chen in unseren Bundesländern um
etliche Nasenlängen voraus sind.
Die Namen der Aussteller sind:
Jura] Dobrovic, Eugen Feller, Mladen
Galic, Ante Kuduz, Ivan Picelj,
Aleksandar Srnee, Ljerka Sibenik,
Miroslav Sutej (Abb. 11).
..Besinnungszeichen Signale" war der
Titel der Ausstellung von M. E.
TOMAN in der GALERIE AN DER
STADTMAUER IN VILLACH. Der
geborene Niederösterreicher, der seit
1960 auch als Lehrer an der Höheren
Graphischen Lehr- und Versuchs-
anstalt in Wien tätig ist, zeigte vorn
24. März bis zum 15. April eine Aus-
wahl seiner zwischen 1965 und 1970
entstandenen Arbeiten. Toman
arbeitet auf großen Flächen mit dunk-
Ien, satten Farben, die von hellen
Säumen, Einbrüchen oder Rissen
äußerst sparsam, aber mit großer
Suggestionskraft, akzentuiert werden.
In dieser Art gelang ihm eine Reihe
von Gouachen, die den ganzen
Schmerz, die Bedrückung und das
Leid des Passionsgeschehens in einer
emotionellen Zusammenballung kon-
zentriert. Nicht das optisch, sondern
das seelisch Erlebte wird in diesen
Bildern gegenwärtig. Aber auch
andere Jeichensetzungen".
signifikante Kürzel, bei denen noch
das Herkommen vom Gegenstand
deutlich ersichtlich ist, waren zu sehen.
und die große Graphik eines Akt-
torsos beweist dem Betrachter
eindeutig des technische Können
Tomans. Diese Ausstellung scheint
uns besonders verdienstvoll, zeigte
sie doch wieder einmal, wie viele
Potenzen noch in unserem Lande
leben und, weil sie keinen Jrommler"
haben, unbeachtet bleiben (Abb. 12).
Die NEUE GALERIE DER STADT
LINZ zeigte vom 11. April bis
10. Mai einen großen Querschnitt aus
dem Schaffen des 1902 geborenen
Wahlkärntners ANTON MAHRINGER.
Die Schau setzt mit Beispielen aus
dem Jahre 1939 ein und bringt
Arbeiten bis aus der jüngsten Zeit.
Bei den Ölbildern ist bis zu dem
Werk ,.Regina mit Krug" sehr stark die
Malerei der Nötscher Schule und
die Verwandtschaft mit Kolig.
Wiegele und Boeckl (Kesselwald-
Iandschaft!) zu spüren. Mitte der
fünfziger Jahre werden lineare
Elemente stark betont, nach 1968
sind die Farben kräftiger geworden.
Die Ausstellung zeigte 46 Olbilder
und 19 Aquarelle. Allein letztere
waren schon eine eigene Schau.
Es zeigt sich gerade hier, was von
dieser Generation an neuen
Müglichkeiten erschlossen wurde.
Für das Zustandekommen der
Ausstellung zeichnete
Professor Kasten verantwortlich. Es
ist außerordentlich erfreulich, daß
es gelang, von etwa 20 verschiedenen
Leihgebern Bilder aus so vielen
Jahren zu vereinen. Schade, daß die
Schau nicht auch in anderen
Städten zu sehen sein wird. Der
Katalog, sicher sehr sauber und schön,
war etwas gar zu klein und
unauffällig ausgefallen (Abb. 13).
In NIEDERÖSTERREICH wird im
Laufe des nächsten Jahres eine
Ausstellung „1000 Jahre Kunst
in Krems" eröffnet. Bis dahin sollen
die Restaurierungsarbeiten an der
DOMINIKANERKIRCHE IN KREMS
und dem gesamten anschließenden
Klosterkomplex abgeschlossen sein.
Bei einer Presseführung erläuterte
Univ.-Doz. Dr. Kühnel den
Fortgang der Arbeiten. Aus der
Kirche, die seit 1785 verschiedenen
Zwecken gedient hatte (Knopffabrik,
Theater, Kino, Feuerwehrdepot)
mußten erst die vielen Zu- und
Umbauten entfernt werden. Sechs
Restauratoren des Bundes-
denkmalamtes befreiten die Wände
im Inneren von acht Tüncheschichten.
Der Chcr aus der Zeit um
50
1320 - 1330 ist schon wieder nahe
seines ursprünglichen Zustandes.
Bei den Arbeiten wurden zwei seit
Jahrhunderten gesuchte
Grabdenkmälergefunden. Interessante
Freskenreste wurden in der um 1270
vollendeten Basilika freigelegt. Sie
stammten aus derZeit des Kirchen-
bauesderDonauschuleunddemspäten
16. Jahrhundert. Einen besonderen
Eindruck macht die feingetönte rote
Bemalung der Quadern im
Kirchenschiff.
Auch im Kreuzgang und Kapitelsaal
wurde mit den Arbeiten begonnen.
Die durch die Restaurierung
insgesamt gewonnenen Räumlich-
keiten - Basilika, Chor, Kreuzgang,
Kapitelsaal, Refektorium und der
Klosterhof - werden nach Abschluß
der hervorragenden, zum größten Teil
von der Stadtgemeinde finanzierten
Arbeiten zur Darbietung der Kunst
und Kultur der Stadt Krems von der
Völkerwanderungszeit bis zur
Gegenwart dienen. Damit hat die
durch eine sinnvolle Erhaltung des
alten Hausbestandes schon weit über
die Grenzen des Landes bekannt
gewordene Stadt wieder ein neues
Beispiel für die Rettung wertvollen
Kulturgutes gegeben (Abb. 14, 15).
In der GALERIE L + K WITTMANN
stellte vom 5. bis 31. Mai die
Kärntnerin MAFIGARETHE
HERZELE aus. Vergleicht man die
hier gezeigten Arbeiten mit jenen vor
einigen Jahren in der Galerie auf der
Stubenbastei gesehenen, so wird
man einen großen Fortschritt in der
Entwicklung der Künstlerin
erkennen. Die Farben sind
bestimmter geworden, die Umrisse
haben sich verfestigt. Nehmen wir
nur das große Olbild ,.Der Usurpator
besucht sein Land": Hier leuchtet
das Rot aus sich und gibt einen
Schwerpunkt, der in den linearen
Bewegungen seine Entsprechungen
findet. Es ist eine phantastische Welt,
die hier vor uns ersteht, voll echter
Poesie und voll erzählerischem
Träumen. Manchmal, etwa in
.Turrach 4 h", werden wir an die
Bilder Chagalls erinnert, doch sind die
Kompositionen härter und von
pop-artigen Elementen geprägt.
Einen breiten Raum nehmen in der
Schau zu Recht die Graphiken ein.
Mit Buntstiften erzählt uns die
Herzele in Kinderart Geschichten
voller grausamer Moritaten a la
Artmann: ,.Marichen ging in
Wald . . .", oder märchenhafte
Begebenheiten wie ,.MOnd im
Lichtstrahl" und "Lilienturm". Durch
eine Aneinanderreihung verschiedener
Handlungsträger wird eine Skala
erklommen. die den Betrachter in
ein Zauberreich von fast
orientalischer Vielfalt führt (Abb. 16).
Eine sehr interessante Schau
künstlerisch gestalteten Gerätes war
vom 28. April bis 20. Juni bei
FRIEDERIKE WALLI in Wien am
Wildpretmarkt zu sehen. Einer der
bekanntesten Aussteller war der
Würzburger Goldschmied Michael
Amberger. Er hat sich besonders mit
seinen Emaileinlagen, die in den
Gestaltungen biblischer Szenen an
ottonische Vorbilder anknüpfen,
einen Namen gemacht. Von dem
unabhängig arbeitenden Wiener
Hans Roitner. von dem man leider
viel zuwenig neue Arbeiten sieht,
waren Kelche und andere Geräte
ausgestellt. Sepp Schmölzer aus
Klagenfurt zeigte seine feinen
Silberarbeiten, von Peter Skubic ist
ein Taufbecher zu nennen.
Friederike Walli hatte ein durch seine
klaren Formen überzeugendes
Service und Helmut Gsöllpointner
neben Leuchter auch Schmuck und
ein reliefartiges Zeichen geboten. Die
Exposition füllte eine empfindliche
Lücke im Wiener Ausstellungsreigen,
und es ist nur zu hoffen, daß diese