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AMILIENSAMMLUNG UND
HRE NEUAUFSTELLUNG
31 SCHLOSS ROHRAU
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s nach dem zweiten Weltkrieg die Graf
1rrach'sche Gemäldegalerie im Palais Harrach
Wien wiedereröffnet wurde, zeigte sich in
r Folge, daß die erhoffte Besucherzahl aus-
xeb. Sicherlich stand die Galerie im Schatten
r großen staatlichen Museen. Wesentlicher
er scheint ein Wandel in der Auffassung und
r Ausstellungstechnik zwischen öffentlicher
mmlung und privater Kollektion im Hin-
ck auf die auszustellenden Stücke zu sein.
ilturhistorische Zusammenhänge, die Frage,
ter welchen Gesichtspunkten gesammelt
irde, in welchen religiösen oder profanen
isamrnenhang die einzelnen Werke gehören,
rrden museumstechnisch kaum berücksich-
;t. In den Wiener Galeriesälen des Palais
irrach, die um 1850 eigens für die Aufnahme
r Sammlung gebaut wurden, waren die
[der als barocke Galerie dicht in zwei bis
ei Reihen übereinander gehängt. Dieses
ßerliche Mittel einer barocken I-längung in
jenen nach musealen Gesichtspunkten gebau-
ten Sälen vermochte aber letztlich doch nicht
dic innere Einheit einer durch Generationen
gewachsenen Sammlung sinnfallig zu demon-
strieren. Gerade die Sammlung Harrach ist
aufs engste verbunden mit der Geschichte der
Familie und dem persönlichen Lcbensschicksal
der großen Sammler. Ferdinand Bonaventura
Graf von Harrach (1636-1706) sammelt als
kaiserlicher Botschafter in Madrid die spani-
schen Meister seincr Zeit neben einigen weni-
gen auf Auktionen und im Kunsthandcl ent-
deckten frühen Meistern, sein Sohn Aloys
Thomas, 1728-1733 Vizckönig von Neapel,
vergibt ausschließlich Aufträge an die großen
Meister der ncapolitanischcn Schule, Friedrich
August bringt aus Brüssel, wo er 1742 als
Obersthofmeister weilt, die Werke der flämi-
schen und niederländischen Maler, Ernst
Guido (1723-1783) beauftragt bedeutende
Meister der römischen Schule um die Mitte
des 18. Jahrhunderts. Das 19. Jahrhundert er
wirbt in der Zeit des beginnenden Historismu:
und unter dem Einl-luß der nazarenischen Be-
wegung frühe Italiener des 16. Jahrhunderts.
Der Wert und die Einmaligkeit dieser so ge-
wachsencn und nicht nach kunstwissenschaft-
lichcn Prinzipien systematisch aufgebauter
Sammlung beruht weniger auf den einzel-
nen Werken, so bedeutend sie auch sind, al:
auf der Einheit des gesamten Ensembles. Per-
sönlicher Geschmack und Vorliebe der Samm-
ler in der Auswahl sind sie Spiegelbilder de:
Individuellen innerhalb einer Zeitepnche.
Unsere Zeit mit ihrer großen Ehrfurcht voi
dem historisch Gewachsenen, mit der alle Be-
völkerungsschichten umgreifenden Liebe ZL
alten Dingen, zeigt ein ungewöhnliches Inter-
esse und eine oft romantische Sehnsucht irr
Aufspüren von Orten, in denen Vergangen-
heit noch lebendige Tradition hat. Aus dieser
Uberlegungen enstand der Gedanke, die
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