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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 123)

iduren überfallen ein Bauerngehöft. 45 x 
cm. Ehem. Sammlung Andreas Pratanter, 
TUN 
iduren stürmen eine bayerische Artillerie- 
lung. 45 x 67,5 cm. Ehem. Sammlung An- 
as Profanter, Meran 
iatischer Reitertrupp bei der Beraubung ge- 
ener Bayern. 45 x 67,5 cm. Ehem. Sammlung 
Ltreas Profanter, Meran 
i Bataille von Schärding, 1742. 64,7 x 88,2 cm. 
zburg, Privatbesitz 
Kapitulation von München am 12. Februar 
2. 65 x 88 cm. Niederländischer Privatbesitz, 
iiert J. l. Mildorfer 1742 
mus, der Aufklärung, das Mystische, das Ge- 
heimnis der Schöpfung und der Legende ent- 
gegenhielt, einer Richtung, die als „der Expressi- 
vismus des österreichischen Barocks" bezeichnet 
werden darf". 
Der Fund zweier weiterer, etwa doppelt so 
großer Gemälde - die wir hier erstmals publi- 
zieren - hat nunmehr dieses Rätsel gelöst. Der 
„Pandurenmeister" ist der iunge 23iährige Tiroler 
Josef lgnaz Mildorfer (Innsbruck 1719 - Wien 
1775). Die beiden zuerst in Südasteuropa auf- 
getauchten Gemälde (65 x 88 cm) stellen eine 
Reiterbataille und die Kapitulation einer Stadt 
dar. Das letztere trägt die Signatur „J. Mildor- 
fer1742"5 (Abb. 4, 5). 
Die „Kapitulation" - offenbar die Übergabe 
Münchens an die Husaren des Obersten Menzel 
am 12. Februar 17426 - ist das Schlußbild in der 
Reihe von nunmehr fünf Bildern. Die rasende Be- 
 
wegung der vorhergehenden Szenen ist düsterer 
Ruhe gewichen. Es ist Nacht. Vor den dunklen 
Mauern der Stadt übergeben die Honoratiaren 
kniend Stadtschlüssel, Degen und Fahne. lm 
Zentrum des Bildes zu Pferde der Husaren- 
Oberst. Um ihn herum die schweigende Runde 
der Reiter - Husaren und Panduren. 
Wenn wir in der thematischen Ordnung der Bil- 
derfolge die drei kleinen Pandurenszenen als be- 
gleitende Teilmotive7 sehen und die Schlüssel- 
übergabe als Schlußmativ, sa ist die Reiter- 
schlacht als Höhepunkt und Hauptbild des Zyklus 
zu bezeichnen. ln diesem Bild ballt und entlädt 
sich die Tragödie zur Katastrophe. Es ist auch 
künstlerisch das bedeutendste Werk dieser Reihe. 
Dargestellt ist ein entscheidendes Gefecht des 
Krieges, wohl die Bataille von Schärding, die in 
der Nacht vom 16. zum 17. Januar 1742 statt- 
fand". 
urigen 1-8 
ies Barock und Rakoka, herausgegeben im An- 
an die Jültrhunderlüusstellllrlg Deulitlier Kunst 
E00, Darmstadt 1914, von Georg Bierrnann, Leipzig 
11 folgenden „Biermann". 
nn, a. a. O., Kuh-Nr. 264, 265, 266, S. 165, 166. 
nn, a. a. 0., S. XV. 
ilicher Weise hatte der Donauraum bereits zu 
des w. Jahrhunderts lITl Donaustil gegen Re- 
tce und Reformation reagiert. Im 17. Jahrhundert 
diese Strömungen im Spanien EI Grecos, bei 
. Il'l Genua bei Valerio Castello und später bei 
wdra Magnasco auf. lm frühen 18. Jahrhundert 
löhmen A insbesondere die Kunst Willmanns und 
- diese Tendenzen, Gegen die Mitte des 
nderts treten sie in breitester Farm in der Malerei 
eichs auf, bis sie in der milden rembrandtesken 
Johann Martin Schmidts - im Deutschland 
iUS Zinks - ausklingen. 
äiden Gemälde - vor mehreren Jahren nach in 
i vereint e sind heute getrennt. Der Verfasser 
die "Kapitulation" in holländischem Privatbesitz 
en und hat die Signatur in der Mitte des unteren 
ides untersucht. Leider konnte keine Detailaut- 
der Signatur gemacht werden. 
latierung 1742, die Darstellungen der übrigen 
des Zyklus mit den vielen unitarrngeschichtlichen 
en und die aktuelle Zeitgeschichte lassen an diee 
rmatischen Bestimmung keinen Zweifel. wenn auch 

	        
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