I. Mildorfer, Die Bataille von Schörding,
etail der rechten Seite
I. Mildorfer, Der Tod des bayerischen Kes-
elpaukers, Detail der Bataille von Schörding
zin und Abel, 69 x 87 cm. Preisgekröntes
kademiestück J. I. Mildorfers, 1742, Innsbruck,
ivatbesitz
l. Mildorfer, Maria mit Kind. Öl auf Kupfer.
xlzburg, Privatbesitz
I. Mildorfer, heiliger Josef. Öl auf Kupfer.
Jlzburg, Privatbesitz
i kaum vorstellbar. Die Wende kam mit
Entschluß Maria Theresias, die wilden Step-
ziter Ungarns zu bewaffnen. „Ich weiß, daß
lle Grausamkeiten, welche ich ietzt begehen
, um mir das Land zu erhalten, daß ich sie
hundertföltig zu vergüten imstande sein
e. Das will ich tun, ietzt aber verschließe
iein Herz der Milde I6."
ratschen, Panduren, Warasdiner und andere
eichen Unholde von röuberisch-zentauri-
Natur" (Carlyle)" brachten zusammen mit
'egulören Truppen die Wendung. Die Scha-
'renks und Menzels hausten wie die Schwe-
im Dreißigiährigen Krieg. „Die Fürstin des
arenvolkes, das wie der Türke in einem
Jlischen Lande mit Feuer und Schwert wü-
(KardinaI Fleury) ", triumphierte schließlich
den Bayern, der Böhmen und die Kaiser-
e gewonnen hatte. Der Sturz Karls Vll. war
Wien leidenschaftlich miterlebte Zeitge-
hte, seine Tragödie forderte den dramati-
I0
schen Künstler. Denn nicht nur das Theater hatte
als „moralische Anstalt" die Historie darzustel-
len, es war ebenso die Aufgabe der Malerei I9.
Im gleichen Jahr erhält Josef lgnaz den ersten
Preis der Akademie für sein Gemälde „Kain
erschlägt Abel". Es ist in Tiroler Privatbesitz er-
halten" (Abb. 10). In dieser Themenwahl liegt
der Schlüssel zur Lebensweisheit und zur Per-
sönlichkeit des Malers. Nicht als Patriot, dem der
Krieg - wie den anderen Barockmalern - ein
schönes Männerschauspiel war, ergriff ihn das
Geschehen. Entsetzen und Mitleiden - und Got-
tes Willen - wollte er ausdrücken. Abscheu vor
dem Kriege wollte er wecken, zutiefst aufge-
wühlt vom Morden der Brudervölker. So ist die-
ser Zyklus als Vanitas-Folge zu verstehen.
Eine derartige Darstellung des Krieges war
singulör in dieser Zeit. Es muß noch weitere ver-
schollene Schlachtenbilder Mildorfers geben,
denn Lemmens Tiroler Künstlerlexikon von 1830
berichtet: „. .. Von diesem Mildorfer, auch schon
von seinem Vater, sollen sehr viele Kriegs- oder
Schlachtstücke gemalt worden seyn, deren einige
sehr gut sind 1'."
Mit dem Akademiestück und der Folge von
Historienbildern hat Mildorfer 1742 ein bedeu-
tendes Altarblatt, die Pieta von St. Moritzen
bei Telfs, geschaffen (Abb. 13, Farbtafel). Erst
jüngst hat Josef Ringler die Signatur und Da-
tierung entdeckt". In diesem Werk von großer
Weichheit der Zwischentöne, von sanftem elegi-
schem Leuchten des Kolorits, hat Mildorter Eben-
bürtigkeit mit den größten Venezianern seiner
Zeit erreicht. In der barocken Ölmalerei Oster-
reichs hat kein Maler diese Zartheit und meister-
liche Nuancierung, diese Vollendung vorzuwei-
sen. Von ähnlicher Zartheit und venezianisch-
guaraesker Pinselführung sind zwei bisher
unedierte kleine Andachtsbildchen des heiligen
Josef und der Madonna, beide mit dem Jesus-
kind (20 x 15,7 cm, Öl auf Kupfer) signiert I. I.
arkungen 14-22
Eccel, Josef lgnnz Mildurler und das Hochclforblalr
Neuem bei Brixen; m: Culmrc Afeslnu, xvu, m3,
, s. 21-40.
abevh Puyer, Der Maler Josef lgncz M., 175 775,
edr. Disseriuiion, Innsbruck was. Wolfram K" erl,
eo lgnax Maxderrer und seine Nerdrrreler Werke, in:
Szhlern 4a, 1969, s. 300-304.
Eccei, c. u. 0., s. 24.
gel, a. u. 0., s. 251.
r: bei Heigel, u. a. 0., s. 261.
n bei Helgel, a. e. 0., s. 26a.
ulberisch formulierte Späfer diese Aufgabe der
lerel: „Zur wirksameren Bedemung der Hislorien."
wunno Grilsch, Pie Restaurierung! des Rlesensaules m
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