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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 116)

Matsche 
I 
WURFSZEICHNUNGEN 
TINO ALTOMONTES 
SKULPTUREN IN DER 
[FALTIGKEITS- 
ELLE IN STADL-PAURA 
QAMBACH 
Matsche 
I 
WURFSZEICHNUNGEN 
TINO ALTOMONTES 
SKULPTUREN IN DER 
[FALTIGKEITS- 
ELLE IN STADL-PAURA 
QAMBACH 
UNGEN {M13 
o Messentx aus Lugano (geb. um 1675, gest. a... 
145 in sr. rldraad bei 1.....) l... zwischen 1719 u..d 
neinsam mit carld carldue d.e Drelfzlrigkeicslczpelle 
l-Paura, die VOm Abt des Stiftes l_a...b.-.d. erbaut 
war, ausgemalt. 
Guby, Joseph Matthias ca... Bildhauer ....d Ardli- 
St. Nilxol: nidlst Passau. 1696-1760, Passau 1917 
r Bildhauer des 1a. Jl... Helr 1. Separatdrudc aus 
derbzyerisdxen Monarszeitsdlriff, 191ml), s. 4x ... 
(vgl. aud. s. 10); ferner: Rudolf Guby und Augustin 
slurr, Die Dreifaltigkeitskapclle 1.. Paur: bei Lam- 
berdsrerreadr). Ein Beitrag zur Gesdlidlte der süd- 
r. Barodckunst, Wien 1922, s. so 11., Abb. a4 u. as, 
szls: (Ardlivalien lv). 
terreidlische Kunsttopographie (ulcr), Bd. 14. Die 
nkmäler des politischen Berirkes Wels, ll. Teil, Wien 
n. Kunstdenkmiiler de. Geridltsbezirkes Lambadl 
von Erwin Hainisdl), s. 466-472 u. s. 30711., 1..... 
11.. Kunsthandwerlclid-le Entwürfe. 
lbenstelner, 1922, s. so, Au... 12, 1917, a. a. 0., l... 
i: Größe der Darstellung des ,.Pfingstwunders" mit 
4 (cm) angegeben. 
abeusreiuer, 1912, s. s: (vgl. Abb. 20 u. z}; Vgl. auch 
.d. a4. 1959. Abb. 534 u. 535). zur Vcrgoldung u..d 
ung der Tabernakzlgrup en der beiden Nt-benaltäre. 
172a srarrlaud, vgl. Gu ylRabensteinsr, 1922, s. 4s. 
de VDI! Götz a... 9. Januar 1714 persönlich in 1.....- 
geliefert (GubylRnbenneinur, 1912, s. 54). Vgl. _zu 
"abrrualrelerupper. die sraruerre J. M. odru. a... _l_.... 
loßmuseum, ,oer auferstandenc Christus als Sleger 
nde (Sdalange) und Tßd'. Benno ul... m. Plastik 
ur.d 1a. 111., a... Sdlloßmuseum Linz "hrer durch 
mlungen (0.1), s. 11a u..d Bild s4. s m. 
zbeustelncr, 1922. s. 52. „Der riß zwar 1.. von einer 
l.e.. l.ar.r, allein last rsd. u. b.l.l.auer arbeic so ..'.d.d 
.e ...a..s r..alr drer zeichnet, l.ab mit alsu schont zu 
gewust ....d freit rrud. selbst. das ...ld.e Virtuosen, 
. aufhalten, die eine warhafte reson, von einer arbeit 
ßnnen." 
aß... Altarskulpturen au; Alabaster uud das alleinige 
.'o'tz's. Er harre, darr... ...a.. .1... bei späteren Arbeiten 
e Enrwurfsgestaltung anvertraute, mit dem Modell 
ingstwunders" seinen Riß zum l-lud.alrar d... Stifts- 
... Aldersbad. mitgesdlidtt (.da.r.sr r..a.. etwas von 
ba... gezeidmetes und") ....d darr... offcnsiditlid. Er- 
.abr. Vgl. GubylRabensteiner. 1912, s. ss u. sz. 
ubylRzbensreiner, m1, s. so. Merseura ..al.... alsd 
Ausstattung der Drelfaltiglceilskapclle 1.. SudI-Paura 
enarchitelct eine ähnliche Srellung e... wie der sreud- 
...d Ardlirekturmaler Antonio Becluzzi bei der r...- 
, der sr.rr.lrrrd.e u. Mellr (vgl. OKT, Bd. s, was). 
abensteiner, 1921, s. 64165. 
Bd. a4, 1959, Abb. 141 (Text s. 142m. __ zu... 
rwuuder- vgl. die gleichnamige Darstellung o.....a..... 
.e..s u. einem Alrarblatr der lc.rd.r s. 11.1.,... 1.. 
(Alfred Moir, The lrallau Followers of Catavaggio, 
dge 19er, Vol. ll, Abb. 140). 
ue. uud R. wlrrlrdwer, Die Zeichnungen des oaa... 
 
In Stuttgarter Privatbesitz sind vor kurzem zwei 
Zeichnungen aufgetaucht, die sich früher im 
Besitz des Stiftes Lambach in Niederöster- 
reich befanden und von R. Guby als Entwürfe 
des Architekturmalers Francesco Messental zu 
den Tabernakelbekrönungen der beiden Neben- 
altäre in der Dreifaltigkeifslcapelle in Stadl- 
Paura bei Lambach veröffentlicht werden wa- 
ren? Die Entwürfe - es handelt sich um 
Federzeidlnungen in brauner Tinte, braun la- 
viert, auf schwarzer Kreidevorzeichnung - 
stellen Figurengruppen auf Kugeln dar: der 
eine die zwölf Apostel mit Maria bei der Her- 
abkunft des Heiligen Geistes für den Heilig- 
Geist-Altar in Stadl-Paura, der andere den auf- 
erstandenen Heiland als Sieger über Tod und 
Hölle für den Christusaltar. 
Die Österreichische Kunsttopographie über 
Stift Lambach von 1959 erwähnt weder in der 
Beschreibung des figürlichen Schmuclces der Al- 
täre in Paura noch im Verzeichnis der Hand- 
zeichnungen im Besitz des Stiftes Lambach die 
Existenz dieser Entwürfe? Sie befanden sich 
1922 im 37. Band der Bildergalerie des Stiftes 
und dürften nicht lange danach, vielleicht 
gleichzeitig mit den Larnbacher Zeichnungen 
Kremserschrnidts, veräußert worden sein. 
Die Maße der Stuttgarter Zeichnungen be- 
tragen 30,2 X20 cm (Blattgröße), die von 
Guby überlieferten nur 24 X 13,5 f. Es handelt 
sich jedoch einwandfrei um die gleichen Exem- 
plare, denn Guby hat nicht die Blattgröße, 
sondern nur die Darstellung selbst gemessen. 
Die Identität erweist sich auch beim genauen 
Vergleich der Details der Stuttgarter mit den 
bei Guby abgebildeten Zeichnungen, die aud1 
heute noch, nach den Federproben an den Rän- 
dern zu sd-lließen, die ursprüngliche Blattgröße 
besitzen. Sie tragen auf der Rüdcseite einen 
ligierten Sammierstempel „MS" (das „S" grö- 
ßer) in grüner Farbe, der bei Lugt nicht ver- 
zeichnet ist. 
Wie Guby erkannte, waren diese Entwürfe für 
die Tabernakelbekrönungen der beiden Neben- 
altäre in der Dreifaltiglceitskapelle in Stadl- 
Paura bestimmt, die laut Kontrakt vom 8. 
September 1723 von dem Bildhauer Joseph 
Matthias Götz aus St. Nikola in Passau in 
vergoldetern Holz ausgeführt wurdenä. Von 
diesem stammt auch die gleichartige Taber- 
nakelgruppe des Gottvater-Hauptaltares", für 
die, wie aus dem Kontrakt hervorgeht, eben- 
falls ein soldler Riß vorlag, der nicht erhalten 
ist. Vor Kontraktabschluß hatte J. M. Götz zur 
Probe zwei Modelle angefertigt - für den 
Christus- und den Heilig-Geist-Altar -, und 
zwar nach Rissen, die trotz der Modelle auch 
noch im Kontrakt als maßgebliche Vorlage 
erwähnt werden und die mit den Stuttgarter 
Zeichnungen sicher identisch sind. Aus dem 
Begleitschreiben Götz's vom 25. Juli 1723 zum 
zweiten Modell, dem des „Pfingstwunders", 
ist zu entnehmen, dafS die Entwürfe nicht von 
ihm selbst stammen, sondern von einem in 
Lambach beschäftigten Künstler, der selber lcein 
Bildhauer ist7. Wie aus einem Vergleich der 
beiden Entwürfe mit den ausgeführten Taber- 
zum Teil aus technischen Gründen, wie er 
beim „Pfingstwundef-Modell betont. So hat 
Götz keine einzige Figur genau nach den Vor- 
lagen gearbeitet. Außerdem wurden die Dar- 
stellungen um die Reliefierung der in den Ent- 
würfen glatt belassenen Weltkugeln bereichert. 
Bei der „Auferstehung Christi" kam als Relief 
der Kugelfläche die Szene „Christus in der Vor- 
hölle" hinzu; beim „Pfingstwunder" wurde 
entgegen dem Wortlaut des Kontraktes, der 
dreizehn vollrunde Figuren auf der Kugel vor- 
sah, die Mehrzahl der Apostel in das Relief 
der Kugelflätzhe versetzt und, wie Götz be- 
reits in seinem Begleitschreiben zu dem betref- 
fenden Modell vorgesdllagen und an Hand von 
Bibelzitaten erläutert hatte, mit der Darstel- 
lung der Juden, die am Pfingstwunder teilhat- 
ten, verbunden. J. M. Götz, der es bei der Zu- 
sammenarbeit mit anderen Künstlern nie ver- 
säumte, seine Fähigkeiten ins red1te Licht zu 
stellen, versuchte auch hier, seine eigene künst- 
lerisdie Gestaltungskraft und „Invention" ge- 
genüber den fremden Vorlagen zu beweisen, 
um bei weiteren Aufträgen auch die Entwürfe 
machen zu dürfens, die in diesem Falle, wie 
aus der Kritik Götz's herauszulesen ist, von 
einem Maler stammen. 
R. Guby hielt den Architekturmaler Francesco 
Messenta für den Urheber dieser Zeichnungen, 
da dieser auch Entwürfe für die architektoni- 
schen Teile der Altäre in Stadl-Paura. gemacht 
zu haben scheint. Er wird nämlich am 16. Ja- 
nuar 1723 mit dem Hofrichter Karl Erl, dem 
Agenten des Abtes von Lambad-l, der die Drei- 
faltigkeitslcapelle erbauen ließ, nadr Salzburg 
geschickt, um die Arbeit des Steinmetzmeisters 
Doppler an den Altarbauten zu kontrollieren". 
Weiterhin führt Guby an, daß gerade Messenta 
sich in dieser Zeit, in der die Entwürfe ent- 
standen sein müssen, in Lambach aufhielt und 
daß Messenta mit dem Stift Lambach am 
18. Juni 1724 einen Vertrag schloß, der die 
„Ausmachung" der Altäre in der Dreifaltig- 
keitskapelle betrifft - gemeint ist die Schein- 
architelctur der gemalten Altaraufbauten - 
und in dem ausdrücklich betont wird, daß das 
Honorar auch jene Arbeiten umfasse, die „der- 
selbe ausser disen Kürchen Gernähln under- 
schiedtlich in anderen Malereyen [darunter ein 
„Heiliges Grab" für das Stift Lambach] und 
Rüss gemacht, und zeit dessen allhier sein 
verferttigt" habe 1'). 
Trotzdem kann der Zuschreibung dieser Ent- 
würfe für den figürlichen plastischen Schmuck 
der Altäre an den Quadraturisten Messenta 
nicht zugestimmt werden. Nicht allein aus dem 
einen Grund, weil die Architekturmaler selbst 
nie figürliche Darstellungen ausführten und 
weil von Messenta keine einzige Zeidmung be- 
kannt ist, mit der sich diese Zusdlreibung audl 
stilkritisda erhärten ließe, sondern weil hin- 
sichtlich der Entstehungszeit der Entwürfe nicht 
nur Messenta als Autor in Frage kommt. Auch 
Carlo Carlone und Martino Altomonte waren 
zu dieser Zeit im Auftrag des Stiftes Lambach 
mit Arbeiten für die Dreifaltigkeitskapelle in 
Stadl-Paura beschäftigt.
	        
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