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Illllli
1 i? a
Hugh Wmss. ,Was unter dem Trsch passiert", 1970
cm, ,Cumplesslon Mobil". 1950
Telsuml Kudo, „Mausevlelf, 1967 (rmer Kahg mit Plasnl
blumen)
Velevlo Adaml, „WartesaaV, 196a
am Dwelmann. ,.s Ideen", 196a
J P. Raynaud...Sarg",1965
man: wu-
erquetschten Karosserieteile Cesars aus der
ien Galerie in Paris.
hieß es im Manifest der „lmpertinentisten".
ienen 1915 in der Expressionisten-Zeitschrift
an"? 7 ,Wir tun so. als ob wir Maler, Dichter
sonst was waren, aber wir sind nur und nichts
iit Wollust frech. Wir setzen aus Frechheit
riesigen Schwindel in die Welt und Zuchten
s, die uns die Stiefel abschlecken, parce que
notre plaisir!"
el Duchamp erklarte einmal, er wäre „einfach
Ferpentingeiuchs mude gewesen, zu müde,
zu produzieren", so seien seine „Ready
s" entstanden: das Vorderteil eines Fahrrads,
iwo aufgefunden und verkehrt auf einen
anhocker montiert (1913), der Flaschen-
ier, in einem Pariser Warenhaus gekauft, auf
Sockel gestellt und ebenfalls zum Kunstwerk
ien (1914), die Pissoirmuschel, mit dem Titel
inen" versehen und unter dem Pseudonym
rd Mutt in eine Ausstellung geschickt (1917).
Zur Verteidigung setzte Marcel Duchamp später
hinzu: „Ob Herr Mutt den Brunnen mit seinen
eigenen Händen hergestellt hat oder nicht, ist
unwichtig. Er hat ihn ausgewählt. Er hat ein ge-
wöhnliches Element unserer Existenz genommen
und hat es so hergerichtet, daß seine nützliche
Bedeutung hinter dem neuen Titel und dem neuen
Gesichtspunkt verschwindet - er hat einen neuen
Gedanken fur diesen Gegenstand geschaffen." So
schöpferisch, so alinlich hort man es heute wieder, s
Marcel Duchamp also, die lmpertinentisten und die
Dadalsten (seit 1916) sind die Ahnherren all
dessen, was der dritte Salon der Galeries-pilotes
im Jahre 1970 „entdeckt".
Das kann nachdenklich machen. Das hat eine lange
Geschichte. Jean Arp, einer der bedeutendsten
Kunstler der Richtung, meinte einmal: „Der
Zynismus der Dadaisten ist eine Maske. Der
Dadaist leidet unter der Tobsucht des menschlichen
Großenwahns, der mit dem Weltkrieg von 1914
begann."
Bei Tristan Tzara hieß es: „Die Anfänge Dada
waren nicht die Anfange einer Kunst sondern di
eines Ekels." Davon ist im dritten Salon der G2
leries-pilotes nun keineswegs mehr die Rede.
Die Gesellschaft, des Schecks, des „epater I
bourgeois" müde geworden (und auch gar nicl
mehr so leicht zu verblüffen, zu schocken), h;
sich auf ihre Weise geracht. Seit leher weit davo
entfernt, über allfällige Hintergründe, uber de
Ernst von Dada nachzudenken, akzeptierte sie a
der Richtung schließlich, was diese, von aller
anderen abgesehen, augenscheinlich enthielt: di
Repräsentanz von Spieltrieb und purer Lust ai
Unfug. Dada und was aus ihm hervorging, wurde
zum Sammelobjekt. Die Galeries-pilotes trate
als Schmunzel-Galerie in die Welt. Ein wohl
wollender Kontakt mit der Kunstlerschaft ist lang
schon hergestellt. Auf Anarchisten, Rebeller
Blagueure sind Spaßmacher und Spielzeugmache
gefolgt.