send, aufweist (Konventwappen); oben in Blau ein
auf drei würfelförmigen, pyramidal gestellten
silbernen Steinen stehender, flugbereiter, natur-
farbiger und goldbewehrter Falke (Falkenstein),
unten von Silber und Schwarz gespalten, mit dar-
über gelegten, sich kreuzenden Schlägeln in
wechselnder Tinktur (Abteiwappen), bewinkelt
von drei roten, fünfblättrigen Rosen mit grünen
Bärten und goldenen Butzen (Rosenberg), (Abb. 7).
Diese Zusammenstellung von Abtei-, Konvent-
und Stifterwappen repräsentiert das große Wap-
pen des Stiftes Schlägl. Gewöhnlich wird als
Stiftswappen der Schild ohne das I-Ierzschildchen
geführt, als kleines Wappen dient der Schild mit
den beiden Schlägeln allein (Abb. 8).
Das im oberen Mühlviertel des Erzherzog-
tums Österreich ob der Enns, im alten passau-
ischenAbteilande, am linken Ufer der Großen Miihl Abb- s- Schild und Helm des Stiftes
oder Mühe] gelegene regulierte Prämonstratenser 5"!" Flori"
Chorherrenstift Schlägl - Canonia Plagensis (Slagensis) - war vor dem Jahre
m04, genau läßt sich die Jahreszahl nicht bestimmen, von dem Ministerialen
des Hochstiftes Passau, Calhochus II. von Falkenstein, gegründet worden.
Wie so viele andere Gründungen von Klöstern, ist auch diese von der
Sage umspannen worden, die erzählt, daß der edle Ritter Calhochus von
Valchestein sich anläßlich einer Jagd im Walde verirrt und sich vergeblich
bemüht habe, den Weg zu seiner Burg Falkenstein am linken Ufer des
Rannabaches wieder aufzufinden. In dieser seiner Not machte er das
Gelübde, eine Kirche und ein Kloster zu stiften, wenn ihm eine glückliche
Rückkehr gelingen sollte. Er mußte die Nacht in der Waldwildnis zubringen
und benutzte einen Schlägel, der von I-Iolzfällern im Walde zurückgelassen
worden war, als Kopfkissen. Im Traume erschien ihm die heilige Mutter-
gottes mit dem Kinde und versprach ihm in Ansehung seines gemachten
Gelübdes die Rettung aus seiner immerhin nicht ungefährlichen Lage. Am
nächsten Morgen traf Calhochus die nach ihm von den Seinen ausgesandten
Diener, die ihn glücklich zu seiner um ihn besorgten Gattin Elisabeth
zurückbrachten. Er ließ sofort an der Stelle, wo er geruht hatte, den Wald
ausroden und begann den Bau eines Klosters, wie er gelobt hatte. Bischof
Wolfker von Passau war mit dieser Stiftung einverstanden und versprach
derselben seinen Schutz und Schirm. Nachdem aber Wolfker (1- 1218) im
Jahre 1204 bereits Amt und Würde eines Patriarchen von Aquileja
besessen hatte, muß diese Gründung vor dem Jahre 1204 vor sich ge-
gangen sein. '
Das neue Kloster erhielt den Namen „Maria Slage" (Maria im Holz-
schlage), später einfach „Schlägl" genannt und wurde den Brüdern des