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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 121)

y Warhol, Four Mana Lisa, l963. Slg. The 
"apolitan Museum of Art, New York 
rael Heizer, Granit in Zementvertiefun - 
er Springs, Nevada (Dwan Gallery - ew 
bh Beuys 
 
Reproduktionen seiner Arbeiten vor, wie sie auf 
den Gebieten der Literatur und der Musik be- 
reits seit langem existiert. 
An der Diskussion des Siegelloubschen Modells 
erwies sich die eklatante Uneinigkeit der Künst- 
ler, die als Einzelindividuen mit verschiedenen 
Interessen, nicht aber als gewerkschaftlich ver- 
einte Gruppe mit gemeinschaftlichen Zielen exi- 
stieren, als starker Streikbrecher. Die Erfolg- 
reichen stiegen als erste aus ader beließen es bei 
gutgemeinten Sympathiekundgebungen. Sosehr 
die Kunstproduzenten insgesamt die Tatsache 
ihrer ökonomischen Abhängigkeit verändern 
wollen, sosehr sie sich verbal oder praktisch 
vorn Zugriff des Marktes ernanzipieren wollen, 
sosehr sie zur Einsicht gelangen, daß eine der- 
artige Veränderung notwendig ist, so schwierig 
gestaltet sich eine derartige Umstrukturierung 
innerhalb der herrschenden Gesellschaft. „Tat- 
sächlich verdrängen sie, wie gesagt, ihre reale 
Abhängigkeit und konstruieren sich, völlig im 
Sinn des Systems und seines Kulturbegriffs, eine 
geistige bzw. eine künstlerische Freiheit" (Mi- 
chael Scharang). Der „Freiraum", in dem sich 
der Künstler befindet, ist der Bereich einer 
Scheinfreiheit. Er ist den Bedingungen und 
Zwängen des Marktes ausgesetzt, gleichzeitig 
auch der Notwendigkeit, seine Arbeit als Ware 
auf diesen Markt zu bringen. Der Horizont der 
Veröffentlichungsmöglichkeiten wird bestimmt 
nen Gesellschaft ab und ist derzeit nur für dir 
Gesellschaft von Bedeutung. Der Wunsch r 
Künstler, diesem elfenbeinernen Turm zu e 
rinnen und Partner der Öffentlichkeit zu werd 
nimmt dabei zu. Der Versuch der Künstler gw 
daher in vielen Fällen dahin, nicht vom Ma 
institutionalisierte Orte der Präsentation zu f 
den, die ein neues Publikum und neue Modi ( 
Kommunikation garantieren könnten. 
Zwischen Künstler und Händler muB sich I 
zwangsläufiges Abhängigkeitsverhältnis entw 
keln, „das sich unter anderem darin äußert, d 
der Künstler Dinge produziert, die seinen Mar 
wert stabilisieren, indem er den Innovationsw 
seiner Arbeiten verringert oder gering hält, I 
damit marktsichernde Erkennbarkeit zu beko 
men" (Timm Ulrichs). Der Markt zwingt d 
Künstler zwar nicht mit erhobenem Zeigefing 
aber doch via Erfolg, ein bestimmtes Schema c 
Werbegründen zu perpetuieren, legt ihn oft c 
einen Punkt seiner formalen Entwicklung fe 
zwingt ihn in die Sackgasse eines Stils, eir 
innovativen, formalen Pointe, damit im Sin 
einer maximalen Werbewirksamkeit Werk u 
Name vom Publikum signalartig identifizit 
werden. Die Variation des Gleichen, wie 1 
etwa Josef Albers mit unerschütterlicher Kc 
sequenz in seiner Reihe „Hommage to t 
square" mit verhältnismäßig wenigen Variabl 
betreibt, sichert z. B. eine sofortige Erkennbi
	        
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