Kristian Sotriffer
DER MALER UND GRAPHIKER
MARIO DECLEVA
Zu den jungen Malern, die am Beginn der fünfziger
Jahre dieses Jahrhunderts ihre Ausbildung an
österreichischen Kunstschulen abgeschlossen hatten
und einen selbständigen Weg zu suchen begannen,
gehörte auch der damals in Graz lebende Mario
Decleva. Er zählte zu jenen, die sich als erste des
Vokabulars einer „abstrakten" Formensprache be-
dienten, ohne daß man darin - wie sich heraus-
stellen sollre i eine Vergabe anderer Moglichkeiten
oder die Einschrankung von Mitteln hätte sehen
müssen, den einmal gefundenen Ansatzpunkt fort-
zuführen und auszuweiten.
Declevas Werdeprozeß verlief relativ zäh. Erst in
den letzten Jahren scheint ihm das Herausbilden
eines unverwechselbaren ldioms gelungen zu sein.
Ein Kulminationspunkt ist in den Bildern der Jahre
1967 bis 1970 erreicht.
Diese Feststellung besagt nicht, daß nicht auch
schon zu einer bemerkenswerten Sonderart und
(in Graz) scgar bis heute weiterwirkenden schul-
bildenden Kraft ausgewachsen wäre, was Declevas
bis zur Mitte der sechziger Jahre entstandenes
Werk charakterisiert, Mehr als andere Maler be-
schäftigten Decleva in seinen überaus sorgfältig,
ja behutsam konzipierten frühen Bildern zunächst
formal-kompositorische Probleme. Den konstruk-
tiven, flächenverspannenden Gerüsten seiner in den
fruhen funfziger Jahren entstandenen Bilder sind
unschwer Einflüsse zu entnehmen, die über Klee
und Kandinsky auf ihn eingewirkt haben. Aber