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Metadaten: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XX (1885 / 243)

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Candid, eigentlich Pieter de Witte, arbeitete am [Hofe dreier Wittelsbacher und heute 
noch sind viele seiner Kunstwerke eine Zierde der bayerischen Hauptstadt. Dr. Ree 
hat sich der höchst danltenswerthen Aufgabe unterzogen, auf Grund arcbivalischer 
Studien die Biographie dieses hervorragenden Künstlers zu verfassen. Wir finden im 
ersten Theile des Buches Aufschlüsse über Candid's Ursprung und Aufenthalt in Italien, 
sowie über seine äußeren Verhältnisse in München. Der zweite Theil beschäftigt sich 
dann eingehend mit seinen einzelnen Arbeiten, den Schluss bildet ein alphabetisches 
Verzeichniss der besprochenen Werke Candid's. F-s. „ 
i? 
Rückwardt, l-L, Sculpturenschmuck am königl. Zeughause zu Berlin. 
Berlin, Ch. Claesen 8: Co., 1885. Fol. 
Die erste Serie dieser Publication macht uns mit den prächtigen Holzschnitz- 
arbeiten in Hochrelief bekannt, welche die Thürfullungen am kömleughause schmucken. 
Es sind durchwegs Trophäen, aus WmtTen, Rüstungen und kriegerischen Emblemen be- 
stehend, und geben die photographischen Lichtdrucke, 25 an der Zahl, ein sehr deut- 
liches und klares Bild der Originale. F-s. 
i 
Mayeux, Henri: La Composition decorative. Bibliotheque de l'enseigne- 
ment des beaux-arts. Paris. A. Quantin. 8. 
Mayeux, Professor der decorativen Kunst in [den Schulen der Stadt Paris, ist 
sowohl durch seine langjährigen Specialstudien wie durch seine Beziehungen zur Kunst- 
industrie berufen wie selten Einer, diesen Gegenstand zu behandeln. Sein Buch zerfällt 
in zwei Theile. Im ersten Theile werden die theoretischen Grundsätze aufgestellt, zuerst 
die Formen besprochen, dann folgt ein Capitel über das Ornament und dessen Bildungs- 
gesetze, ein weiteres behandelt die Anwendung des Ornamentcs und das Schlusscapitel 
handelt über die Gesammterscheinung. - Der zweite Theil beschäftigt sich mit der 
Praxis und nimmt der Reihe nach die verschiedenen Materiale durch, in welchen die 
Kunstindustrie arbeitet, wie Stein, Holz, Metall, Glas, Thon, Papier, Gewebe u. s. w. 
215 Illustrationen, gezeichnet von der Hand des Autors, vervollständigen den instructiven 
Charakter des Buches. F-s. 
a 
Javet, Dessin industriel. Berlin, Ch, Claesen ä Co. (1885). Fol. 
Es ist dies eine Collection von Photographien nach 30 ornamentalen Compu- 
sitionen im modernen französischen Geschmack. Die Ornamente sind zum größten Theil 
plastisch wirkende Flächenverzierungen, Borduren und Füllungen, wie sie in sehr ver- 
schiedenen Branchen des Kunstgewerbes Anwendung finden können. F-s. 
i 
Fünfundzwanzig Wandtafeln für das elementare Freihandzeichnen an 
Volks-, Blirger- und gewerblichen Fortbildungsschulen, sowie Real- 
schulen, Gymnasien und höheren Töchterschulen. Mit Gutheißen der 
königlich Württembergischen Commission für die gewerblichen Fort- 
bildungsschulen bearbeitet von H. Kolb, Professor an der königl. 
Kunstgewerbeschule zu Stuttgart. Mit einem illustrirten Textheft. 
Stuttgart, Verlag von Wilh. Etfenberger (1885). gr. Fol. 
Die genannte Verlagshandlung versendet eben ein Vorlsgenwerlt für Zeichen- 
schulen, welches nach jeder Hinsicht für den Maseenunterricht im elementaren Frei- 
handzeichnen vollkommen geeignet erscheint. lnhaltlicb und formell entspricht es allen 
Anforderungen, welche nach den heutigen Bedürfnissen und Erfahrungen an ein solches 
Werk gestellt werden müssen:und ist auch der Preis von toMk. für dieWandtafeln (ohne 
Mappe) ein solcher, dass selbst weniger gut dotirte Schulen sich dieses Vorlagenwerk an- 
schaffen können. Die Zeichnungen derTaf. 1-3 schließen sich noch an geometrische Formen 
an, auf den folgenden Bllttern werden die Entwürfe bei aller Einfachheit immer freier, 
betonen jedoch durchwegs mit eindringlicher Klarheit das constructive Element, so dass 
ein geistloses Copiren selbst ohne Erläuterungen von Seite des Lehrers fast unmöglich 
ist. Die Zeichnungen sind in ganz großem, bisher noch nicht angewendetem Formate 
mit starken, weithin-sichtbaren Contouren ausgeführt. Das Papier ist fest, so dass unter 
Umständen das Aufziehen auf Cartons nicht unumgänglich nothwendig sein durfte, und 
dessen gelblicher Ton verhindert die zu grelle, das Auge verletzende Wirkung. Das den 
Wandtafeln beigegebene Textheft bringt außer den nothwendigsten Erläuterungen der
	        
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