Acrylbildern wechseln innerhalb des Farbregisters
die verschiedensten Teilungsrhythmen. Wie der Lauf
der Jahreszeiten wiederholen sich in vielfältigen
Farbvariationen die Kadenzen schräger Flächen. Und
bei den Serigrafien erleben wir den virtuosen Ein-
satz von T7 auteinandertolgenden Impressionen, nur
um einen einzigen Druck - voll zarter Variationen
und Tönungen - zu erreichen.
Wenn man Vergleiche sucht, so ließe das schwarze
Bildabiekt, das ich oben zu beschreiben suchte, an
Alberto Burri denken. Es ist dies iedoch nur eine
scheinbare äußerliche Ähnlichkeit. In seinen Bildern,
Zeichnungen und Drucken hat Sfeiskal auf seinem
eigenen Wege in gereifter Autonomie ein Werk von
vollgültiger C o n t e m p o r a n e i t a erreicht.
NACHWORT DER REDAKTION:
Dieser Beitrag von Giulio Montenero, dem Direktor
des Civico Museo Revoltello in Triest, sieht den
iungen Salzburger Abstrakten Herbert Steiskal (Jahr-
gang 1940) aus der besonderen Perspektive der
aktuellen italienischen Kunstkritik.
Wilhelm Mrazek definierte in seinem Vorwort
zur Ausstellung Steiskals in Triest dessen Kunstbe-
strebungen aus anderer Sicht, iedoch mit ähnlichem
Resultat.
„...Seine Bilder wurden immer mehr zu dramati-
schen und kämpferischen Auseinandersetzungen von
Farbqualitöten, die das Schwarze als lntensitöts-
und Steigerungstaktar in den farbigen Kosmos des
Bildes miteinbezogen. Ein solches malerisches Ge-
schehen konnte sich nicht abbildend vollziehen, son-
dern allein durch farbig-abstrakte Kompositionen,
die immer mehr nach großen Maltlöchen verlangten.
Mit seinen letzten Arbeiten hat Herbert Steiskal die-
sen konsequenten Schritt vollzogen. Diese großfor-
matigen Abstraktionen sind das beredte Zeugnis
eines Nordismo, der seine malerische Leuchtkraft
der ltalianita verdankt."