1ake'S Progress
hikzyklen zum ..Leben eines Wüstlings"
lVilliam Hogarth - David Hockney -
d Hrdlicka
. HAUS, SÄULENHOF, 23. OKTOBER 1971 BIS
DVEMBER 1971
vom Österreichischen Museum für ange-
e Kunst, dem British Council und der Gesell-
der Kunstfreunde veranstaltete Ausstellung
iulenhof zeigte „The Rake's Progress" („Das
eines Wüstlings"); in der Urfassung von
agarth (1735) und in der Neugestaltung des
xs, das unter anderem lgor Strawinski zu
Oper verarbeitete (1948), durch den Engländer
ackney (1961-1963) und den Österreicher A.
ka (1970171). Die Erzählung schildert Aufstieg
all eines leichtfertigen Mannes, der von sei-
later, einem Geizhals, ein beträchtliches Ver-
1 erbt. Er verläßt Oxford, wo er angeblich
rte, und kommt nach London. Hier treibt er
1 Schenken und mit Dirnen herum, spielt und
Jdet sein Geld. ln Schulden geraten, wird
(üstling verhaftet, aber von seiner verstaßenen
aten gerettet. Um erneut in den Besitz von
zu kommen, heiratet er eine wesentlich ältere
iinäugige Frau, deren Reichtum er bedenken-
lrspielt. Er wird ins Gefängnis geworfen, wird
rinnig und endet in Bedlom, dem alten Lan-
Irrenhaus.
.m Hogorth, geboren 1697, verstorben 1764 in
in, ging von 1712 an bei einem Goldschmied
e Lehre, ergriff aber 1718 den Beruf eines
ändigen Kupferstechers. Ab 1728 beschäftigte
h auch mit der Malerei und schuf zahlreiche
rragende Historien-, Genre-, Landschafts- und
ise Bilder. Nicht minder hoch einzuschätzen -
wurde er zum Hofmaler ernannt - ist die Qua-
einer ungemein lebendigen Porträts. Auf dem
ient fand der Künstler Wertschätzung in erster
durch die Verbreitung seiner Graphiken, Ein-
tter und Stichfolgen nach seinen Gemälden,
e außer dem ausgestellten Zyklus „The Harlot's
zss" („Das Leben einer Dirne"), 1732, „The
age ä la Mode" („Die Hochzeit nach der
"), gestochen van Stechern in Paris, 1745,
itry and ldleness" („Fleiß und Faulheit"), 1747,
Faur Stages of Cruelty" („Die vier Stationen
Srausamkeit"), 1751, und „Four Prints of an
m" („Die Wahlen"), 1755-1758, zu nennen sind.
1 dem umfangreichen Werk hinterließ Ho-
auch die 1753 erschienene kunsttheoretische
t: „The Analysis of Beauty" („Die Analyse der
heit").
'th schloß an die niederländische Genrema-
und an den französischen Kupferstich des
ihrhunderts an und entfaltete einen persön-
Stil, der von barocken und realistischen Wer-
etragen ist, die ein enormes Naturstudium
en. Er ist als ein Meister der Satire zu be-
en, der in seinen gesellschaftskritischen Sit-
cken die moralischen Verfallserscheinungen
Zeitalters schonungslos angriff und bloßlegte.
dazu waren ihm Humor, scharfer Witz, Kari-
und die bis zur Wiedergabe des Häßlichen
rutalen gesteigerte Groteske.
"ths Kupferstichserie „The Rake's Progress"
nd 1735 nach einer heute im Soane-Museum
don befindlichen gleichnamigen Gemäldefolge.
l Hrdlicka, geboren 1928 in Wien, wo er auch
lebt, studierte von 1946 bis 1953 an der Aka-
der bildenden Künste in Wien Malerei bei
Gütersloh und J. Dabrowsky und danach bis
Bildhauerei bei F. Watruba. Er arbeitet als
iuer und nach den ersten Radierversuchen zu
der vierziger Jahre seit 1959 auch als Graphi-
robei seine besondere Vorliebe der Radierung
sieben Einzelblättern gestaltete er graphische
1, so etwa 1959-1966 „Tausendundeine Nacht",
3 „Amnon", 1961-1963 „Samson", 1962163
ha Beck", 1964165 „Winckelmann", 1965 „Haar-
', 1966 „Roll over Mondrian" und 1968 „Ran-
11".
ka, dessen Ansichten zur Kunst auch in pole-
zn Aufsätzen ihren Niederschlag fanden, emp-
iehrfarJw öffentliche Ehrungen.
Hrdlickas „The Rake's Progress" lehnt sich verhält-
nismäßig eng an das Vorbild Hagarths an, von dem
er Teile der Komposition und Einzelheiten über-
nimmt, die durch den Druck seitenverkehrt erschei-
nen. Gegenüber dem Original sind iedoch Dyna-
mik und Expressivität gesteigert, verbunden mit
einem stark Hell-Dunkel-Kontrast. Die herausfor-
dernde Wirkung ist radikaler, wobei der Künstler
im Gegensatz zwischen den mit dichten Strichen
gefüllten Partien und den locker hingesetzten Um-
rißzeichnungen seine vollkommene Souveränität in
der Behandlung der graphischen Möglichkeiten vor
Augen führt.
Die 1970171 entstandenen und 1971 im Propyläen-
Verlag Berlin veröffentlichten Radierungen tragen
keine Bezeichnungen.
David Hockney wurde 1937 in Brodford, Yorkshire,
geboren und lebt heute in Los Angeles und London.
Er studierte von 1953 bis 1957 am Bradford College
af Art und wurde als Wehrdienstverweigerer 1957-
1959 zum Krankenhausdienst herangezogen, Nach
Erfüllung dieser Pflicht setzte er sein Studium am
Royal College of Art von 1959 bis 1962 fort. 1961
besuchte er New York und im folgenden Jahr, in
dem er am Moidstone College of Art unterrichtete,
Berlin. Von 1963164 war er Dozent an der Universi-
tät von lowa, USA, und von 1965166 an der Uni-
versität von Colorado. 1967 unternahm Hockney
Reisen nach Italien, Frankreich und Cornwall und
hielt Vorlesungen an der Universität von Los Ange-
les. Ein Jahr später verbrachte er eine Zeitlang in
Deutschland, hinzu kamen Besuche in der Provence,
in New York und in lrland.
Hackney, der auch als bedeutender Maler hervor-
tritt, widmet sich vor allem der Radierung, der
Aquatinta und der Lithographie. Die ersten Werke
in der Jetztgenannten Technik entstanden 1957.
Seine erste Einzelausstellung fand 1963 in der
Kasmin Gallery in London statt, 1970 wurde in
Hannover von der Kestner-Gesellschaft zusammen
mit der Whitechapel Art Gallery und dem Museum
Boymann van Beuningen in Rotterdam eine groß-
angelegte Retrospektivausstellung gezeigt.
Die zweifarbig und großflächig angelegten Graphi-
ken Hockneys mit ihren auf einfache Strichzeichnun-
gen, gelegentlich zu silhouettenhaften Flecken re-
duzierten Figuren lösen sich völlig vom ursprüng-
lichen Konzept Hogarths. Nicht nur formal und in
der Sparsamkeit der angewandten künstlerischen
Mittel, sondern auch vom lnhalt her. Hiezu be-
merkte der Künstler anläßlich der ersten Ausstellung
des mit autobiographischen Elementen versehenen
Werkes 1963:
„lch begann diese Radierungen in London im Sep-
tember 1961 nach einem Besuch der Vereinigten
Staaten. Ich wollte ursprünglich acht Blätter machen
und Hogarths Originaltitel beibehalten, das Ge-
schehen aber nach New York verlegen. Das Royal
College ersuchte mich aber, die Serie zu vergrößern,
da es die Blätter in einem Graphikbuch einfügen
wollte, das von der Lion and Unicorn Press ge-
druckt werden sollte; so ging ich daran, 24 Blätter
herzustellen, verringerte aber später die Zahl auf
16, wobei ich die Bezifferung von eins bis acht und
die meisten Titel der Originalfassung beibehielt.
Insgesamt machte ich ungefähr 35 Blätter, von de-
nen ich 19 ausschied und diese 16 veröffentlichte.
Die Radierungen Nr. 7 und 7a stellte ich in der
Pratt-Graphic-Werkstätte in New York City im Mai
dieses Jahres her, die anderen im Royal College
zwischen 1961 und 1963. H. Fux
Neuer Plastikgartsn im Österreichischen
Museum für angewandte Kunst.
PLASTIKEN VON HANS KNESL
in dem kleinen Garten zwischen dem Alten und
Neuen Haus in der Weiskirchnerstraße wurden vor
kurzem einige Plastiken von Hans Knesl aufgestellt.
ln Zukunft wird dieser kleine Gartenbezirk an
einer der belebtesten Straßen Wiens wechselnden
Ausstellungen von zeitgenössischen Plastikern var-
behalten sein.
Az