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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 121)

 
Anmerkungen 15-17 
"Recherchen von Franz Wagner in den Salzburger 
Bürgerbüchern bestätigen die Meinung eindeutig. 
1' A. Stange, a. a. 0., S. 27. 
" O. Fischer, a. a. 0., S. 91. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
namentlich faßbar ist und von dem uns die 
Quellen einige wenige Daten überliefert haben. 
Die Inschrift „d Pfenning" der Wiener (Salzbur- 
ger) Kreuzigung, die ursprünglich für den Na- 
men des Meisters gehalten wurde, hat nach Sui- 
das Entdeckung des richtigen Meisternamens in 
der Grazer Kreuzigung zu heftigsten Diskussio- 
nen geführt. Laibs Name konnte quellenmäßig 
gesichert werden, die allgemein anerkannte ln- 
terpretation für „d Pfenning", wonach die Wie- 
ner Kreuzigung vom Maler an Stelle der Bürger- 
schoftssteuer angefertigt worden sein soll, dürfte 
unschwer außer Kraft gesetzt werden: die Ko- 
sten einer solchen Tafel stehen in keinem Ver- 
höltnis zur ungleich geringeren Bürgerschafts- 
steuer". Die Ausstellung wird van den Konrad 
Laib mit Sicherheit zugewiesenen Arbeiten die 
frühe Geburt Christi aus Freising, die Bischofs- 
hofener Ablaßtafel aus den vierziger Jahren, die 
beiden Tafeln des Salzburger Museums C. A., 
- Hermes und Primus - aus Laibs wichtigster 
Schaffensperiode und den späten Pettauer Altar 
vereinen und so die Lücke, die das Fehlen der 
beiden großen Kreuzigungstafeln (Wien und 
Graz) verursacht, überbrücken. Man wird nun 
von der gängigen Interpretation, die Tafeln mit 
Hermes und Primus seien Orgelflügel, abgehen: 
sie sind nach den für den Ausstellungskatalog 
gemachten Beobachtungen als Aufsätze eines 
Flügelaltares anzusehen, dessen Hauptthema eine 
7 Meister des Nonnberger Kryptenaltares, Detail 
der Mitteltafel: hl. Barbara, Salzburg, 1475. 
Stift Nonnberg 
8 Konrad Laib Flügeltafel mit hl. Hermes, 1450. 
Salzburger Museum Carolino Augusteum 
9 Konrad Laib, Flügeltafel mit hl. Primus, vor 
1450. Salzburger Museum Carolino Augusteum 
10 Meister der Crispinuslegende, Beschneidung 
Christi, um 1520. Stadtmuseum Regensburg 
"ll Meister des Vi auner Altores, Predella mit hl. 
Sippe, dat. 151g. Österreichische Galerie, Wien 
 
 
Kreuzigung Christi darstellte. Die bisher mit den 
beiden Tafeln in Zusammenhang stehenden Pro- 
bleme werden dadurch allerdings nicht aus der 
Welt geschafft, sondern noch um eines vermehrt, 
um das der ursprünglichen Stellung der Tafel mit 
dem hl. Primus im Retabelgonzen. 
Konrad Laibs direkte Nachfolge ist zahlen- 
mäßig gering und vielfach qualitätsmößig 
schwach. Ein besseres Beispiel für die Nachfolge 
gibt die größenmößig imponierende Kreuzi- 
gungstafel aus Oberbergkirchen, der wohl kaum 
die Tafeln der Georgslegende in Laufen zur 
Seite zu stellen sind, wie dies Stange vorschlug lf. 
Von Fischer", dessen Verdienst es ist, die Lücke 
zwischen dem Schaffen Laibs und Frueaufs d. Ä. 
geschlossen zu haben, wurde dieser Zyklus mit 
den Lieferinger Tafeln und mit denen von 
St. Leonhard zusammengebracht. Eindeutig ist 
der Zusammenhang der Georgslegende mit einer 
Geißelung Christi im Besitz der Österreichischen 
Galerie in Wien. Auf eine Darstellung des Mate- 
rials, das zwischen den beiden Polen Laib und 
Frueauf d. Ä. unterzubringen ist, legt die Aus- 
stellung besonderen Wert, gilt es doch, für diese 
Zeit eine Reihe von Fragen zu klären. 
So wird das gesamte Material, das bisher an 
den Meister von St. Leonhard angeschlossen 
wurde, zu Vergleichszwecken und zur Diskussion 
zur Verfügung stehen. Desgleichen eine von 
E. Buchner unter dem Notnamen „Meister der 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

	        
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