Matsche
I
WURFSZEICHNUNGEN
TINO ALTOMONTES
SKULPTUREN IN DER
[FALTIGKEITS-
ELLE IN STADL-PAURA
QAMBACH
Matsche
I
WURFSZEICHNUNGEN
TINO ALTOMONTES
SKULPTUREN IN DER
[FALTIGKEITS-
ELLE IN STADL-PAURA
QAMBACH
UNGEN {M13
o Messentx aus Lugano (geb. um 1675, gest. a...
145 in sr. rldraad bei 1.....) l... zwischen 1719 u..d
neinsam mit carld carldue d.e Drelfzlrigkeicslczpelle
l-Paura, die VOm Abt des Stiftes l_a...b.-.d. erbaut
war, ausgemalt.
Guby, Joseph Matthias ca... Bildhauer ....d Ardli-
St. Nilxol: nidlst Passau. 1696-1760, Passau 1917
r Bildhauer des 1a. Jl... Helr 1. Separatdrudc aus
derbzyerisdxen Monarszeitsdlriff, 191ml), s. 4x ...
(vgl. aud. s. 10); ferner: Rudolf Guby und Augustin
slurr, Die Dreifaltigkeitskapclle 1.. Paur: bei Lam-
berdsrerreadr). Ein Beitrag zur Gesdlidlte der süd-
r. Barodckunst, Wien 1922, s. so 11., Abb. a4 u. as,
szls: (Ardlivalien lv).
terreidlische Kunsttopographie (ulcr), Bd. 14. Die
nkmäler des politischen Berirkes Wels, ll. Teil, Wien
n. Kunstdenkmiiler de. Geridltsbezirkes Lambadl
von Erwin Hainisdl), s. 466-472 u. s. 30711., 1.....
11.. Kunsthandwerlclid-le Entwürfe.
lbenstelner, 1922, s. so, Au... 12, 1917, a. a. 0., l...
i: Größe der Darstellung des ,.Pfingstwunders" mit
4 (cm) angegeben.
abeusreiuer, 1912, s. s: (vgl. Abb. 20 u. z}; Vgl. auch
.d. a4. 1959. Abb. 534 u. 535). zur Vcrgoldung u..d
ung der Tabernakzlgrup en der beiden Nt-benaltäre.
172a srarrlaud, vgl. Gu ylRabensteinsr, 1922, s. 4s.
de VDI! Götz a... 9. Januar 1714 persönlich in 1.....-
geliefert (GubylRnbenneinur, 1912, s. 54). Vgl. _zu
"abrrualrelerupper. die sraruerre J. M. odru. a... _l_....
loßmuseum, ,oer auferstandenc Christus als Sleger
nde (Sdalange) und Tßd'. Benno ul... m. Plastik
ur.d 1a. 111., a... Sdlloßmuseum Linz "hrer durch
mlungen (0.1), s. 11a u..d Bild s4. s m.
zbeustelncr, 1922. s. 52. „Der riß zwar 1.. von einer
l.e.. l.ar.r, allein last rsd. u. b.l.l.auer arbeic so ..'.d.d
.e ...a..s r..alr drer zeichnet, l.ab mit alsu schont zu
gewust ....d freit rrud. selbst. das ...ld.e Virtuosen,
. aufhalten, die eine warhafte reson, von einer arbeit
ßnnen."
aß... Altarskulpturen au; Alabaster uud das alleinige
.'o'tz's. Er harre, darr... ...a.. .1... bei späteren Arbeiten
e Enrwurfsgestaltung anvertraute, mit dem Modell
ingstwunders" seinen Riß zum l-lud.alrar d... Stifts-
... Aldersbad. mitgesdlidtt (.da.r.sr r..a.. etwas von
ba... gezeidmetes und") ....d darr... offcnsiditlid. Er-
.abr. Vgl. GubylRabensteiner. 1912, s. ss u. sz.
ubylRzbensreiner, m1, s. so. Merseura ..al.... alsd
Ausstattung der Drelfaltiglceilskapclle 1.. SudI-Paura
enarchitelct eine ähnliche Srellung e... wie der sreud-
...d Ardlirekturmaler Antonio Becluzzi bei der r...-
, der sr.rr.lrrrd.e u. Mellr (vgl. OKT, Bd. s, was).
abensteiner, 1921, s. 64165.
Bd. a4, 1959, Abb. 141 (Text s. 142m. __ zu...
rwuuder- vgl. die gleichnamige Darstellung o.....a.....
.e..s u. einem Alrarblatr der lc.rd.r s. 11.1.,... 1..
(Alfred Moir, The lrallau Followers of Catavaggio,
dge 19er, Vol. ll, Abb. 140).
ue. uud R. wlrrlrdwer, Die Zeichnungen des oaa...
In Stuttgarter Privatbesitz sind vor kurzem zwei
Zeichnungen aufgetaucht, die sich früher im
Besitz des Stiftes Lambach in Niederöster-
reich befanden und von R. Guby als Entwürfe
des Architekturmalers Francesco Messental zu
den Tabernakelbekrönungen der beiden Neben-
altäre in der Dreifaltigkeifslcapelle in Stadl-
Paura bei Lambach veröffentlicht werden wa-
ren? Die Entwürfe - es handelt sich um
Federzeidlnungen in brauner Tinte, braun la-
viert, auf schwarzer Kreidevorzeichnung -
stellen Figurengruppen auf Kugeln dar: der
eine die zwölf Apostel mit Maria bei der Her-
abkunft des Heiligen Geistes für den Heilig-
Geist-Altar in Stadl-Paura, der andere den auf-
erstandenen Heiland als Sieger über Tod und
Hölle für den Christusaltar.
Die Österreichische Kunsttopographie über
Stift Lambach von 1959 erwähnt weder in der
Beschreibung des figürlichen Schmuclces der Al-
täre in Paura noch im Verzeichnis der Hand-
zeichnungen im Besitz des Stiftes Lambach die
Existenz dieser Entwürfe? Sie befanden sich
1922 im 37. Band der Bildergalerie des Stiftes
und dürften nicht lange danach, vielleicht
gleichzeitig mit den Larnbacher Zeichnungen
Kremserschrnidts, veräußert worden sein.
Die Maße der Stuttgarter Zeichnungen be-
tragen 30,2 X20 cm (Blattgröße), die von
Guby überlieferten nur 24 X 13,5 f. Es handelt
sich jedoch einwandfrei um die gleichen Exem-
plare, denn Guby hat nicht die Blattgröße,
sondern nur die Darstellung selbst gemessen.
Die Identität erweist sich auch beim genauen
Vergleich der Details der Stuttgarter mit den
bei Guby abgebildeten Zeichnungen, die aud1
heute noch, nach den Federproben an den Rän-
dern zu sd-lließen, die ursprüngliche Blattgröße
besitzen. Sie tragen auf der Rüdcseite einen
ligierten Sammierstempel „MS" (das „S" grö-
ßer) in grüner Farbe, der bei Lugt nicht ver-
zeichnet ist.
Wie Guby erkannte, waren diese Entwürfe für
die Tabernakelbekrönungen der beiden Neben-
altäre in der Dreifaltiglceitskapelle in Stadl-
Paura bestimmt, die laut Kontrakt vom 8.
September 1723 von dem Bildhauer Joseph
Matthias Götz aus St. Nikola in Passau in
vergoldetern Holz ausgeführt wurdenä. Von
diesem stammt auch die gleichartige Taber-
nakelgruppe des Gottvater-Hauptaltares", für
die, wie aus dem Kontrakt hervorgeht, eben-
falls ein soldler Riß vorlag, der nicht erhalten
ist. Vor Kontraktabschluß hatte J. M. Götz zur
Probe zwei Modelle angefertigt - für den
Christus- und den Heilig-Geist-Altar -, und
zwar nach Rissen, die trotz der Modelle auch
noch im Kontrakt als maßgebliche Vorlage
erwähnt werden und die mit den Stuttgarter
Zeichnungen sicher identisch sind. Aus dem
Begleitschreiben Götz's vom 25. Juli 1723 zum
zweiten Modell, dem des „Pfingstwunders",
ist zu entnehmen, dafS die Entwürfe nicht von
ihm selbst stammen, sondern von einem in
Lambach beschäftigten Künstler, der selber lcein
Bildhauer ist7. Wie aus einem Vergleich der
beiden Entwürfe mit den ausgeführten Taber-
zum Teil aus technischen Gründen, wie er
beim „Pfingstwundef-Modell betont. So hat
Götz keine einzige Figur genau nach den Vor-
lagen gearbeitet. Außerdem wurden die Dar-
stellungen um die Reliefierung der in den Ent-
würfen glatt belassenen Weltkugeln bereichert.
Bei der „Auferstehung Christi" kam als Relief
der Kugelfläche die Szene „Christus in der Vor-
hölle" hinzu; beim „Pfingstwunder" wurde
entgegen dem Wortlaut des Kontraktes, der
dreizehn vollrunde Figuren auf der Kugel vor-
sah, die Mehrzahl der Apostel in das Relief
der Kugelflätzhe versetzt und, wie Götz be-
reits in seinem Begleitschreiben zu dem betref-
fenden Modell vorgesdllagen und an Hand von
Bibelzitaten erläutert hatte, mit der Darstel-
lung der Juden, die am Pfingstwunder teilhat-
ten, verbunden. J. M. Götz, der es bei der Zu-
sammenarbeit mit anderen Künstlern nie ver-
säumte, seine Fähigkeiten ins red1te Licht zu
stellen, versuchte auch hier, seine eigene künst-
lerisdie Gestaltungskraft und „Invention" ge-
genüber den fremden Vorlagen zu beweisen,
um bei weiteren Aufträgen auch die Entwürfe
machen zu dürfens, die in diesem Falle, wie
aus der Kritik Götz's herauszulesen ist, von
einem Maler stammen.
R. Guby hielt den Architekturmaler Francesco
Messenta für den Urheber dieser Zeichnungen,
da dieser auch Entwürfe für die architektoni-
schen Teile der Altäre in Stadl-Paura. gemacht
zu haben scheint. Er wird nämlich am 16. Ja-
nuar 1723 mit dem Hofrichter Karl Erl, dem
Agenten des Abtes von Lambad-l, der die Drei-
faltigkeitslcapelle erbauen ließ, nadr Salzburg
geschickt, um die Arbeit des Steinmetzmeisters
Doppler an den Altarbauten zu kontrollieren".
Weiterhin führt Guby an, daß gerade Messenta
sich in dieser Zeit, in der die Entwürfe ent-
standen sein müssen, in Lambach aufhielt und
daß Messenta mit dem Stift Lambach am
18. Juni 1724 einen Vertrag schloß, der die
„Ausmachung" der Altäre in der Dreifaltig-
keitskapelle betrifft - gemeint ist die Schein-
architelctur der gemalten Altaraufbauten -
und in dem ausdrücklich betont wird, daß das
Honorar auch jene Arbeiten umfasse, die „der-
selbe ausser disen Kürchen Gernähln under-
schiedtlich in anderen Malereyen [darunter ein
„Heiliges Grab" für das Stift Lambach] und
Rüss gemacht, und zeit dessen allhier sein
verferttigt" habe 1').
Trotzdem kann der Zuschreibung dieser Ent-
würfe für den figürlichen plastischen Schmuck
der Altäre an den Quadraturisten Messenta
nicht zugestimmt werden. Nicht allein aus dem
einen Grund, weil die Architekturmaler selbst
nie figürliche Darstellungen ausführten und
weil von Messenta keine einzige Zeidmung be-
kannt ist, mit der sich diese Zusdlreibung audl
stilkritisda erhärten ließe, sondern weil hin-
sichtlich der Entstehungszeit der Entwürfe nicht
nur Messenta als Autor in Frage kommt. Auch
Carlo Carlone und Martino Altomonte waren
zu dieser Zeit im Auftrag des Stiftes Lambach
mit Arbeiten für die Dreifaltigkeitskapelle in
Stadl-Paura beschäftigt.