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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 121)

Aktuelles Kunstgeschehen I Bundesländer 
 
Tirol 
Innsbruck, Galerie im Taxispalais 
Walter Pichler, 9.'ll.-3.'l2.1971 
Die von Oswald Oberhuber gestaltete Schau brachte 
hauptsächlich 1970171 entstandene Blätter Pichlers. 
Die meisten der gezeigten Obiekte wurden von den 
Wiener Ausstellung übernommen, über die wir .an 
anderer Stelle beridtteten. 
Leo Putz, 1.2.-27.2.1972 
Der Künstler, 1869 in Meran geboren und 1940 auch 
dort gestorben, prägte entscheidend den Jugendstil 
mit. Die ausgestellten Arbeiten zeigten sehr deutlidi 
seine Verbundenheit mit dieser Strömung. Von den 
53 Bildern, hauptsächlich Graphiken und einigen 
Ulbildern aus seiner Südamerikazeit, waren die 
meisten bis ietzt noch nie der Öffentlichkeit gezeigt 
worden. Die Sicherheit der Strichführung und der 
Komposition spricht aus den Skizzen ebenso wie 
aus den Entwürfen. Putz mehr in das Bewußtsein 
der Interessierten und Kenner zu rücken, ist 
berechtigt und wünschenswert (Abb. 13). 
Innsbruck, Zentrum 107 
Manfred Schulz, 11.-24.11.1971 
Der 1938 geborene Westfale zeigte 29 Hand- 
zeichnungen phantastisdter Art. 
Innsbruck, Galerie im Stadtturm 
Elmar Kopp und Erwin Reheis, 1.-23.12.1971 
Der erstere stellte Aquarelle, der letztere Rohr- 
federzeichnungen aus. 
Hall, Galerie St. Barbara 
Franz Xaver Fuchs, 9.11.-11.12.1971 
Der Künstler, der 1868 bis 1944 lebte, war haupt- 
sächlich als Restaurator und Kirchenmater bekannt. 
Was in dieser Ausstellung gezeigt wurde, war 
iedoch ein anderer Fuchs. Die Ulbilder aus der 
frühen Schaffenszeit bewiesen eine Hinneigung zum 
französisd1en Impressionismus und einer reinen 
Farbkuttur. 
Salzburg 
Galerie Welz - 21.1.-20.2.1972 
Aspekte zeitgenössischer Graphik 
Etwa 80 Werke von 28 Künstlern, Druckgraphik mit 
geringer Auftagenhöhe. Marino Marini, Alfred 
Hrdlicka, Ernst Fuchs, Erich Brauer, Karl Korab, 
Anton Watzl, Bruno Gironcoli, Maria Lassnig, 
Georg Barsche, Joseph Demarais sind nur einige 
Namen der Vertretenen. 
Residenz - 5.10.-24.10.1971 
Rudolf Szyszkowitz und Adolf A. Osterrieder 
In Verbindung mit der vom Landeshauptmann 
verliehenen Max-Reinhardt-Medaille. Szyszkawitz 
zeigte Aquarelle, Holzschnitte und Radierungen, 
Osterrieder Landschaftsaquarelle. 
Vincenzo Torelli, 27.10.-11.11.1971 
Ein italienischer Autodidakt und Naiver. 
Romanischer Keller - 20. 9.-26.11.1971 
Graphikwettbewerb Elektrische Energie 
42 ausgewählte Arbeiten. Preisträger 1. Preis Richard 
Hirschbäck, Thumersbach, 2. Preis Rudolf Hradil, 
Salzburg, der 3. Preis wurde geteilt. Wettbewerb 
und Ausstellung waren der Initiative der SAFE zu 
danken. 
Museumspavillon im Mirabellgarten 
Gustav Hoffmann, 23.11.-14.12.1971 
Carl Hermann, 14.1.-6.2.1972 
Anläßlich des B0. Geburtstages waren Pastellbilder 
Hermanns zu sehen. 
Anton Watzl, 17.2.-12.3.1972 
62 Handzeichnungen und Aquarelle des Linzer 
Graphikers. Um die schon zum festen Bestand 
Watzlschen CEuvres gewordenen Porträts, die 
schon in verschiedenen deutschen Städten zu sehen 
44 
waren, gruppierten sich die Themenkreise Flora - 
Landschaft und Theater - Zwerggrotesken - Adam 
und Eva. Eine Erweiterung im Thematischen und 
Formaten zeigt sich hier an (Abb. 14). 
Galerie am Markt - 3.12.48. 12. 1971 
Franz Josef Altenburg und Anton Raidel 
Bad Hofgastein, Tenne-Club 
Sechs junge Künstler aus Wien 
25.12.1971-31.1.1972 
Plastiken von Josef Viehauser (Holz) und Waltried 
Huber (Metall) waren neben den Ulbildern des 
Thailänders Siribongse, den Graphiken Albert 
Sintas, Herbert Cervenkas und der Sania Henisch zu 
sehen. Alle sechs Aussteller sind Studenten der 
Hochschule für angewandte Kunst, Wien. 
Verschiedene Richtungen, verschiedene Qualitäten. 
Albert Sinta zeigte eine ausgeprägte Handschrift. 
Bei Cervenka und der Henisch macht sich das 
Aktstudium bei Professor Martinz positiv bemerkbar 
(Abb. 15). 
Oberösterreich 
Linz, Neue Galerie - 17.1.-27.2.1972 
Herbert Bayer und Kenii Yoshide 
Herbert Bayers Wandteppiche und Entwürfe waren 
im Österreichischen Museum für angewandte Kunst 
in Wien zu sehen. Wir berichteten ausführlich 
darüber in der Nr. 118. Die 50 Farbradierungen 
des 1924 in Osaka geborenen Kenii Yoshide 
paßten in ihrer Strenge gut zu den Arbeiten des 
ehemaligen Bauhausmannes (Abb. 16). 
Linz, Club-Galerie - 12.1.-2. 2.1972 
Rolf Aschenbrenner, Malerei 
Ludwig Wildauer, Plastik 
Ann Duncan, Malerei, 9. 2.-1.3. 1972 
Steiermark 
Graz, Neue Galerie 
am Landesmuseum Joanneum 
Peter Pongratz, 18. 11.-5. 12. 1971 
49 Exponate, Gemälde, Gouachen, Zeichnungen 
und Druckgraphiken. Zeigten Fongratz' Landschafts- 
bilder noch Schnitte, die an Max Ernst 
(„Vergasung der vulkanisierten Eisenbraut zur 
Erzeugung der nötigen Bettwörme) erinnerten, so 
sind die letzten Bilder, Kitsch und Nazarenertum, 
Hinwendung zum Verständnis von Grett und Seppl, 
womit sicher wieder - ach so viel - zur 
Funktianalisierung der Kunst beigetragen wird 
(Abb. 17). 
Wettbewerbsausstellung 
10.12.1971-16.1.1972 
105 Exponate. Die Preisträger, einige waren schon 
Preisträger in den Voriahren, sind Peter Sengl, 
Jorrit Tornquist, Erich Tschinkl. Empfehlungen. 
Siegfried Amtmann und Richard Kriesche 
(Abb. 18,19). 
Graz, Galerie Schillerhof - 12.1.-3.2.1972 
Friedrich Schröder-Sonnenstern 
Zeichnungen und Siebdrucke des surrealistischen 
Malers. 
Graz, Kulturamt 
Wiener Secession 72, 6. 2.-6. 3. 1972 
Die zeitgenössischen Mitglieder der Wiener 
Secession von Bertoni, Battali über Frohner, 
Hrdlicka, Schönwald bis Stronsky, Tahedl, Unger 
und Woukonig - um nur einige Namen zu nennen 
- geben einen eigenartigen Querschnitt. 75 
Exponate: Graphiken, Ölbilder und Skulpturen. Die 
letzteren waren zu kurz gekommen. Überhaupt 
fehlten einie sehr wesentliche Mitglieder der 
Vereinigung, etwa Avramidis, Eckert, Bischofs- 
hausen, Eder, Fruhmann, Goeschl, Gütersloh, 
Kedt, Pillhoter, Pongratz, Prantl, Rainer, 
Staudacher u. a. Dadurch entstand ein vollkommen 
falscher Eindruck von der Wiener Secession. l 
ist besonders zu bedauern, wird doch kaum c 
Möglichkeit einer Wiederholung einer solche) 
in der nächsten Zeit geboten. An 
Transportschwierigkeiten in das nahe Graz k: 
doch nicht gelegen haben (Abb. 20). 
Graz, Künstlerhaus - 15. l .-7.2. I 972 
Wiener Werkstätte 1903-1932 
Dem Österreichischen Museum für angewand 
Kunst und seinem Direktor Hofrat Prof. Dr. VI 
Mrazek war das Zustandekommen dieser Aus 
und des ausgezeichneten Kataloges zu verdai 
104 besonders charakteristische Exponate ieni 
fünf Jahren im Museum gezeigten umfassendi 
Schau gaben nun auch in Graz der Uffentlichl 
Einblick in iene Bestrebungen, die, im Juger 
verankert, eine totale Umweltverönderung 
anstrebten. Sowohl die Entwürfe Gustav Klim 
das Palais Stoclet als auch die verschiedenen 
Möbel, die Gebrauchsgegenstände, wie Eßbe 
Service, Handtaschen etc., Textilien und Modi 
entwürfe, ieweils von namhaften Künstlern 
entworfen, gaben in Graz ein Beispiel für de) 
Willen zur Durchfarmung aller Einzelheiten d 
täglichen Lebens (Abb. 21). 
Niederösterreich 
Perchtoldsdorf, Galerie Romanum 
Rudolf Hausner, 8.12.1971-7.1.1972 
Der echteste Surrealist der Gruppe der 
„Phantastischen Realisten" zeigte Lithographi 
Der Mensch steht in einer kühlen Welt. Uppig 
neben Glätte. Phantasie neben Beherrschung. 
neben Tönigkeit. 
Karl Sandner, 12.1.-1.2.1972 
Die Graphik zeigte Zeichnungen zu den „16 t 
wachen des Bonaventura", und die Malerei VI 
Aktbildern vertreten. Besonders bei letzteren 
sich die Schule Fritz Martinz'; die Zeichnung 
einen zupackenden flotten Strich (Abb. 22). 
Guenther Kraus, 2.2.-22.2.1972 
Eisenradierungen, Siebdrucke, Kunstharzbild: 
Kraus' Guvre erweitert und verändert sich sti 
organisch. Seine informellen Farbaufträge, 
Schlieren und Gerinne kräftiger Lacke signali 
während die Eisenradierungen und Siebdruck 
Ausschnitte verschiedener Realitätseindrücke 
weitaus gedämpfteren Farben selektierend w 
geben (Abb. 23). 
Baden, Kleine Galerie am Hauptplatz 
Herwig Zens, 19. 2.-9. 3. 1972 
Der Künstler, ein überaus fleißiger Arbeiter, 2 
sich durch seine feinnervige Art der Registriei 
menschlicher Situationen ebenso wie der Erfa 
der Stadtlandschatt aus. Glossierend, ironisd- 
satirisch. In Baden zeigte er durchwegs Radie 
(Abb. 24). 
Aloi- 
Bundesministerium für Wissenschat 
und Forschung 
Besucherstatistik der staatlichen 
Museen und Kunstsammlungen 
Das Bundesministerium für Wissenschaft 
und Forschung gibt bekannt, daß in den 
unterstehenden staatlichen Museen und 
Kunstsammlungen in den Monaten 
Dezember 1971 insgesamt 77.542, 
Jänner 1972 insgesamt 72.748 
Besucher gezählt wurden.
	        
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