rtreng die Auffassung beim einzelnen Bild, so
ig war auch die Anordnung der Bilder im Raum
eben, für die vor allem die Einrichtung der
ostasis entscheidend ist. Nach dem Kult der
irche ist der Flaum des Altares in der Kirche für
öhnlich durch eine Wand abgetrennt. Auf dieser
d befinden sich die wichtigsten Ikonen. vor
an der Gläubige betet, während hinter der Wand
Gottesdienst vollzogen wird. In solcher An-
ung wirkt die Transparenz in geistiger Hinsicht
atärksten, da die vermittelnde Rolle des Bildes
am deutlichsten zur Geltung kommt. Die Über-
ngen, die zu der Ausbildung dieser Art von
iarstellung führen, reichen bis in die früh-
ntinische Zeit des 5. bis 6. Jahrhunderts zurück
sind bis heute maßgeblich.
iie Duchführung aller dieser Überlegungen und
Entstehung des gesamten Typus der lkonen ist
:heidend, daß sich der Prozeß im griechischen
n vollzogen hat. Griechische Philosophie aus
Zeit der antiken griechischen Klassik wurde in
ersten christlichen Jahrhunderten bereits und
er späteren Zeit immer wieder mit christlicher
rlogie verbunden, und so sind es letzten Endes
l griechisch-philosophische Ideen, die sich hier
ler Konzeption der Bilddarstellung wieder-
reln, das allgemein Gültige über das besondere
eine zu stellen, und die Absicht, das besondere
eine nur so zu zeigen, daß es auf das allgemein
ige hinweist. Überlegungen, die im 5. vor-
tlichen Jahrhundert zu der Darstellung des
schen in der griechischen Klassik führten und
letzten Endes das Prinzip der lkonenmalerei
Lellen.
NUBISCHE KUNST AUS FARAS
Ausstellung. veranstaltet vom Bundesmini-
sterium für Unterricht. Ausstellungshalle,
26. Mai bis 5. Juli 1970
Das Gebiet, das heute durch den neuen Nildamm
bei Assuan unter das Wasser eines Stausees kam,
wurde von 1950 bis 1964 unter dem Patronat der
UNESCO von verschiedenen archäologischen Insti-
tuten untersucht. lm Zuge dieser Forschungen
öffnete das Polnische Institut für Mittelmeer-
archäologie der Universität Warschau unter der
Leitung von Prof. Kazimierz Michalowski einen
Hügel bei dem nubischen Dorf Faras. Unter diesem
Hügel entdeckte man die frühmittelalterliche Bi-
schofskirche der Stadt Pachoras und konnte die
erstaunliche Zahl von über 120 Wandmalereien aus
der Zeit vom 8. bis zum 12. Jahrhundert freilegen,
abnehmen und bergen. Die wertvollen Zeugnisse
einer fast vollig in Vergessenheit versunkenen
christlichen Kultur wurden zwischen dem Sudan -
heute im Museum von Karthum s und Polen s
heute im Nationalmuseum von Warschau - geteilt.
Die Konservierung aller Bilder nahm das Museum
in Warschau vor. Aus dem Bestand dieses Museums
wurde eine Ausstellung zusammengestellt, die in
Berlin, Essen, Den Haag, Zürich und nunmehr auch
in Wien gezeigt wurde.
Die polnischen Grabungen wurden von 1961 bis
1964 durchgeführt und förderten zuerst die nubi-
sche Metropolitankirche von Pachoras, die am Ende
des 12. Jahrhunderts zerstört wurde, zutage. Dar-
unter fand man einen Königspalast. der selbst
wieder auf einer einfachen frühchristlichen Kirche
stand.
3 Ansicht der Fundsteile Faras.
4 Blick in die Ausstellung .Nubische Kunst aus Faras", ir
Mitte das Waindgemalde „Bischof Petrus vom hl. Pi
beschützt", um 975
Sleln mit Hieroglyi
Die erste Christianisierung dieses Gebietes fand
6. Jahrhundert als Ausstrahlung des koptisc
Christentums von Ägypten, verbunden mit e
wohl unmittelbar aus Konstantinopel durchgefi
ten Missionierung, statt. Aber erst im 7. Jahrhunc
als nach Ägypten die Araber eindrangen, entst
in Pachoras ein Bistum, In dieser Zeit begann
Bau der Bischofskirche. der in mehreren Schicl
die bedeutenden Malereien entstammen. Aus t
Stil dieser Bilder ist zu erkennen. daß die Früh
des 7., 8. und 9. Jahrhunderts stark unter ägyptis
koptischem Einfluß stand, später aber, als Ägyt
immer mehr islamisch wurde und so die Verbind
mit der übrigen christlichen Welt unterbrochen i
eine volkstümliche nubische Kunst zur Entfalt
kam. In dieser Zeit, um das Jahr 1000, fand t
neuerliche Missionierung statt. Wir wissen,
damals ein byzantinischer Monch Johannes
schuf wurde, der die Gemeinde der griechisc
Orthodoxie anschlciß. Der künstlerisch-qualita
Aufschwung, den die Malereien im 11. und 12. Ji
hundert erlebten, ist wohl auf mönchischen Ein
zurückzuführen, der sicherlich nur von den bed
tenden ostchristlichen Klöstern von Sinai. aus Sy
und wohl auch aus Kleinasien kommen konnte.
Ende des 12. Jahrhunderts zerstörten die einfall
den Araber die Kirche. und die Größe des nubisc
Erzbistums verschwand mit einem Schlag. E
darauf waren die Ruinen der Kathedrale vom S
bedeckt. Auf dem Schutthügel entstand ein s;
koptisches Kloster von geringer Bedeutung
eine arabische Grenzfestung. Erst die polnisc
Ausgrabungen unserer Tage entrissen die w
vollen Kunstwerke der Vergessenheit.
Gerhart E;
s Ellänqei Gabriel, Anfang s. Jahrhundert
c am auf keramische Fundstucke aus Fziras