Hans Makart, Pappenheims Tod, 1861162. Histo-
risches Museum der Stadt Wien
Lucas Kilian, Johann Tserklaes
Tilly (1629) _ _
Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim (Stich
herausgegeben von Baltazar Moncornet) _
Karl Piloty, Seni an der Leiche WGllSFISlEIHS,
1855. Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
München
Freiherr van
ierkungen
tiggskotolog der Sammlung Herbertshof, Berlin 1934,
sprachen in: Kunstchronik 14, Sp. sa.
sind ZUITI Beispiel die Festzugsbilder Kuh-Nr. se-es
Wirklichkeit alle nur monogrammiert und nicht datiert.
rl von Lützow (Hans Makart - Ein Beitrag zu seiner
arokteristik, in: Zeitschrift für bildende Kunst 21,
190) nennt zwei ähnliche Titel: „Pappenheims Tod"
:l „Nach der Schlacht bei Lützen". ad er es dis einzi-
r tut, besteht die Möglichkeit eines irriiinis.
iert vdn MGX Silber, Über Hans Makart, in:
rger Museumsblätter 19, Jönner-Juni 1940.
itorisches Museum der Stadt Wien, lnv_.-Nr. 13026.
gebildet in- Hugo Haritsch, Die Geschichte Oster-
chs, 1. Bon Graz-Wien 1947, bei s. 36a.
gebildet i . Richard Muther, Geschichte der Malerei,
nd ll, Berlin 1912, s. 239.
talog der kgl. Älteren Pinakothek, 11. Aufl. 1911,
, m m. Abb.
ere Literatur mit kurzer Erwähnung des Bildes "Pap-
eims Tod" (ebenfalls ohne Abbildung):
irich Pecht, Geschichte der Mündiner Kunst im 19. Jahr-
ndert, München 1888, s. ais tt.
iridi von Boetticher, Malerwerke des 19. idiiriiiinderis,
Band, Dresden 1a9s, s 919, Nr. 7.
ne-Becker xxiii, Leipzi 1929, s. ssa (H. Vollmer].
iie Heinzl, Hans Makart - Beiträge zu einer Mono-
lphie, in: Mitteilungen der Usterreidiischen Galerie
11, s. es.
Salz-
USTEIR. D131
lnser Auto s, nur WAYLDTE KUNST
tr. Hans Bisanz l-llfl WlEN
listorisches Museum der Stadt Wien
M040 Wien, Karlsplatz
stein wie über Pappenheim erheben sich be-
krönte Uberdachungen, die nach oben zu ab-
schließen und zugleich monumentalisieren: das
eine Mal ist der Tisch mit den Requisiten, das
andere Mal die Horizontlinie mit den Rauch-
schwaden darüber von sepulkraler Bedeutung.
In mancher Hinsicht unterscheiden sich aber Leh-
rer und Schüler stark voneinander. Die Darstel-
lung von Piloty, in der eine bis zur Steifheit
führende klassizistische Statuarik und eine eher
ungewollte lnterieurauffassung des Biedermeier
nochwirken, geht auf die „Malheurs" der belgi-
schen und schließlich der fran "sischen Historien-
malerei zurück. Beispiele wie „Die Brüsseler
Schützengilde vor den Leichen Egmonts und
Harns" von Louis Gallait und „Cromwell am
Sarge Karls I." von Paul Delaroche sind schon
mit ähnlichen Licht- und Draperieeffekten aus-
gestattet. ln Vorbildern dieser Art herrschen
auch flache Raumbühnen vor, durch die eine
komprimierte Vordergründigkeit des Gesch ens
noch gefördert wird.
Makart hat in seinem Bild keine so deutlich
artikulierte thematische Aussage angestrebt.
Seine Figuren sind weich in das ruhige, nächt-
liche Landschaftskonzept eingefügt, in dem ein
Blauton über wenig Rot (Draperien) und Gelb
(Laterne in der Hand Tillys) dominiert. Die Land-
schaft von „Pappenheims Tod" weist auf das
Studium der in der damaligen Münchner Alten
Pinakothek (heute Bayerische Staatsgemälde-
sammlungen) reich vertretenen niederländischen
Landschaftsmalerei des "I7. Jahrhunderts h . In
de.r nächtlichen Stimmung und der Komposition
(spiegelverkehrt und variiert) wirkt auch die in
der gleichen Galerie aufbewahrte „Flucht nach
Ägypten" von Elsheimer nach". Schon damals
hat sich Makart auch mit Rubens befaßt, was
zum Beispiel die Gestalt des Gefallenen rechts
von Pappenheim beweist, die dem Bild „Löwen-
iagd" (ebenfalls in der Alten Pinakothek in
München] entnommen ist". Das Studium von
Rubens, nicht der Unterricht bei Piloty, hat Makart
aber überhaupt zur Entfaltung der malerischen
Freiheit verholfen, durch die sich sein Bild von
dem Pilotys unterscheidet und in der sich die
Selbständigkeit des 21- bis 22iährigen äußert.
Darüber hinaus liegt die Leistung Makarts in
der Schaffung eines überzeugenden Bildzusa
menhangs, in dem die aufgenommenen Vorbi
der restlos integriert sind.
Das Bild befand sich, als es vom Historischen
Museum der Stadt Wien erworben wurde, in
einem schlechten Zustand. Für den besonders in
der unteren Bildhälfte pastosen Farbauftrag war
vom Künstler eine zu dünne Leinwand gewählt
worden, was im Laufe der Zeit zu Beulenbildun-
gen und zur Lockerung der Farbschicht führte.
Die Oberfläche war außerdem stark verschmutzt,
der Firnis nachgedunkelt und stellenweise einge-
schlagen, so daß die Sichtbarkeit ganzer Partien
beeinträchtigt war. Die sorgfältige Restaurierung
wurde in der Restaurierwerkstätte des Histori-
schen Museums der Stadt Wien van Frau akad.
Restaurator Maria lnn. Rappaport durchgeführt.
Diese Arbeit macht die Qualität dieses aufschluß-
reichen Frühwerks eines bedeutenden österreichi-
schen Künstlers wieder voll sichtbar, das durch
den Museumsankauf im öffentlichen österreichi-
schen Kunstbesilz verankert worden ist.