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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)

 
verspricnr sicn viei von lnm 
iener Werkstätte. Diese hat 
Märchenbuch von ihm 
geben, aber nicht für 
inder. Kokoschka ist ein 
junger Mann und begabter 
öter; für seine drei 
Ben Skizzen zu Gobelins für 
.immer wird er in die Luft 
werden, aber das wird ihm 
.uft gut tun. Auch eine 
ist da, die nicht für die 
Galerie angekauft werden 
Erstlings- und Letztlingswerk, 
erhaupt sein ietziges 
schon überwunden hat..." 
 
ußtsein der Gesichte 
e ich, was da ein Standpunkt 
ens ist und ein Hochstand 
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in ist die Ursache aller Dinge, l 
r Vorstellungen. Es ist ein l 
;sen Horizonte Gesichte sind! 
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iei ihrem Ende in nichts 
:hem mehr zu bestehen 
als meinem Gesicht in mir. 
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uchtet und vom Docht das Öl l 
ßt . . ." (Aus dem Vortrag l 
as im Jahre 1912.) l 
astporträt, 1908, Ton, H 40 cm - 
seum af fine Arts. 
ister Oskar Kokoschka an seinem 
l in Villeneuve, Ende 1970. 
er „Oberwildling" feierte nun 
Frische und erfüllt von einer 
henen Schaffenskraft im 
I seinen 85. Geburtstag! 
 
Georg Eisler 
Ausstellungen in der Secessian 
und in der Galerie auf der 
Stubenbastei 
Vor einigen Monaten zeigte Georg 
Eisler mit viel Erfolg Ölbilder in der 
Secession. Er ist ein physischer, kein 
metaphysischer Maler. Menschliche 
Leiblichkeit interessiert ihn, Landschaft 
und Innenraum, auch die Straße und 
ihre Passanten, auch das Porträt. 
i Farbe wird bei Eisler als eine sinnliche 
Qualität, als etwas Schwelgerisches 
und selber Körperhaftes erlebt. Der 
Künstler liebt den Wechsel von 
opaken und durchscheinenden 
Schichten. Er bevorzugt gebrochene 
Töne und gibt gerne Schwarz in die 
Farbe. Sein Finselzug ist rasch, 
quirlend, lebendig. Das öffentliche 
Leben auf den Straßen, in Lokalen, 
im Autobus und auf der Straßenbahn 
erregt seine Aufmerksamkeit nicht 
minder als das im privaten Bereidi, 
in einem Zimmer zum Beispiel, wo 
Menschen sich um einen Tisch 
versammeln. Ein Paradestück ist 
 „Der Bahnhofswartesaal in D.", ein 
, besonders wohl gelungenes Bildnis 
 das von Georg Lukäcs. In den 
„Badenden von Lapad" werden 
Landschaft und Figur auf eine 
großzügig malerische Weise 
dargestellt. Ein mehrmals wieder- 
kehrendes Thema ist die Straße mit 
Laufenden, mit Demonstranten. ln der 
Malweise setzt Eisler Traditionen fort, 
die bei den Venezianern begannen. 
Die Freiheit moderner Malerei kommt 
hinzu. Von den neueren Österreichern 
haben den Künstler Oskar Kokoschka 
und Richard Gerstl beeindruckt. 
In der Galerie auf der Stubenbastei 
zeigt Eisler gegenwärtig Zeichnungen 
und Pastelle zu den Bildern. Sein 
Strich besitzt Elan und Sicherheit. Er 
fängt die schläfrige Atmosphäre in 
einem Bohnhofswortesaal ebenso ein 
wie die funkelnde und erregte in 
einem Nachtlokal. Dem Thema der 
Aggressivität gilt die Darstellung von 
Polizeiaktionen - und die einer Frau, 
die eine andere Frau kämmt. Ein 
Stück, das an Turner gemahnt, ist das 
Pastell „Vor Dover". Daß Eisler zu 
den besten Aktzeichnern unter den 
iüngeren österreichischen Künstlern 
gehört, stellt er hier nicht zum 
erstenmal unter Beweis. 
Johann Muschik 
Abbildung oben: 
Georg Eisler, Phoenix-Club, 1970 
 
l 1 Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 1971 
l MESSEPALAST WIEN, 20. BlS 28. MAI 1971 
Die erste Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, welche derzeit vom Landes- 
gremium Wien für den Handel mit Gemälden, Antiquitäten und Kunstgegenstän- 
den vorbereitet wird, verspricht ein neuer Höhepunkt des Wiener Kunst- und 
Kulturlebens zu werden. Diese Veranstaltung, die in der Zeit vom 20. bis 
28. Mai 1971 im Wiener Messepalast, in der ehemaligen Winterreitschule, dem 
heutigen Festsaal, stattfinden wird, wird auf einer Fläche von etwa 1000 m7 
ausgewähltes und auserlesenes Kunstgut und Kunstgewerbe präsentieren. 
Neben den Wiener Kunst- und Antiquitätenhändlern werden sich auch Aus- 
l steller aus Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark beteiligen. Die außer- 
ordentlich strenge Ausstellungsordnung gibt die Gewähr dafür, daß nur qualita- 
tiv hochwertige, sich in einwandfreiem Zustand befindliche Exponate gezeigt 
und zum Verkauf angeboten werden können. 
l Mit dieser Leistungsschau des Kunst- und Antiquitätenhandels in Form einer 
Messe im österreichischen Raum wird eine empfindliche Lücke auf diesem Sektor 
geschlossen, denn in den Nachbarländern sind Messen dieser Art seit Jahren 
ständige Einrichtung und wie sich zeigte notwendig, da sie von größtem Inter- 
esse des Käuferpublikums begleitet sind. Das veranstaltende Landesgremium 
schließt daher mit Genugtuung diese Lücke, ist doch gerade der österreichische 
Kunstmarkt ein fast unerschöpfliches Reservoir an Kostbarkeiten und Raritäten, 
basierend auf der großen Tradition der ehemaligen Monarchie, die mit ihrem 
vielfältigen Reichtum des Kunsthandwerks stets lebendig ist. Ein in Österreich 
noch nie dagewesenes Aufgebot an Kunst und Antiquitäten soll gezeigt werden, 
' das dem kunstinteressierten Käuferpublikum Gelegenheit gibt, sich mittels die- 
ser geschlossenen Schau eine Übersicht über die vielen Möglichkeiten zu ver- 
schaffen, wie man „(stein Leben mit der Kunst" verschönert einrichten kann. 
ln unserem vollautomatisierten, technisch perfekten, genormten und konfektio- 
nierten Dasein eine Möglichkeit, die viel zuwenig oder überhaupt nicht be- 
nutzt wird. Österreichs Kunsthändler vertreten diese Meinung nicht allein aus 
. kommerziellen Erwägungen, sondern fühlen sich auch aus ihrer kulturellen 
l Verpflichtung heraus dazu bewogen. 
Die rege Sammlertätigkeit, die in Österreich nach dem zweiten Weltkrieg in 
überaus erfreulicher Weise wieder eingesetzt hat und auflebt, soll durch die 
Messe weiter gefördert und ausgebaut werden. Es geht den österreichischen 
Kunsthändlern vor allem darum, allen Besuchern der Messe zu ermöglichen, im 
Rahmen eines konzentrierten Angebots ihre Auswahl zu treffen. 
Auf der Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse muß ieder Aussteller mit 
l exakten Angaben bezüglich Alter und Zuschreibung über iedes Exponat dem 
I Käufer gegenüber Sicherheit und Gewähr geben. Eine verantwortungsbewußte 
Jury gewährleistet ebenso, daß nur qualitativ einwandfreie Originalobiekte zur 
Ausstellung gelangen, und wacht während der gesamten Dauer der Veranstal- 
tung streng darüber. Sämtliche ausgestellten Obiekte müssen verkäuflich sein. 
Die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 1971 zeigt auf den verschiedenen 
Sektoren Möbel und Kunstgewerbe von der Gotik bis zum Biedermeier, Skulptu- 
l ren von der Antike bis zum Klassizismus, Gemälde und Graphiken vom goti- 
schen Tafelbild bis zu den Werken der Jahrhundertwende, Schmuck bis 1830, 
Teppiche und Militaria bis 1918. Separiert werden hochwertige Werke des 
Jugendstils präsentiert werden. 
Werke von lebenden Künstlern sollen im allgemeinen nicht gezeigt werden, 
doch wird in besonders berücksichtigungswerten Fällen die Jury eine Sonder- 
genehmigung erteilen. 
Die Veranstalter sind sehr bemüht, dem exquisiten Aufgebot des Kunsthandels 
auch einen würdigen Rahmen zu verleihen, und man will vom üblichen Schema 
abgehen. Ein einheitliches Ausstellungsprofil soll die Aussteller verpflichten, 
das Ziel, mit dieser Messe zugleich auch eine hochwertige Kunstausstellung zu 
schaffen, zu respektieren. Die Wahl des Termins, der in die Zeit der Wiener 
Festwodien fällt, soll vor allem die kulturellen Erwägungen der Veranstalter 
unterstreichen. Ein Plakat wird sowohl im lnland wie im Ausland für die Messe 
, werben, sein Bildmotiv zeigt ein schmiedeeisernes Aushängeschild (s. Abb.) aus 
l dem 18. Jahrhundert mit dem österreichischen Wappen als Symbol für die 
l österreichische Vereinigung der Kunst- und Antiquitätenhändler. Auf diese 
Weise sollte die erste Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse auch in bildhafter 
Weise weithin auch international bekannt werden und in gleicher Weise auch 
zukünftige derartige Veranstaltungen ankündigen, denn man hofft, diese Messe 
zu einer bleibenden kulturellen und wirtschaftlichen Einrichtung Österreichs 
zu machen und sie alliährlich zu wiederholen. 
Da Wien bekanntlich immer noch der preisgünstigste Einkaufsboden für Kunstgut 
und Antiquitäten im Bereich des westlichen Kunst- und Kulturkreises ist, dürfte 
diesem Vorhaben ein gutes Gelingen sicher sein. 
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