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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 122)

KUNSTHANDEL 
Skulpturen und Bilder, 
Möbel und Rahmen sowie 
spezielle Antiquitäten 
STILRAHMEN 
Herstellung in GISCKlBSSIQEF Qualität 
nach 800 Modellen aller Epochen 
(ehem. Kall. Fa. Sommer) 
VEHGOLDUNG 
und Restaurierung von 
protaner + sakraler Kunst 
und Kunsthandwerk 
WVIJLJHÜEJL M SMOJLKA 
WIEN 1, Spiegelgasse 25 - Telefon 5230773 
Österreichische Zwanziger Jahre: 
 G A L E R I E 
 K L E W A N 
Bauhaus, 
Konstruktivisten. 
UngarischeAvantgarde 
Dorotheergasse 14, 1010 Wien, Telefon 52 2898 
GALERIE IQUHN 
ANTIQUITATEN 
Wien I, Dorotheergasse 12 - Tel. 524248 
 
KommodeWien, um 1805 
Kopf, Ägypten ca. 600 v. Chr. 
und Pichler sind heute noch im Besitz der Nach- 
kommen. An Auktionshäusern gab es außer dem 
Dorotheum noch vier weitere: Wawra, Fischer, 
Glückselig, Sdiidlof 8. Kende. Wir staunen heute 
über die Fülle des angebotenen Materials, wenn 
wir in den alten Katalogen blättern. 
Die „roaring twenties" brachten aber auch 
bedeutende Sammlerpersönlichkeiten hervor: Die 
Bandy, Weinberger, Mayer, Freund, Miller-Aichholz 
und Flesch-Festan (besondere Fornach-Kunden!) 
lebten in den großräumigen Wiener Palais in 
sorgsam komponierten Ameublements „aus der 
Zeit" und sammelten altes Kunstgewerbe mit 
erstaunlicher Kennerschatt. Der legendörste war 
wohl Dr. Figdor, dessen tüntbändiger Versteige- 
rungskatalag ob der hohen kunst- und kultur- 
historischen Bedeutung der Sammlungen unser 
Staunen erregt. Heute nach erzählen alte Händler 
gerne, wie sie Dr. Figdor die Obiekte ins Haus 
brachten: Er wünschte keinen Preis zu hören, er 
nannte die Summe, die ihm angemessen schien, der 
Besitzer konnte akzeptieren oder mit dem Obiekt 
gehen, es gab kein Feilschen. Dieses hochgebildete 
Großbürgertum, dessen Kenntnisse oft den Fachmann 
übertrafen, diese Form des Grandseigneurs waren 
eine Erscheinung der zwanziger Jahre, in denen die 
Nachkommen alter Kaufmannstamilien Kunst 
sammelten mit der Attitüde von Barockfürsten. 
Die iühe Wende kam in den dreißiger Jahren. Im 
Gewitter großer internationaler Finanzkrachs stürz- 
ten manche dieser Herren wie Castiglioni - und 
ihre Sammlungen kamen unter den Hammer. Auch 
die Figdarschen Schätze wurden durch die Erben 
versteigert. Die große Weltwirtschaftskrise setzte 
ein und führte auch im Wiener Kunsthandel zu 
einer Reihe von Bankrotten. (Blasius Fornach: Im 
Januar 1929 habe ich nur 120.- Schilling umgesetzt, 
das bleibt mir unvergeßlich.) ln einer strengen 
Auslese kannte sich in den kommenden Jahren nur 
halten, wer hohe Kenntnisse, Durchsetzungsvermö- 
gen und opterbereite Liebe zum Beruf und zum 
Obiekt in sich vereinte, Tugenden, die das Ehe- 
paar Farnach in hohem Maße besitzt. Die Krise 
dauerte bis 1938. Für die Fornachs kam die Wende 
allerdings schon 1934, als Erzherzog Friedrich 
durch Blasius Fornach seinen umfangreichen Kunst- 
besitz veräußern ließ. Die Augen des Jubilars 
funkeln, wenn er die Schätze an Handzeichnungen 
und Graphik aus dieser Sammlung schildert. 
 
Sekretär mit Aufsatz, Signiert und datiert „JOllDnIl Georg 
Wal in Osthaien 1745". Dieses Obiekt kannte dank der 
Munitizenz des Hauses B. Fornnch vom Üsterreichischen 
Museum für angewandte Kunst erworben werden. 
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