wuchernden, dekorativen Geäst und den renais-
sancehaft empfundenen Aktdarstellungen.
Eine Auswahl von signierten Graphiken des
Meisters H. L. verdeutlicht die engen Wechsel-
beziehungen zwischen den einzelnen Stilrich-
tungen und Kunstgattungen der Zeit. Die
Kupferstidie stehen unter dem Einfluß von
oberitalienischen Künstlern, vor allem Man-
tegna, oder von Dürer; die Holzschnitte (Abb. 8)
zeigen dagegen die Einwirkungen des Straß-
burger Malers Hans Baldung Grien.
Eine erstaunliche Fülle kostbarer Goldschmiede-
werke von höchster Qualität und die pracht-
vollen Schweizer und Elsässer Bildteppidme ver-
anschaulichten im Badischen Landesmuseum die
andere Welt des Spätmittelalters: die prun-
kende Eleganz und die farbenprächtige Putz-
sucht. Unter den profanen Trinkbechern erfreu-
ten sich die aus Maserholz gedrehten, mit vor-
züglichen Silberfassungen versehenen sogenann-
ten „Köpfe" (Abb. 7) besonderer Beliebtheit.
In Wien wird heute einer der ganz wenigen
für Speyer gesicherten spätgotischen Meßkelche
bewahrt. Andererseits scheint sich am Ober-
rhein, in der Stiftskirche zu Baden-Baden, ein
prächtiger Kelch von einem Goldschmied, der
für den Wiener Kaiserhof gearbeitet hat, er-
Fncngvl Mxduel m Scelenwägcr. man vom linken um.
gel des Niedcrrorwcllcr Allares. Meister H. L, um 1530.
Lmdcnhnlv. Nxederrorwcxl am Kaisersunhl, Landkreix Frei-
Burg, Fncdhufskirduc Sl. Mnduel
Adam und 1a" im Paradies. Muster H. L. um 1520.
Buchshaumholz. um 14,3 Cm. Frexhurg im Breisgzu,
Augustinermuscum