kam, war von einer ähnlich aussdilag-
en Bedeutung für die Entwicklung, wie
höpferisdie Tat, die drei Jahrzehnte frü-
celle vollbracht hatte, als er die Synthese
m Illuminator des Breviers Philipps des
n ausgehenden Tradition mit Duccios
gefunden hatte. Im Werk des Meisters A
egt die gotische Tradition. Nordischer
ius beseelt die Madonnen- und Engel-
l wieauch die eindrudtsvolle Verkündi-
zene mit dem Stilleben einer Lilie in der
Der Sinn für das Dekorative äußert
l raffinierten Farbenspiel der kostbaren
I und ihrer Futter. Die Gestalten werden
t symmetrisdn oder diagonal isoliert auf
Idflädie gesetzt. Auch dort, wo eine
e Anzahl von Figuren aufscheint, z. B.
I-Iimmelfahrtszene, ist die Gruppe ausge-
. In Bildern des Meisters B überwiegt
lienische konstruktive Lösung. Die Ge-
bilden öfters dichte, räumlidr aufge-
Anhäufungen, sie sind vom Haupthelden
als einmal durch eine dramatische Zäsur
ndert (Steinigung Christi), oder sie rei-
ch in zwei Züge ein, die einander be-
und teilweise überdedten (Aufer-
ng des Jünglings von Naini). In anderen
l sind die Gestalten nadl dem Prinzip
reises, Halbkreises oder der sidt durch-
lenden Ellipsen komponiert. Dadurch
ler imaginäre Raum des Bildes erweitert,
sdiließlich nodn die großangelegte Kom-
in der bewegten Massen beiträgt.
omplizierte Aufbau und die ungewöhn-
isdie Form des Wandzyklus von Emmaus
et etlidne Forsd-ier zu der Annahme, daß
er bereits Anfänge des neuen Renaissance-
s ankündigen". Nicht anders ist es im
einer Stammbaum, wo Gestalten antiker
' und Heroen nidit fehlen und antikisie-
Kontraposte sowie Kostüme neben klas-
Formen an dem Insdiriften tragenden
vorherrsdien 14. Wenn wir die Emmaus-
iien unter diesem Gesiditspunkt betrach-
innen wir an ihnen eine ganze Reihe von
lemienten, Typen und Motiven sehr alter-
her Herkunft feststellen. Wir finden
lierte Pilaster mit niedrigen Kapitellen,
irdi Perlsclmiire geschmückt sind; bei der
gung der Menge" liegen die Gestalten
riklinien; der antike Typus eines ausho-
l Steinwerfers, der dem Besd-iauer den
n zuwendet, tritt uns in der Szene der
gung Christi entgegen, und häufig kom-
iiguren vor, die sich tief vor- oder zu-
ugen, wobei kühne Verkürzungen zu-
kommen.
eser Stelle müßte auch der antiquarisdnen
ngen Karls IV. und seines Kanzlers Jo-
von Neumarkt gedacht werden: beide
alten altes Schrifttum und alte Kunst,
und byzantinisdie Karneen, Münzen,
imliche Porträts und Elfenbeinsdinitze-
Textilien, alte Manuskripte, byzantini-
konen. Solche Stücke wurden an neuher-
ten Werken appliziert oder zu diesem
1e auch nachgeahmtlä. G. Sdimidt hat in
3
fesselnder Weise gezeigt, wie Johann von
Troppau für die Ausstattung des bekannten,
für Herzog Albrecht 1386 beendeten Evange-
liars (Wien, Usterreidiische Nationalbibliothek)
sich von frühmittelalterlidien und kar0lingi-
schen Miniaturen inspirieren ließ. J. Kräsa
vermehrte die Hinweise um einige Beispiele
n-iittelbyzantinischer Malerei". Gotisdie Ma-
donnenbilder aus Böhmen, die einen byzantini-
schen Typus zeigen, sind bekannt.
Die oben erwähnten antikisierenden Motive des
Emmauszyklus könnte man am ehesten mit
ähnlichen Ersd-ieinungen in den frühbyzantini-
sehen Manuskripten des 5. bis 6. Jahrhunderts
vergleid1en: siehe Cotton-Bibel und die be-
rühmte Wiener Genesis. Nach dem ersteren
Manuskript (resp. nadi einer treuen Kopie des-
selben) wurden in dem ersten Drittel des 13.
Jahrhunderts Mosaiken des Narthex der Ve-
nediger Markuskirche ausgeführt. Es ist auch zu
bedenken, daß die Wiener Genesis in Venedig
aufbewahrt wurde, wo sie um die Mitte des
14. Jahrhunderts als Vorlage für die Ausstat-
tung des Madrider Manuskriptes der Historia
Trojana verwendet worden ist". Wenn wir
die engen Beziehungen Karls IV. zu Venedig
kennen, von wo er audi Mosaizisten kommen
ließ, die in den Jahren 1370171 „greco opere"
das Mosaik am Goldenen Tor des SL-VBiIS-
Dorns zu Prag sd1ufen, so können wir die Mög-
lichkeit nid1t ausschließen, daß auf diesem Wege
Motive griechischen Ursprungs auch in den
Emmauszyklus eindrangen. Dabei ist der Um-
stand niChl zu übersehen, daß Karl mit Stephan
Duschan von Serbien, mit dem byzantinischen
Kaiser Johannes VIII. Palaiologos und dem
Zypernkönig Peter diplomatisd-ie Beziehungen
unterhielt.
Die griechischen Elemente in den Wandma-
lereien des Emmausklosters sind kaum zufällig.
Seine Patrone waren nämlich die Brüder Kon-
stantin det Philosoph (Cyrillos) und Metho-
dios von Thessaloniki, berühmte Missionare, die
im 9. Jahrhundert einen Großteil der Slawen
zum Christentum bekehrt hatten. Ein weiterer
Patron des Klosters war der hl. Prokopios, Abt
des griechisch-slawischen Klosters von Sasau,
das auf Gebot des Papstes im Jahre 1096 auf-
gelöst wurde. Die Sendung des Klosters wurde
auf Grund eines kaiserlichen Geschenks auf Em-
maus übertragen. Es handelt sid-i dabei um ein
Autograph, das vermutlidu vom heiligen Prokop
stammt und aus einem Bruchstüdi von Periko-
pen in östlidiem Ritus besteht, die in kyrilli-
scher oder ,.russischer" Schrift gesdirieben sind,
wie in dem Explizit des illuminierten glagoliti-
schen Teiles zu lesen ist, der in Emmaus im Jahre
1395 dem Dokument beigegeben wurde".
13