511. Dazu kommt die Degeneration kunst-
blicher Erzeugnisse durch eine im späten
wrhundert breit einsetzende Kunstindustrie.
xg es verständlich, ja vorläufig unerläßlich
.en sein, daß der seriöse und etablierte
eidtische Handel mit alter Kunst und Anti-
en für die Messe 1972 den strengen Anti-
sbegriff „vor 1830" beibehalten hat. Ein
res Festhalten daran wird künftig jedoch
Ängebot weiterhin verknappen und die
so hochschrauben, daß die wenigen Ob-
wur wenigen besonders Begüterten erreich-
nd. Zudem ist die Bewältigung des großen
der letzten 150 Jahre eine Aufgabe, der
Echt nur Wissenschaft und Museen, sondern
der Kunsthandel als wichtiger Partner
teilen müssen.
ösung dieser Frage könnte durch eine be-
rs geschulte Jury erreicht werden, die ent-
et, ob ein Aussteller imstande ist, Objekte
Epochen mit echtem Kunstverstand aus-
ilen und in ein ästhetisch geschlossenes
ble einzubinden. Eine räumliche Scheidung
beiden noch so gespaltenen Welten
z den Vorgang erleichtern.
würde auch die Frage der soziologischen
JltLlrpüllflSCltßtt Funktionen der Messe kla-
i beantworten sein. Europas Messen be-
l sich schon heute überall, durch Einrich-
von Räumen mit Niedrigpreisobjekten für
Sammler dieser Frage anzugehen. Der
ist überall nur mäßig. Die Öffnung
vorne, zum Ungedeuteten hin, zur reichen
a des 19. und 20. Jahrhunderts, scheint uns
a Zukunft wichtig. Wie verachtet war das
a zur Zeit Jakob Burckhordts! Welchen
rhzug hat die Dekadence des Veneziani-
Rokokos seitdem angetreten! Hier liegen
Xufgaben, die durch echte Bemühung lös-
ld.
wir nun, unbeschadet der oben skizzierten
me, am Schluß die im Titel erhobene
aufwerfen, ab eine derartige Antiquitä-
{S6 als reiner „Valorenmarkt für Kunst-
er" oder als echtes lebendiges Kultur-
is zu werten sei, sind nochmals die Motive
ussteller, der zu erwartende Geschäfts-
und die Leistung für die Öffentlichkeit
einander abzuwiegen.
bei der vorjöhrigen Ausstellung fiel uns
anze Reihe von Kojen auf, in denen auch
bekannte Aussteller mit großer Liebe zu
r österreichischen Vergangenheit und
h großen finanziellen Risiken mit er-
chem Geschmack Objekte zu einer ge-
enen Einheit zusammengetragen hatten.
n meisten der Aussteller darf gesagt wer-
aß der zu erwartende Verkauf den Auf-
decken konnte. Eine derartige Anstren-
tlthß Messe hätte jedoch auch im eigenen
rfslokal bei geringeren Spesen den glei-
Ertrag beschert. Selbstverständlich mag
ür eine Gruppe von Ausstellern, die aus
{allen eines reichen Bestandes wählen
n, die Messe eine zusätzliche Geschäfts-
ng bedeuten. Die Auswahl aus dem rei-
kusstellungsgut auf diesen Seiten offen-
15 das hohe Maß an Kennertum, persön-
Einsatz und echter Liebe, ohne welche
Resultate nicht möglich wären.
öne Ausstellung alter Kunst, als Bildungs-
für den gesamten Handel, ebenso aber
als Anregung für den privaten Kunst-
darüber hinaus als weit über Österreichs
an wirkende Leistung - aus der legitimen
einer großen österreichischen Tradition
it - ist somit die Österreichische Kunst-
wtiquitätenmesse in Wien als echtes kul-
l Ereignis zu würdigen.
Anton Hansch (1813-1876), Aus dem Salzkammergut,
sign, u. dat. 1839, U1, 50 x 63 cm. _
Rudolf Otto, Gemälde, Wien, 1., Opernrmg 3-5.
Joseph Rebell (1787-1925), Schloß Persenbeug a. d. Donau,
manegr. u. dat. 1817, U1, 43,5 x 59,5 cm.
Rudolf Otto, Gemälde, Wien, 1., Opernring 3-5.
August von Pettenkofen, Pterdegruppe,
Holz, 10 x 18 cm, monogrammiert.
Haus der Bilder, M. Klewan, Wien, 7., Breitegasse 10.
Tina Blau, Weißenkirdien i. d. Wuchau, signiert,
Holz, 17,5x27 cm (rückseitig Landschaftsskizze).
Haus der Bilder, M. Klewan, Wien, 7., Breitegasse 10,
Zinngerät des 17. und 18. Jahrhunderts,
Zinngerüt des 1B. Jahrhunderts,
Curt Spira, Antiquitäten, Wien, 1., Spiegelgasse 23.
R. G, Oberhalzer, Antiquitäten, Salzburg, Getreidegasse 21.
Desiderat: Jugendstil. Messestand 1971. . .. .
Kunsthandlung lnge Asenbaum, Wien, 3., Hafengasse a, ab Oktober „galerie um graben , Wien, 1., Graben 7.
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