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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Übersichtsband, 1. Abtheilung: Naturgeschichtlicher Theil

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Nur durch die Annahme, daß diese Grenzen innerhalb der alpinen Flora schon in 
der Eiszeit bestanden haben, läßt sich auch erklären, daß die Flora des norischen Gaue» 
mit jener des karpathischen Gaues die größte Ähnlichkeit hat, daß die sudetische Inselgruppe 
relativ noch am meisten mit der arktischen Flora übereinstimmt und so fort, auf welche 
Thatsachen bereits hingewiesen wurde. Dadurch aber wird man auch zu der Annahme 
hingeführt, daß schon am Ende der Eiszeit innerhalb der Grenzen des heutigen Österreich- 
Ungarn verschiedene Klimate vorhanden waren. 
N/mxkLSL tlisrillMs in den Thermen bei Großvardein. 
Um die Geschichte der jetzt lebenden Pflanzen über die Eiszeit zurück verfolgen zu 
können, bieten sich nur sehr spärliche Anhaltspunkte dar. Mit einiger Wahrscheinlichkeit 
läßt sich annehmen, daß unter den klimatischen Einflüssen der Eiszeit nicht nothwendig alle 
Pflanzenarten einer früheren Periode zu Grunde gehen mußten. Es gibt ja auch gegen 
wärtig einige Arten, wie z. B. «lobularia. coräikoim und ^otliioimma suxaUlo, 
welche das Klima der alpinen Region ebensogut vertragen wie jenes der Meeresküste im 
Quarnero, und sollte heute wieder eine neue Eiszeit Heranbrechen, so würden diese Pflanzen 
gewiß nicht vernichtet, sondern eben Bestandtheile der neu sich herausbildenden Flora 
werden. Ein guter Theil der jetzt lebenden weit verbreiteten Arten dürfte daher schon vor 
der Eiszeit in jenem Gebiete oder doch ganz nahe demselben existirt haben, wo er noch 
gegenwärtig zu Hause ist, und man wird auch nicht fehlgehen, wenn man von mehreren
	        
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