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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)

 
  
Gabriel Grllptllß. KHl1ifil.Blld nadx 1700 (a). Blldßblllmr 
Holz. H lhil Armen u Cm. um bei Nlllß, St. ÄJIÄEBIS 
0mm Ghlptuß. ElllWllff im ein Ktiltfdtllklüll (iiiii 
rimiai des Kllrfürillll Philipp wilhtlhl). Um 1703-1705. 
RÖKII. 302 X181 mm. Kllllßmllltllm Düßtldßrf 
Darstellungen aus dem Bereich von Allegorie 
und Gesduichte sowie mythologische Szenen. 
Aus einer gewissen Ukonomie des künstlerischen 
und tedmischen Entstehungsvorganges heraus 
lassen sich bisweilen bestimmte Darstellungs- 
typen feststellen, die sozusagen in „Reihen" 
und „Serien" über längere Zeiträume hin (auch 
in seinem Ausstrahlungsbereidr) entstanden wie 
die in der Mehrzahl Grupellos Spätwerk zuge- 
hörigen Kruzifixe und Madonnenfiguren. Bei- 
spiele sind der nadi dem von Gmpello hoch- 
verehrten Vorbild des Peter Paul Rubens ge- 
schnittene, elegant bewegte Buchsbaumkruzifi- 
xus der Kirche in Norf bei Neuß (Abb. 8) 
und die leider in ihrer Gold- und Silberfas- 
sung stark beschädigte Maria vom Siege in 
Düsseldorf (Abb. 7). Diese scharf geschnittene, 
im Ausdruck so wenig flämisch wirkende Figur 
belegt durch den Rückgriff auf Carlo Marattas 
Erfindung in San Isidoro in Rom und andere 
Vorbilder die Anpassungsfähigkeit des vor al- 
lem nach 1700 über alle landschaftliche Ge- 
bundenheit hinaus internationalen Prototypen 
verpflichteten Hofkünstlers und Bildschnitzers. 
So zeigt auch eines der drei erhaltenen Mar- 
morreliefs vom Sodrel einer ehemals hoch- 
berühmten Marmorgruppe der Madonna mit 
dem Jesus- und Johannesknaben von vor 1711, 
die Flucht nach Ägypten (Abb. 2), daß Grupello 
selbst in seiner Düsseldorfer Zeit sich noch 
flämischer Vorbilder erinnerte, etwa an den 
Reliefstil des Mechelner Hauptmeisters Lucas 
Faydherbe, von dem ein thernengleidxes Ton- 
relief aus dem Hof van Busleyden zu sehen sein 
wird. Wird Mecheln weiter durch Holzbild- 
werke des Nicolas van der Veken und des Jan 
F. Boedrstuyns vertreten, so erscheint für Lüttich 
u. a. Jean del Cour mit mehreren ' 
dessen überlebensgroße Holzstatue des 
Minor aus dem Zyklus von St. Jac 
Lüttich die bernineske Variante flämisch 
barod-tskulptur vertritt und dessen A 
lung auch an den Niederrhein noch zt 
sud-ien bleibt. Hier wie im Einflußberi 
großen Werkstätten der beiden Artus Q 
in Antwerpen, der Bildhauerfamilien 
maeckers (Abb. 4), Verbruggen, Kerrici 
sd-ieit, des Michel van der Voort, Matth 
Beveren oder des Jan Claudius de Codt 
sich die Probleme für die künftige Erfc 
der an den Hof gebundenen oder sr 
zunftmäßig organisierten Bildhauerper 
keiten um 1700 in Kurköln - u. a. i 
Namen Johann Franz van Helmont, J 
Rick, Johannes van Dam - oder der 
Gröninger in der Bischofsstadt Münsti 
Beendigung der Ausstellung deutlicher 
Besonders Antwerpener Bildhauerzeidi 
auch aus dem Quellinus-Kreis, werden 
men mit teilweise unveröffentlichten B 
ken aus öffentlichem und privatem Besit 
esse und Kritik der Forschung wedten. l: 
stellung kann und will nicht bestimmte E 
Sphären, Vorbildreihen oder seht kc 
Beziehungen etwa von Antwerpen zu I 
Duquesnoy oder Gianlorenzo Bernini an; 
oder klären, sondern allein die versc 
artigen Richtungen, besonders der Z: 
etwa 167011680 bis gegen 1720, nebt 
Werk Grupellos veranschaulichen. Beic 
figuren, wie die Poenitentia des Ludovic 
lemsens aus St. Andries in Antwerpen  
oder des Guillielrnus Kerricx d. J., l 
Engelfiguren aus Eichenholz aus der Wi
	        
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