Scheunen, Zäune und Menschen und Tiere in
schlichten und ungestörten Natur werden
u Erlebnissen, die ich mit meinen Mitteln zu
ten suche."
ler Maler also über sich selbst sagt, wird sein
zuerst durch den Natureindruck „gerufen".
' Natureindruck, manchmal sogar nur in der
ainbarsten und bescheidensten Form, ist An-
st Ausgangspunkt für eine Bildidee, die, einer
bn Vorstellung entsprechend, aufleuchtet, le-
g wird, zur Gestaltung drängt und Gestalt
imt. Die geschaute Situation aber erfährt eine
ferische Umbildung. Es kann das scheinbar
isächliche, es kann ein Detail an Wert ge-
n, es kann zum Stimmungströger werden, es
Anlaß, um zu einem bildmäßigen Ganzen zu
en. Das Resultat, das Bild, das in eine bau-
zrliche Ordnung gebracht ist, kann also als
ichtung" dessen, was in der Natur grundle-
oft auch nur andeutungsweise vorhanden ist,
rieben werden. Das Bild, wohl auf die Er-
ung, auf ein Augenerlebnis bezogen, erhält
bsolutes Eigenleben. In der Abweichung vom
ienen liegt auf dem Wege der Verdichtung
Steigerung der Konzentration und eine erhöhte
uckskraft des Bildes. Die Bildfläche ist ge-
t, die Massen und Farbklänge sind bewußt
einander abgewogen, die Sinnlichkeit des Er-
ses aber bleibt gewahrt. Ob heiter oder ver-
i, ob schwermütig oder ernst, immer beglücken
schs Bilder den Beschauer, sie vermitteln den
er eines Erlebnisses, sie schenken eine innere
voll Kostbarkeit, voll Poesie und Schönheit.
Zerritsch bevorzugt das Einfache, das sich als
as erfassen lößt, die ungestörte Natur mit
iven, meist ländlichen Bauten, die sich orgo-
in ihre Umgebung einfügen. Am liebsten sind
Künstler vom menschlichen Rationalismus un-
astete Naturobiekte, die in dieser Form aller-
mit dem Symbolismus einer vorwiegend ab-
denkenden Menschheit wenig zu tun haben.
' Einstellung entspringt auch die Unbesorgt-
nit der er sein Abseitsstehen von zeitgenössi-
Kunsttendenzen trägt. Zerritsch sagt: „lch
tie Landschaft meiner Heimat schildern mit
Jlitteln, die meiner Begabung zur Verfügung
t. Das sind primär malerische, wobei ich aber
4 im Auge habe, die formale Erscheinung der
.te in ihrer atmosphärischen Farbigkeit so weit
walten, als es mir zum Erreichen der Gesamt-
ung nötig scheint. Ziel meines Schaffens ist
ineinweben einer Atmosphäre in meine Bilder,
s heute kaum mehr gibt. Auch nachklingende
derlebnisse können dabei tragend werden,
der Mensch auf seine Art kennt."
iorge, sich zu zersplittern, hat Fritz Zerritsch
ehr selten im Ausland gemalt. Der ihm ver-
n Umwelt verdankt der Künstler seine Anre-
in, ihr gehört seine Liebe. Und es gibt daher
ließend kein folgerichtigeres Bekenntnis als
Worte: „lch habe nie die Qual der Wahl
lt, mich entscheiden zu müssen zwischen Kunst-
126D, Geschmacksrichtungen oder Ausdrucks-
w, die von der Kunst der Gegenwart stärker
imt sind. Dies geschah, weil ich nicht von
m eigenen ursprünglichen Empfinden abrük-
ann, das weniger auf einer vorgefaßten Bild-
llung beruht als vielmehr auf ein intuitives
en und malerisches Weiterentwickeln eines
erlebnisses, wobei mir schon eine Richtung
schrieben ist, die ihre Wurzeln in kulturmaleri-
Werten hat. Ich bin der Ansicht, daß es im-
llenschen geben wird, die es schätzen, wenn
ein Stück Natur in einer ihnen vollständig
Sicht vorgeführt wird. Diese neue Sicht ist
das Einmalige jeder Künstlerpersönlichkeit
irleistet."
Zerritsch hat eine große Zahl von Gemälden
zlen repräsentativen Ausstellungen, darunter
internationalen des ln- und Auslandes, der
tlichkeit vorgeführt. Es wurden ihm u. a. drei
preise, die Ehrenmedoille der Bundeshaupt-
Wien in Silber und das Österreichische Ehren-
für Wissenschaft und Kunst verliehen. ln
a, Indien und Japan fanden seine Bilder als
h österreichische Kunstwerke Anerkennung.
Zerritsch der Jüngere hat sich die Aufgabe
lt, dem wechselvollen, lärmenden Jahrhundert
seine stille Kunst darzubieten. Also dort mit seinen
geistigen Einstellungen und malerischen Qualitäten
fortzusetzen, wo andere, beispielsweise der bereits
W45 verstorbene Londschaftsmaler Ferdinand Brun-
ner, thematisch ähnliche Motive auf ihre Weise
behandelten. Wer so intensiv wie Fritz Zerritsch in
der Natur lebt, kennt auch die Unabwendbarkeit
des näher rückenden Untergangs der ganzen beleb-
ten und unbelebten Dinge. Diesem Zerfall e
kleine Verzögerung abzuringen, ist ihm Verpfli
tung. Gibt doch die kleine Atempause die Mi
lichkeit des Aufbaues positiver Werte. Diese N
sion, erfüllt mit Poesie, innerer Harmonie und arl
discher Ruhe, will das Werk des nunmehr sch
hochbetagten Malers Fritz Zerritsch auf seine st
Weise erfüllen helfen.
4 Fritz Zerritsch, „Aus Oberlaa",l97t1. Ol, 18 x 21 cm
5 Fritz Zerritsch, „Aus Oberlaa", 1970. Ul, 15,5 x 19,5
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