gehend in der Ornamentik mit den Portalen
iibereinm. Sie ist überaus reich mit Kassetten
verziert, die die Form von Rauten, Quadraten,
Kreisen und Halbkreisen aufweisen. Diese sind
sehr reich mit eingelegten Ornamenten verziert.
Am reichsten ist das große Feld in der Mitte,
dessen Zentrum ein Kreis einnimmt. Die Ecken
des Feldes und der Kreis sind mit reichen Ran-
ken gefüllt, der Kreis auch mit Rollwerk und
fliegenden Vögeln. An das Mittelfeld schließen
sidn vier halbkreisförmige Gebilde an, deren
äußere Begrenzung ebenfalls mit Ranken, Roll-
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werk und fliegenden Vögeln gefüllt ist. Ganz
ähnliche Formen finden sich in Ulmer Arbei-
ten des späten 16. Jahrhunderts? Das Lebens-
baummotiv der Eckzwickel hingegen erinnert
an das des Wandschrankes von 1579 im Tiroler
Volkskundemuseum". Die geometrischen Or-
namente finden sich wieder in den Türen von
Eferding und Linz: in der Umrahmungsranke
der Türen der Linzer Portale, dem Beschlag-
werk der Ardiitrave der Türen von Eferding,
dern unteren Türfeld der Linzer Portale.
Es erhebt sich nun die Frage, wie der Zusam-
menhang der einzelnen Werke des Ruinen- und
Rollwerkstils in Oberösterreich zueinander ist.
Das Kremsmünsterer Kabinett ist mit Sicher-
heit nach Linz lokalisierbar, als Werk des
Kaspar Krapf. Der Meister der Hartheimer
Holzarbeiten ist jedoch nicht bekannt. Da die
Linzer Türen deutliche Merkmale des Ruinen-
und Rollwerkstils in tirolischer Form aufwei-
sen, wäre eine Einflußnahme von Krapf nicht
ausgeschlossen. Die rnit dem Freiherrenwappen
der Aspan verzierten Eferdinger Türen sind
nach 1598 entstanden. Krapf war aber 1600