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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 116)

sehe Krone, die ihm allerdings nach dem Aus- 
gang des Spanischen Erbfolgekrieges, 1713, 
dann doch nidit zuerkannt wurde, bradite er 
z. B. die große Serie des „Marienlebens" von 
Luca Giordano nach Hause. Sie hatte, so nimmt 
man wenigstens an, ursprünglidi die Kapelle 
des königlichen Palastes in Madrid geschmüdtt. 
Auch der „Johannes der Täufer", der wahr- 
scheinlich mit Recht Murillo zugeschrieben wird, 
ist wohl eine Erwerbung Karls VI., ebenso wie 
das Bild „Christus heilt den Gichtbrüchigen" 
von Orrente. 
Eine Überraschung, die ebenfalls bei Kenntnis 
der Primärgalerie nicht zu erwarten war, bietet 
der letzte Saal (XIII). Dort hängt neben 
holländischer Malerei, mit z. T. sehr guten 
Exemplaren der Bauern-, Genre-, Landschafts-, 
Architektur- und Marinemalerei sowie der 
Rembrandt-Schule des 17. Jahrhunderts, eine 
verhältnismäßig recht große Zahl deutscher 
Bilder des 17. und 18. Jahrhunderts: Sandrart, 
Loth, Schönfeld, Paudiss, Pock, Mengs, Denner 
etc. Erst in den letzten zehn Jahren ist die 
deutsche Barockmalerei durch Ausstellungen et- 
was bekannter und interessanter geworden. 
Daß auch Erzherzog Leopold Wilhelm zumin- 
dest einen oder den anderen dieser Maler 
schätzte, beweist das Bild von Sandrart mit der 
„Verlobung der heiligen Katharina", die von 
den Namensheiligen des Erzherzog, nämlich 
Leopold und Wilhelm, assistiert wird. Auf der 
Rückseite des Bildes steht eine eigenhändige 
Widmung des Malers an den Erzherzog. 
Mit der Siditbarmachung dieser Galerie, die 
zahlenmäßig fast an die Primärgalerie heran- 
reicht, ist aber erst die Hälfte der Aufgabe 
erfüllt. Die andere nicht weniger wichtige be- 
trifft die wissenschaftliche Bearbeitung dieser 
Bilder. Denn zum großen Teil sind sie nur 
mangelhaft, den heutigen Anforderungen 
nicht gemäß, oder überhaupt noch nicht bee 
arbeitet worden. Diese nicht geringe Arbeit 
liegt noch vor uns, ist aber notwendig, soll 
diese Galerie für Laien und für den Fachmann 
in allen ihren vielfältigen Bezügen als Ganzes 
und in ihren Teilen nutzbar gemacht werden. 
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