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Sprünge, die Revolution, wird man in diesen
Schöpfungen nidit finden.
In einem gewissen Sinn arbeitete Georg Merkel
gegen den Strom der Zeit, was allerdings
schwieriger ist, als mit ihm zu schwimmen. Viele
alte Bilder hat Merkel immer wieder überare
beitet und ihnen eigentlich den Charakter einer
Malerei aus den letzten Jahren gegeben. Vom
historisdien Standpunkt gesehen, ist gegen ein
solches Vorgehen etwas einzuwenden, denn es
gibt nun kaum einen „frühen Merkel" mehr,
doch schmälert dies nicht das Phänomen.
Es gibt nur wenig Malerei, die so streng diffe-
renziert in der Farbgebung, so wohlüberlegt in
der Komposition ist, wie die Beispiele, die von
Merkel stammen. Die Farbigkeit der Bilder
Merkels wirkt gedämpft und beruhigt. Niemals
Kaum jemals sind die Farben rein verwenc
es bleibt sozusagen die Steigerung zu lelldltl
der, letzter Farbigkeit immer noch möglich.
Wahrscheinlich haben heute wenig Mensdien
Ruhe, um Bilder dieser Art entsprechend an:
schauen, weil überhaupt nur wenig Mensd
l1OCl1 ein Organ für echte Malerei haben. Es
freilich die Frage, ob in einigen Jahrzehn
noch viele jener malerischen Versuche, die he
aktuell scheinen, neben der hohen Qualität v
Merkels Bildern werden bestehen können. A1
wenn man aufhören wird, Malerei mit reii
Emotion anzusehen, wird alles anders se
Dann wird auch ein größerer Kreis von M1
sehen verstehen, daß Merkels Bilder zu c
wesentlichsten Leistungen österreichischer Ku
des 20. Jahrhunderts zu zählen sind.
reich kennengelernt hatte. Auch Merkel
sich mit dem Werk von Nicolas Poussin,
le Corot, Gustave Courbet und vor allem
JViS de Chavannes auseinander. An die-
ispielen wird man deutlich erkennen, wo
ls Malerei ihre Wurzeln hat. Sie ließ
denfalls - auch hier besteht eine ge-
Parallele zum Wirken Wyspianskis -
die künstlerischen Strömungen der jahr-
rtwende weniger beeindrucken; sein
iches Fundament ist also die französische
zi vor dem Impressionismus.
ncher Beziehung ging Merkel einen Weg,
r dem Weg Andre Derains vergleichbar
uch diesen Maler bezeichnete man als
lassizisten", auch er hatte sich eines Ta-
in den künstlerischen Moden seiner Zeit
andt. Thematisch besteht eine gewisse
ndtschaft der Bilder Merkels mit den
n der „Rosa Periode" Picassos. Hier wie
st es die Welt der Artisten, die dem
ler als Thema seiner Gestaltungen dient.
ehließlich weist die Malerei Merkels auch
ewisse Ähnlichkeit mit der Malerei Carl
s auf.
ings dürfen die Kontakte der Kunst
ls zur Kunst seiner Zeitgenossen keines-
m Sinne eines Epigonentums verstanden
n. Diese Kontakte waren jeweils nur ein
; mit verwandten Geistern, die dieser
für sich als Beispiel des Dienstes an der
anerkannte. Ohne Beispiel ist aber für
'ute die Redlichkeit und Treue zur Sache,
er sich dieser Maler durch Jahrzehnte
r Kunst einstellte. Ohne Übertreibung ist
Pinselstrich, jeder kleinste Teil in seinen
n, hundertfach kontrolliert. jeder billige
, jeder dekorative Aufputz im Bild ist
zden. Die Bilder müssen, wie Merkel es
sagt, „beruhigt", in sich selbst während
iaffensprozesses zur Ruhe gekommen sein.
ß viel Selbstbezogenheit in einem Künst-
rhanden sein, wenn er sich durch stürmi-
ahrzehnte, wie sie uns das Jahrhundert
rte, ausschließlich auf seine Welt kon-
eren konnte. Die Abwendung vom „Akt
i" bezieht sich also nicht nur auf künste