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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)

yrakus dar. Himmelsglobus und Stab 
Nachbarn deuten auf den Astronomen 
von Milet. Die rückwärtigen, schemen- 
iftaudienden Assistenzfiguren sind wie- 
Jnym. In der Dreiergruppe links kann 
1t der bärtige Alte, der mit seherischem 
im Sdireiben innehält, mit dem „gött- 
)lato" der Programme gleichgesetzt wer- 
zn Übergang zur anschließenden Schmal- 
ildct wieder eine nachtverhangene Ge- 
idschaft, möglicherweise das nach dem 
nm von 1778 an dieser Stelle zu er- 
de Italien. Der Sinn des aus dem Dunkel 
rctenden Steinblocks nahe der Ecke, der 
ls Altarkasten oder Sarkophag inter- 
werden könnte, ist unklar. Die Pro- 
e erwähnen eine Grabstätte, die auf die 
erte Geisterlehre" des Sokrates deute, 
er „jenseits des Grabes keine Seelen- 
'ung, sondern ewige Belohnungen, oder 
n zugesprochen" habe (1778). 
ntere Hauptgruppe - oberhalb des 
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Haupteingangs beider Bibliothekssäle A stellt 
Gestalten des Alten Testamentes vor (Abb. 3). 
In der unteren Zone folgen von links nach 
rechts Noah mit Ölzweig und Arche, Abraham 
mit Isaak, eine kniende Rückenfigur mit ge- 
schlachtetem Opfertier - nach dem Programm 
von 1778 ein „Levitenknecht" -. rechts der 
gekrönte Salomo im königlichen Prunkkleid, 
der Feldherr _]0sua in triumphaler Pose und der 
kniende König David mit Harfe und Buch. Sie 
Scharen sich mit anderen, nicht Genannten um 
den hohen Sockel eines Altars, auf dem das 
Gesetzesbuch und die verhüllte ßundeslnde ste- 
hen, verehrt von Moses und Aaron. Oben 
ziehen Putti einen wolkenartigen Vorhang zu- 
rück, während ein Engel die Doppelmfcl der 
Zehn Gebote vorweist und andert- Putti eine 
Blumengirlande halten. Hinter dem Vorhang 
erscheint eine auf Pilastern ruhende Konchen- 
architektur mit kassettiertem Gewölbe. Rechts 
wächst eine Palme, das Symbol der Hoffnung, 
empor. 
Die gegenüberliegende Hauptgruppe (Abb. 6) 
ist ähnlich aufgebaut. Wieder umschließt eine 
Konchenarehitektur, diesmal von Säulen getra- 
gen und nahezu voll einsehbar, den Altar des 
Unbekannten Gottes auf dem Areopag zu 
Athen. Mit weit ausholender Gebärde verkün- 
det Paulus das Evangelium. Die Gestalt rechts 
stellt nach den Programmen Dionysius, den 
zukünftigen ersten Bischof von Athen, dar. Zu 
seinen Füßen versammeln sich die abendländi- 
schen Kirchenväter, Papst Gregor, Bischof Au- 
gustinus und, in Meditation versunken, Hie- 
ronymus im Rot-Weiß eines Kardinals sowie 
Bischof Ambrosius mit der breiten Stola der 
griechischen Liturgie und einfachem schwarzem 
Gewand. Ihnen gegenüber drängt sich eine 
„Menge Zuhörer aus verschiedenen Völkern, 
Alter und Geschlechtern", die die Predigt „mit 
gctheilten (iesinnungen anhören" (1778). Der 
Engel mit Buch und das Goldgefäß unterhalb 
des Altarsockels sind auf Paulus zu beziehen. 
Das Programm von 1778 weist auf das Chri- 
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