mehr Erfolge erzielten. Dabei überträgt die Künst-
lerin ihre inneren Erlebnisse in die Malerei, wo
sie in Form von Gesichtern, Händen und Augen
auftreten.
Eva Mazzucco überarbeitet die Bilder dieses Zyklus
immer wieder. Sie versucht dabei die mystische
Leuchtkraft der Farbengestaltung zu steigern. Dar-
auf deuten auch die Entstehungszeiten einzelner
Werke hin, an denen die Künstlerin vier bis fünf
Jahre arbeitete.
Der zweite Zyklus „Mutationes animae" verdankt
seine Entstehung künstlerischer Eingebung und
Vorstellung. Er hat keine bewußten Vorbilder. In
ihm versucht Eva Mazzucco darzustellen, was der
Mensch unserer Zeit der Allgemeinheit, der weiteren
Verwertung, den "Hirnen" eines Computers oder
einer Programmierung verschweigen möchte.
..Die Welt der Fauna" steht im Gegensatz zur ..Welt
der Träume und Eingebungen". Hier gestaltet Eva
Mazzucco Tiere in voller Natürlichkeit in Graphiken
und Plastiken. So zartgliedrig ihre Kraniche als
Plastiken auch sein mögen, so weisen sie doch
ein statisches Element auf, niemals müßte man be-
fürchten, daß sie in sich zusammenstiirzten. Sie
widmet ihre Tätigkeit auf dem Gebiet der Plastik
nicht nur dem Thema Fauna, sondern auch dem
Thema Mensch. Ihre Arbeiten sind einfach und
strahlen etwas Stabiles, Ruhiges aus. Diese Stabi-
lität und Ruhe überträgt sie auch in ihre Tier-
graphiken, wobei sie neben Linolschnitten und
Monotypien ein eigenes chemotechnisches Ver-
fahren entwickelt hat: die Spektralgraphik. Diese
Darstellungen und ihre Technik haben besonders
in Japan ihre Liebhaber gefunden. Die Tier-
graphiken, aber auch -plastiken Eva Mazzuccos
entstehen nach unzähligen Vorzeichnungen und
einem intensiven Studium der Lebensweise des
einzelnen Tieres. Die Vorliebe für eine besonders
anmutige Haltung und Bewegung der Flamingos,
Kraniche und Antilopen ist hervorzuheben.
Auch den Menschen hat die Künstlerin in den
Gestaltungsbereich ihrer Graphik einbezogen. Sie
hat sich dabei der Darstellung des Individuums in
seiner Entwicklung bis zum reifen Menschen und
dem Thema des Tanzes verschrieben, wobei sie
besonders einen Meister der Pantomime im Laufe
seines Lebens bei Proben und Aufführungen be-
obachtet hat: Harald Kreutzberg. Im Vordergrund
der Betrachtung steht die Linienführung der Tanz-
bewegung. Nicht die Physiognomie des Tänzers,
sondern die durch die Bewegung von Armen.
Füßen und Körper gestalteten Figuren werden in
scharf abgegrenzten Linien geformt. Die Anatomie
tritt in den Hintergrund. Eva Mazzucco sieht nur
die Figur und gibt deren Aussagekraft wieder. Sie
transportiert damit das Wesen des Tanzes in die
Zeichnung. Die Linienführung der Tanzbewegung
setzt sich im Hintergrund fort, sie scheint im Licht-
spiel der Scheinwerfer in den Kosmos überzugehen.
Allen ihren Werken ist eines gemeinsam, sie sind
aliterarisch. Sie geben nicht eine Erzählung wieder,
sondern sind für sich existent. Stark kontrastierende
Elemente beherrschen ihre Arbeiten genauso wie
die Fähigkeit, diese zu einem organischen Ganzen
zu verarbeiten. Eva Mazzucco löst viele Dar-
stellungen aus dem irdischen Bereich und versetzt
sie in den Kosmos.