auf der Brüstung zu ihr weist, wird durch die
elität ihrer Handhaltung wie abwehrend zu-
ewiesen. Die Mitte ist durch das Weiß des
wkleides beherrscht, der Vordergrund von den
an Goldtönen der Logenbrüstung; diese ist
geschwungen, einzige räumliche Andeutung
renzt die Gruppe ab. Das Weiß klingt in den
brüsten der Herren rechts und links aus und
in den Aufhellungen auf dem Kleid der
Frau, dem Programmzettel und der linken
der Logenbrüstung eine Entsprechung. Auch
st es reines Gegenüber, und dieses Gegen-
zin führt Stransky sicher auch zu einer Reihe
tilleben, die er aus den dunklen Hintergründen
arken Helligkeitswerten herausstellt.
die Landschaften sind in der Auffassung
viel anders. Auch hier ist eine stille Kon-
tion, wenn sich auch gerade bei ihnen bereits
ziel unruhigere Pinselführung bemerkbar zu
an beginnt. Immerhin kommt es noch nicht zu
Viederholungjenerexplosiven Dynamikdiedas
Äm Strand" vom Jahre 1938 kennzeichnet.
der fünfziger Jahre interessiert sich Stransky
ür die Arbeiten des Bauhauses. Der Nieder-
l ist in einer kleinen Reihe von Bildern wahr-
men, die eine gewisse Verwandtschaft zu
Klee aufweisen. Eine konstruktive Strenge
t die Bildebene in viele kleine verschieden-
z Flächen, die sich entschieden voneinander
en und die in der Zusammenschau eine
)sitionelle Einheit bilden. Nach diesem gleich-
en „Fleckenstil" kommt der Maler zu den
chaftsbildern, wie „Burgenländische Land-
1962, „Landschaft" 1964, „ZiegeIteich",
nde"und„Fabrik",dieletztgenanntenl965166
nden.
en Zusammenhang mit dem bisher Geschaf-
und zugleich das Weiterschreiten in Stranskys
am verständlichsten zu erläutern, wollen
wir uns vorerst der„Burgenländischen Landschaft"
zuwenden. Hier ist, bis über die Mitte des Bildes.
wo die Horizontlinie verläuft, eine Reihe vier-
eckiger Flecke gesetzt, die uns sofort an die kon-
struktive Phase erinnern. Freilich ist die Teilung
des Vordergrundes, also der unteren Bildhälfte,
durch die verschiedenen Farbflächen, eindeutig als
Ackerstreifen zu identifizieren. Der Farbauftrag ist
dicker und zäher geworden. Die Abstufungen
mischen sich innerhalb eines breiten Striches, wobei
auch andere Valeurs dazukommen und damit ge-
wisse bildliche Höhenschichtungen angeschnitten
werden. Die Setzungen der einzelnen Felder sind
mit einem solch spürbaren Elan geschehen, daß
jeder Gedanke an eine konstruktive Überlegung aus-
zuschalten ist. Hier sehen wir also eindeutig die
Diktion jener spontanen Formulierung, die mit
„Am Strand" erstmalig ausgebildet wurde, mit den
dazwischen liegenden Erfahrungen vermählt.
Wenn wir von einer etwas über der Mitte liegenden
Horizontlinie des Bildes „Burgenlandische Land-
schaff" sprechen, so müssen wir das für das linke
Drittel des Bildes insofern korrigieren, als sich
dort ein lichtes Blau neben Grün-Gelb aufbaut.
Schräg nach oben führende Pinselstriche, von
denen nicht eindeutig zu sagen ist, ob sie nun ferne
Berge oder bereits den von Wolkenballen sehr
belebten Himmel darstellen. Auch diese fließenden
Ubergange sind die Folge einer Entwicklung. Bei
aller Gelostheit und dem Aufgehen in farblichen
Exklamationen in dem Strandbild aus dem Jahre
1938 ist dort eine scharfe und eindeutige Horizont-
linie gegeben, ja weit über die rechte Bildhälfte
noch durch eine von links nach rechts kräftiger
werdende dunkle Linie verstärkt. Hier nun ist -
wie schon gezeigt e der Übergang fließend. Es
ist daher wohl auch kein Zufall, daß in der ge-
nannten Landschaft der Farbauftrag, je mehr er
sich jener Horizontlinie nähert, freier und freier
wird. Umgekehrt finden wir aber auch bei der
Gestaltung des Himmels Ansätze zu einer strengen
Teilung, und besonders in der rechten oberen
Zone werden vom Künstlerweiße Flecken eingesetzt.
die in Entsprechung zu den Ausbreitungen auf
den Äckern der linken unteren Hälfte eine Spannung
schaffen. Im allgemeinen ist jedoch die Himmels-
zone viel offener und weniger streng geordnet.
Das 1965 entstandene große Ölbild „Ziegelteich",
es zeigt eine Örtlichkeit in der Nähe von lnzersdorf,
deren Antlitz heute grundlegend verändert ist.
wurde ähnlich gestaltet. Drei Jahre nach der
..Burgenländischen Landschaft" entstanden, ver-
zeichnen wir hauptsächlich eine Steigerung der
Dynamik. Der Betrachter wird noch etwas länger
brauchen, um sich in das Bild einzusehen und
einzelne Farbbahnen, Akkorde, ja Farbschreie in
sich zu einer gemeinsamen Formung zusammen-
finden zu lassen. Der Farbauftrag ist noch pastoser,
aber auch zäher geworden, starke Weißtönungen
sind vorherrschend, die die ganze Situation näher
an den Beschauer heranrücken. Die sehr tempera-
mentvollen Pinselstriche sind infolge der zahen
Konsistenz des Malmittels länger geworden. Auch
das im selben Jahr entstandene Bild „Badende"
zeigt eine ähnliche Durchführung, Ein Gedanke
drängt sich auf, der dem vergleichenden Betrachter
schon bei dem Strandbild aus dem Jahre 1938
das erstemal, vielleicht noch durch die Behandlung
der Partien, die das Gelände darstellen, etwas
gemildert durch den Kopf gehen mußte: Wir
haben es bei diesem Maler mit dem vielleicht
einzigen legitimen Nachfolger Richard Gerstls zu
tun, Bei dem zweiten Strandbild, das fast dreißig
Jahre nach jenem im Schaffen des Meisters zu
einer Schlüsselstellung gewordenen Werk ent-
standen ist, bei seinen letzten Landschaftsbildern
und Studien zu einem Pferderennen wird uns
dieser Gedanke bestätigt.
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