Ausstellungsvorsohau:
"Experimentelle Fotografie"
AUSSTELLUNGSHALLE, NEUES HAUS,
13. AUGUST BIS 19. SEPTEMBER 1971
Diese Ausstellung zeigt Arbeiten von vier
international anerkannten Meisterfotografen aus der
letzten Zeit, Üsterreidi ist vertreten durch Hans
Mayr und Wladimir Narbutt-Lieven, Deutschland
durch Hans-Joachim Taige und Polen durch
Bronislaw Rogalinski.
"Herbert Bayer -
Wandteppiche und Entwürfe"
ElTELBERGER-SAAL, ALTES HAUS,
20. AUGUST BIS MITTE SEPTEMBER T971
Um den im Ausland weithin bekannten Österreicher
Herbert Bayer, geboren 1900 in HaagrOberösterreich,
auch in Wien rnit seinen letzten Arbeiten bekannt
zu machen, zeigen wir die 1970 von der Albrecht-
Dürer-Gesellschatt im Germanischen
Nationalmuseum (Nürnberg) gestaltete Ausstellung
- nach einer Zwischenstation in der Neuen
Sammlung (München) - nunmehr im eigenen Bereich.
Die Ausstellung, die am T9. August 1971 eröffnet
werden wird, zeigt eine großartige Reihe von neun
Gobelins noch Entwürfen von Herbert Bayer,
die in der Nürnberger Gobelinmanutaktur in den
Jahren 1969170 gewebt wurden. Zur Ausstellung
wird ein Katalog aufliegen, der sämtliche
Wondteppiche in Farbe wiedergibt.
„Johannes van Nepomuk"
AUSSTELLUNGSHALLE, NEUES HAUS,
14. OKTOBER BIS 14. NOVEMBER 1971
Diese Ausstellung anläßlich der 250. Wiederkehr der
Seligsprechung des Johannes von Nepomuk ist
eine gemeinsame Veranstaltung des
Adalbert-Stifter-Vereines mit dem Münchner
Stadtmuseum, dem Oberhaus-Museum in Passau,
dem Bayerischen Rundfunk und dem Österreichischen
Museum für angewandte Kunst. Die Idee sowie die
Organisation der Ausstellung stammt von
Dr. Johonna von Herzogenberg. Den Ehrenschutz
Übernahmen Julius Kardinal Däpfner, Franz Kardinal
König und Anton Hoffmann, Bischof von Passau.
In München sahen rund 20.000 Besucher diese
Ausstellung. Ein umfangreicher Katalog enthält
zahlreiche historische und kunsthistorische Beiträge,
die die Verehrung des Heiligen in einem neuen
Lichte zeigen.
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der Enkelgeneration der Begründer nich
geteilt, wie der große Erfolg der Wiener Sec
ausstellung in der Royal Academy in Lor
Beginn des Jahres 1971 beweist. Was in
gezeigt wurde, waren in erster Linie die Nr
bungen des Museums an lnterieurs und
stücken aus den letzten Jahren. Nach ihrz
kehr wird nun auch dem Wiener Publikum C
heit geboten, diese Möbel, komplettiert du
vorragende Leihgoben, zu besichtigen.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts sr
Zeichen heftiger Auseinandersetzungen
Frage, ab auf dem Gebiet des Kunstgewer
althergebrachte handwerkliche Erzeugung n)
tretbar ist, oder ob ihr nicht vielmehr die
nelle Produktion vorzuziehen wäre. Dieses
wurde zuerst in England aktuell, da hier d
nische Fortschritt die stärkste lndustriolisier
Gewerbes mit sich gebracht hatte.
Zur Überwindung des retrospektiven His
forderte William Morris (1834-1896), daß
Kunst „vom Volk für das Volk gemacht" seir
Er ließ ausschließlich das Handwerk gell
lehnte die maschinelle Fertigung rundweg al
seinem Einfluß entschloß sich eine Rei
Künstlern dazu, ihr Können ganz in den Dir
Kunsthandwerks zu stellen: Walter Crane (
1915), C. F, Annesley Voysey (1857-1941) ur
Ashbee (1836-1942).
Die von Morris angeregten Bestrebungen
auch auf dem Kontinent von der gleichaltrir
der jüngeren Künstlergeneration aufgegritl
Belgier Victor Harta (1861-1947) und Henry
Velde (1863-1957) sowie die Franzosen Emil
(18481904), Louis Maiorelle (1859-1926) und
Guimard (1867-1942) wurden zum lnbegri
Epoche. Bei der Gestaltung ihrer Werke liz
sich van der Vorliebe für organisch v
Formen, geschmeidige Umrißlinien, vegetak
fühlsbetonte Linien und tloralem Dekor leiter
In Österreich logen die Verhältnisse ähnlict
den anderen Ländern. Hier waren die bec
sten Künstler der neuen Richtung: Gusto
(1862-1918), Koloman Moser (1868-1918) un
Hoffmann (1870-1956), während der Archite
Wagner (1841-1918), obwohl noch der älte
neration zugehörig, für Wien als der Weg
der Moderne schlechthin in die Geschichte
gangen ist. Hoffmann und Moser waren Mr
der Secession, Professoren an der Kunstg
schule und begründeten gemeinsam die
Werkstätte, die ihnen Gelegenheit bot, ei
Grundprinzipien der Secession, die Realisier
Gesamtkunstwerks, die künstlerische Ge
der gesamten häuslichen Sphäre, in die '
zusetzen. Obwohl auch sie anfänglich unl
Einfluß der belgisch-franzäsischen Richtun
den, wandten sie sich im Anschluß an die
stellung der Secession (1900) - denn auch i
hatte die Ausstellungstätigkeit eine wichtigi
propagandistische Rolle übernommen - de
Tischen Vorbild zu, wie es der schottische l
und Entwerfer Charles R. Mackintosh (18
vertrat. Der Einfluß seines Stils brachte
Gestaltung des Wiener Kunsthandwerks ei
Wendung mit sich, die sich ab 1900 in der
zugung streng geometrischer und kubischer
äußerte. Herstellungsmäßig sind die da
Wiener Möbel mit Ausnahme der industrie
zeugnisse der Firmen Thonet und Kahn iedi
handwerkliche Leistungen, die von den z
vorhandenen hochqualifizierten Tischlerbetri
vorbildlicher Weise ausgeführt wurden.
Wilhelm Mrazek-Fronz Windisch
1 Kleines Buffet, 190D. Entwurf: Curl Patek, VVTSH
Z Speisezimmer (Ausschnitt), 1904. Entwurf: Kali
Austührung: K. u. K. Hüftlscitier Müller
a Kabinetlschrank, 191(kT914. Entwurf: 105er H
Ausführung: M. und w. Niederrnoser