Hl. Katharina, Zirbenholz, Originalfassung, 105 cm hoch
Umkreis Johann Baptist Straub, 1770 - 1780
KATHREIN IVANA
ANTIQUITÄTEN - MITTELALTERLICHE PLASTIKEN
I N N S B R U C K
Müllerstraße, Telefon 22 3 35
Tradition
1972 FOFISCD 1'111
Wagner'sche Unim-Buchdruckerei Buchroithner 81 Co.
Innsbruck, Erlerstraße 5-7
Telefon O52 221297 61
Für den Kunstsammler
Salzburger Kunsthandel um 1600
Die Salzburger Höuserchronik lehrt uns, daß um
1600 in der Salzburger Steingasse am Äußeren
Stein der „Kunsthandler Mercator" seinen Sitz
hatte. Der Name ist sichtlich im Geiste des
Humanismus latinisiert worden. Es ist klar, daß
zur Zeit Erzbischof Wolf Dietrichs, in der Zeit der
Kunst- und Wunderkammern an allen Höfen
Europas Kunsthandelsunternehmungen existiert
haben. Welche Obiekte mögen damals aktuell
gewesen sein? Neben Statuen der Antike wohl vor
allem Werke des gesamten 16. Jahrhunderts. ln
dieser Zeit erwarben die Agenten Kaiser Rudolf ll.
in Venedig Dürers Rosenkranzfest für die Prager
Sammlung. Auch Arbeiten der Venezianer, von
Tizian bis Veronese, ebenso die Werke nieder-
ländisdier Künstler, wie vor allem von Hofkünstlern
wie Lukas und Frederik von Valckenborch, waren
aktuell. In Wolf Dietrichs Galerie gab es auch
mehrere Arbeiten von Lucas Cranach. Neben
Herrn „Mercator" waren es vor allem die
Augsburger Silberagenten, die große Geschäfte in
Salzburg tütigten, wie uns aus den erzbischöflichen
lnventarien bekannt ist. Der Salzburger Kunsthandel
blickt jedenfalls auf eine fast vierhunderiührige
Tradition zurück.
4
Seit 1963 verschollen:
Die Madonna von Pesenbach
Mit dem Diebstahl der Madonna aus der Filialkirche
von Pesenbach am 10. November 1963 mußte ein
besonders wertvolles Obiekt der langen Liste
geraubter kirchlicher Kunstgegenstände eingefügt
werden.
Die liebenswürdige sitzende Maria mit dem
spielenden Kinde und ihrer ausgezeichnet
gegliederten reichen Draperie ist um 1430 bis 1440
als Spätwerk des internationalen Stiles der Gotik
anzusetzen. Die Fassung ist auf der Abbildung
stark übermalt, dürfte aber inzwischen freigelegt
worden sein. Es ist als sicher anzunehmen, daß die
Figur wieder auftauchen wird und im Zuge von
Verwertungsversuchen einer privaten oder
öffentlichen Sammlung angeboten wird.
Es wird ersucht, alle diesbezüglichen Mitteilungen
vertraulich an die Redaktion unserer Zeitschrift
oder direkt an das Landesgendarmeriekammanda
für Oberösterreich, Erhebungsabteilung, 4010 Linzl
Donau, Postfach 254, zu richten. (Siehe Abb. unten)