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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 119)

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Ostflügel des linihgotisdtcn Krcuzgangcs .16 Dominikaner 
klostcrs rcrns 
Gotischer "lhrbcschlag, wo. Burgvrspitalslsirtilie Krems 
Jörg Breu d. Ä., Bernhardialtar, Ausschnitt, 15W 
Unbekannter Meister, Bildnis du Magdalena Knppler, um 
154i? 
rmnm des Kapplereßildnisses, m. Wolfgang Kappler, rsso 
 
solche in der spätmittelalterlichen Kunst fand. 
Es gehört zu den interessantesten Phänomenen 
des späten 16. und der ersten Hälfte des 17. 
Jahrhunderts, daß italienische Meister hier - 
und anderwiirts - im Bauwesen tonangcbend 
waren. Neben Biasino und Sciassia waren noch 
tätig der Architekt und Steinmetz Johann Bap- 
tist Spazio, Schöpfer des Laubenganges im 
Haus Obere Landstraße 10, 1618, der Maurer 
Peter Anton Bonezol, der an der Pfarrkirche 
mitarbeitete, und der Stukkateur Conrad Ma- 
tern, der 1619120 wertvolle Stucchi im Haus 
des Stadtrichters Theobald Miillner schuf 
(Obere Landstraße 10). Miillner war es auch, 
der den aus Como stammenden Maler Giacomo 
Terzano beauftragte, einen Hochaltar für die 
Dominikanerkirehe in Krems zu malen, der 
1624 vollendet war, Das vielfach siidländisch 
anmutende Kremser Stadtbild mit seinen Lau- 
bengängen, Portalen, Rund- und Flacherkern 
wird aus der Anwesenheit dieser „Comasken" 
verständlich, wenngleich daneben freilich auch 
heimische Meister tätig waren, die sich aber 
erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts 
durchzusetzen vermochten. Matthias Schwan- 
thaler, jüngerer Bruder des berühmten Thomas, 
aus Ried im lnnkreis zugewandert, eröffnete 
den Reigen deutscher Meister. Er heiratete in 
die Kremser Bildhauerwerltstiitte des Franz 
Kern ein und schuf u. a. die Türkenmadonna 
(1683f84) und die mächtigen, ausladenden Sta- 
tuen des Hochaltars des Bürgerspitals (1680- 
1682). Ihm folgte der aus Bayern stammende 
Andreas Krimmer, der zuweilen mit Matthias 
i liläiia-r  v, 
Steinl zusammenarbeitete und zu eii 
persönlichen künstlerischen Aussage sie 
rang. Zu seinen Hauptwerken zählen i 
ren des Kreuzaltars in der Kremser Pfa 
die Immakulatafigur am Hause Ober 
straße Nr. 8, der Hochaltar der Pestk: 
Schiltern, die Figuren des Sebastiana 
der Pfarrkirche St. Veit und die Sta 
Nepomukaltares in der Steiner Pfarrkii 
Als Krimmer im Jahre 1735 aus der 
schied, hatte hier ein anderer sehr n; 
Bildhauer sein Können unter Beweis 
Josef Matthias Görz, der in St. Nikol 
seine Werkstätte hatte. lhm danken 
prachtvollen Hochaltar in der Pfarrk 
Veit (1733), das dort befindliche Chi 
und vermutlich auch die Kanzel mit S1 
kel. Die Dominikaner ließen von i 
überlebensgruße Madonna mit dem R0 
anfertigen und das Tabernakel entwerf 
erhielt Götz überdies den Auftrag, . 
„Burghofplatzff eine Dreifaltigkeitssäu 
richten, ein Werk, das 1738 vollendet 
zu den besten Steinbildhauerarbeiten 
Jahrhunderts im Donautal zählt. jalo 
stoph Schletterer, der Götz 1733 im Sti 
nachgefolgt war, ließ sich von 1737 
in Stein nieder. Von ihm stammen i 
wurf des barocken Hochaltars der 
Pfarrkirche - l901-1904 in falsch 
dener Regotisierung abgetragen - 
Skulpturen des Heiligen Grabes für d 
ser Pfarrkirche, die große Verwandtsr 
den Sonntagberger Anbetungsengeln ai
	        
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