MAK

Full text: Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 112)

Skandinavien glaubte schon vor vierzig Jahren, da- 
für die beste Lösung gefunden zu haben. Es lud 
Künstler in die Fabriken ein - und produzierte 
Kunstgewerbe. Notwendig wäre jedoch die Herstel- 
lung eines freien Zusammenspiels zwischen Indu- 
strie, Gewerbe und Kunst. Künstler gehen in die Fa- 
brik, kennen die Fabrik, schaffen Unikate und die 
Fabrik nimmt Formelemente auf. 
Den Ansatzzu derartigen Möglichkeiten bilden meine 
Symposien. Künstler lernen in der Fabrik von den 
Ingenieuren. Die Ingenieure lernen von den Künst- 
lern. Gegenseitige Achtung stellt sich ein. Nach 
Beendigung der Symposien bleiben Kontakte und 
 
gegenseitige Interessen bestehen. Eine Zusammen- 
arbeit wird möglich, ebenso gemeinsame Ausstellun- 
gen. Der Schaffensgrund bleibt gleich. Von diesem 
Punkt aus kann weitergegangen werden: Architek- 
ten, Maler, Bildhauer nehmen mit dem keramischen 
Bereich Kontakte auf und verwerten sie. 
Die Voraussetzung dafür ist eine gründliche Aus- 
bildung. 
Zu den Kümmerformen heutigen Europäertums zählt 
die Tatsache, daß Kultur nur in zusammenhanglosen 
Portiönchen verabreicht wird. Sozusagen als Dessert 
zur schweren Arbeit des „Kulturguttragens". Die 
Ansätze zu jeder schöpferischen Leistung werden a 
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