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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 116)

lagenaquarelle" betrifft - ein starkes lrritatians- 
moment eigen ist. 
Ptatfenbichler, der zu Beginn dieser gegenständ- 
lichen Periode zweifellos gewisse Anregungen der 
amerikanischen Pop-Art verdankte, konnte aller- 
dings zuletzt bedeutend an Eigenständigkeit hinzu- 
gewinnen. Das betrifft die Thematik seiner Bilder, 
aber auch die Art und Weise, in der Ptattenbichler 
zum Beispiel die Auslage einer Kleiderboutique in 
ein paetisch-lapidares Gefüge graphischer und 
malerischer Komponenten autsdilüsselt. An Alltags- 
erscheinungen, die zwar ieder von uns wahrnimmt, 
die iedoch kaum einem tatsächlich bewußt, ge- 
schweige denn von ihm auf ihre künstlerisch mög- 
lichen Wertigkeiten hin untersucht werden, demon- 
striert Pfattenbichler gestalterische Sensibilität und 
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die Fähigkeit, in gleichnishatten Bezügen zum Heute 
Stellung zu nehmen. Gerade weil Ptattenbichlers 
Bilder vieles aften lassen und trotz Engagement 
ohne Zeigetingermoral auskommen, interpretieren 
sie bestimmte Symptome und Zeiterscheinungen 
unserer Umwelt realistischer als literarische Lösun- 
gen, die in der Autwendigkeit peniblen Handwerks 
zugleich ihre meist sehr eng gesteckten Grenzen 
besitzen. 
Ptattenbichlers Bildwelt ist eine Welt des bewußt 
Fragmentarischen, eine Sicht, die auch das Banale 
und Stereotype zum Anlaß von Aussagen nimmt 
und gerade in der davon abgeleiteten Doppel- 
bödigkeit mit Qualitäten bekanntmacht, die für die 
weitere Entwicklung des Malers eine ergiebige 
Ausgangsbasis darstellen. 
Hubert Ptattenbichler, „Experimente, treler Flug", 1' 
Rohrtederzeichnung mit Tusche 
Hubert Ptattenblchlers Ausstellung 1968 m der Flei 
hauerei Hleblinger, Wien I 
Hubert Ptattenblchler in seinem Wiener Atelier 

	        
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