirzzlzr, den Hnhepriester, enthalten
kann. Ebenso ist er auf dem Hintergrund
eines Thrttirnxes mit Kelch und Hnstie dar-
gestellt, als königlicher Llrpriester und prae-
_fi_1_1urz1n: Cbrixli IXlelchiserlech, im i-Xntiphtinar
von Vfehrad (heute Klosterbiblitithek Vurau)
gloril-iziert. Sein Umnkel Balduin von Trier
(Konstantinstadt) überschritt zusammen mit
seinem Großvater Heinrich VII. auf seiner
Romfalwrt zur Kaiserkrönung in St. Peter
kämpfend den Punte Molle, die hlilxiische
Brücke des konstantinischen Sieges, wie eine
Illustration des „Balduineunf zeigte.
Van vergleiche die auf die Wand gemalte
innere Sunrarnorte (um 1357). ein verklärtes