hrank, 1714, von Tischler Andre Hacksteiner in
uris. Valkskundemuseum Salzburg. Fata. MCA Salzburg
wrank, Mitte 18. Jahrhundert. Privatbesitz, NO, Fata.
'zen
hrank, 1783. Privatbesitz, NU. Foto: Walter Rossacher
tt, Mitte 18. Jahrhundert. Privatbesitz, NO. Fata: Wal-
Rassacher
5 Truhe, Mitte 1B. Jahrhundert. Privatbesitz, NO. Foto:
Walter Rossacher
6 Schubladekasten rnitKredenzautsatz. Privatbesitzßalzburg
7 Schrank, 1770. Heimatmuseum Schloß Ritzen. Foto: Hei-
mathaus Ritzen
8 Schrank und Bettstatt. Gasthof „Bräu" in Loter. Fata:
„Brüu" i. Lofer
In den letzten Jahren entstanden in diesem Gau
viele Nachahmungen, die sich derselben Schnitz-
muster bedienen und alte, von anderen, einfachen
Stücken übertragene Schlösser als Alibi ihres
Alters tragen; allein schon die Holzfarbe verrät
ihre rezente Entstehung.
Georg Mayer hat als Bildhauer und Schnitzer von
1700 bis 1720 in Mittersill gearbeitet. Er zieht dann
mit seinem Sohn Daniel, der ebenfalls viele
Kirchenouftröge erhält, nach Saalfelden. Sein
Name hat sich in der Tradition des Pinzgaus
erhalten, so daß man noch heute alle gut
geschnitzten Arbeiten als von ihm stammend
bezeichnet.
In Alm bei Saalfelden arbeitet van zirka 1740 bis
zum Ende des 18. Jahrhunderts Veith Höusl. Seiner
begabten Hand entsprungen Küsten mit gedrehten
Säulen oder mit schröggewellten Lisenen, die auf
Volutensockeln stehen. Die Felderfüllungen sind
meist mit bildhauerischem Können gestaltet. Die
Sakristeikästen von Kirchental und Alm zeugen
von seiner großen Kunstfertigkeit. Aber noch 1761
gestaltet er im „Bandlwerkstil"! Erst Mitte der
sechziger Jahre übernimmt er das Rocailleformgut.
Beschnitzte Zirbenhalzküsten mit kannelierten Säulen
und Lisenen sind im Saalfeldener Gebiet beheima-
tet; aber man kennt die Erzeugungsstötte nicht.
lm Rauriser Tal arbeiteten drei Generationen der
Hacksteiner-Familie als Tischler. Der erste, Andre
Hacksteiner, war der begabteste. Kraftvoll und
einfallsreich ist seine Formwelt. Strengste
Geschlossenheit der Gesamtkamposition zeichnet
seine Werke aus. Ein im Valkskundemuseum, im
„Monatsschlößl" in Hellbrunn, ausgestellter Kasten
von 1714 zeigt die von ihm verwendeten Zierformen.
Die achteckigen Felder werden an den Schrögecken
durch stark plastisch hervortretende Zwickel
bereichert. (Gerade die Form der Zwickelecken ist
für den ganzen Pinzgau eine sich zeitlich wohl
wandelnde, aber gaumäßig sehr ähnliche.)
„S"- oder Blätterranken fächern sich die Lisenen
herauf oder herunter; sie schließen mit korinthischen
Kapitellen oder Engelsköpfen (wie am Sakristei-
kosten in Rauris) ab. Am Kranz seiner Kasten, wie
wohl auch noch auf denen seines Sohnes, findet
man stets die drei margeritenartigen Blumen, die in
ein viereckiges Schema gebracht sind. Von einem
Tischler des Saalbacher Tales stammen Kasten, bei
denen sich ziemlich unmotiviert aus einem schon
abklingenden Rokokorankenwerk, dem sich bereits
die Zopfleiste zugesellt, sich auch irgendwo ein
Tannenzapfen herauslöst.
Die Zuweisung eines Profanmöbels an eine
bestimmte Tischlerwerkstatt ist meist ein sehr
schwieriges, fast unmögliches Beginnen, beim
geschnitzten Pinzgauer Stück iedoch nicht ganz
aussichtslos.
Nora Watteck
Dieser Beitrag erscheint auf Anregung
der Firma:
HOFGALERIE
Dr. Wolfgang Hofstätter
WIEN
1., Splegelgasse i4,Tel. 52 63 50
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